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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem konnte er sehen.
    Der Sanitätsleutnant marschierte eine weitere Stunde, bevor er auf die abwärts führenden Stufen stieß. Es waren primitive Steinstufen, einfach in den Fels gehackt, ungeglättet, teilweise von auswurffarbenem Sinter überzogen.
    Bredel merkte, wie glatt die Stufen waren. Er wagte es nicht, sich ihnen aufrecht anzuvertrauen. Also ging er auf Händen und Füßen hinab und bewegte sich rückwärts die Treppe hinunter.
    Nach einer halben Stunde waren die Stufen immer noch nicht zu Ende. Der Leutnant setzte sich vorsichtig. Seine Armmuskeln zitterten, und die Hände waren beinahe gefühllos.
    Ingwar Bredel schloß die Augen und ruhte sich einige Minuten lang aus. Dann beugte er sich vor, schaltete seinen Helmscheinwerfer wieder auf Fernlicht und spähte nach unten.
    Er atmete auf, als er sah, daß die Stufen etwa zehn Meter unter ihm aufhörten. Sie endeten in einer eiförmigen, aus dem Felsen gehauenen Halle von etwa acht Metern Höhe und fünf Metern Flächendurchmesser.
    Bredel verdrehte den Hals und blickte zurück. Unwillkürlich schloß er die Augen, als er die Höhe erkannte, aus der er auf steilen glatten Stufen herabgeklettert war.
    Vierhundert oder fünfhundert Meter ungefähr.
    Ein einziger Fehltritt – und er hätte sich zu Tode gestürzt.
    Es überlief ihn eiskalt.
    Doch dann überlegte er sich, daß es dumm von ihm gewesen war, sich vor den steilen Stufen zu fürchten. Er hätte nur sein Antigravaggregat einschalten brauchen und wäre sanft herabgeschwebt.
    Das gab Ingwar neuen Mut und neue Zuversicht. Er packte einen Konzentratriegel aus und aß die energiereiche Masse langsam und mit Genuß. Danach trank er einen Schluck der gelblichen Flüssigkeit, die jeder Mann eines Einsatzkommandos in seine Feldflasche gefüllt bekam und die alle Vitamine, Spurenelemente und psychotropen Energetika enthielt, die ein menschlicher Körper unter Hochbelastung braucht. Zusätzlich war dem Getränk ein psychologisch wirkender Langzeit-Durststiller beigefügt.
    Nach dieser Mahlzeit fühlte sich Sanitätsleutnant Ingwar Bredel frisch und unternehmungslustig. Er schaltete den Antigravteil des Rückentornisters ein und schwebte die letzten zehn Meter der Treppe ohne jede körperliche Anstrengung hinab.
    Dann stand er in der eiförmigen Halle und musterte die bunten Zeichnungen, von denen die Wände bedeckt waren. Er konnte keinen Sinn in dieser Disharmonie von Kurven, Vierecken und fremdartigen Zahlensymbolen entdecken.
    Dennoch vermochte er seinen Blick nicht von den Zeichnungen zu lösen. Allmählich verschmolzen sie in seinem Wahrnehmungsvermögen miteinander, bildeten ein magisches Symbol und vereinten sich mit jener formbeständigen Ballung energetischer Ladungen zu einem Gleichklang subatomarer Schwingungen …
    Joak Cascal warf sich mit einem erstickten Schrei zur Seite, als Alaska Saedelaere den Strahler hob und auf ihn zielte.
    Anschließend blickte er verwirrt auf den Transmittergeschädigten.
    »Was war los, Alaska?« fragte er. »War ich übernommen?«
    Saedelaere nickte bestätigend und steckte die Waffe in die Gürtelhalfter zurück.
    »Sie waren im Begriff, jemanden zu erschießen, Cascal. Jedenfalls sah ich, wie Sie nach Ihrem Kombistrahler griffen – recht unauffällig, und ich hätte es vielleicht zu spät bemerkt, wenn ich nicht im gleichen Moment die Ausstrahlungen eines Cappins gespürt hätte.«
    Ovaron hatte in der Nähe gestanden. Jetzt kam er heran und sagte:
    »Ich spürte es ebenfalls, hätte aber wahrscheinlich nicht rechtzeitig eingreifen können.« Er blickte Saedelaere prüfend in die Augen, die durch die Öffnungen der Gesichtsmaske zu sehen waren. »Sie haben wahrscheinlich einem der hier Anwesenden das Leben gerettet. Meine Anerkennung, wie schnell Sie Vavischon bemerkten.«
    Alaska Saedelaere lachte trocken.
    »Ich bin eben allergisch gegen Cappins. Sie und Merceile natürlich ausgenommen.«
    Der Ganjo war sehr nachdenklich geworden. Er blickte sich unauffällig in der Kommandozentrale um und sah, daß Perry Rhodan, Icho Tolot und Roi Danton den Transmittergeschädigten beobachteten.
    Was mochten sie nach diesem Zwischenfall wohl denken?
    Ovaron traute dem takerischen Pedotransferer durchaus zu, daß er sich einer List bediente, um seine Operationsbasis nicht zu verraten. Aber der übernommene Cascal hätte ohne weiteres den Großadministrator töten können, wenn Saedelaere nicht eingegriffen hätte.
    Vielleicht war sein Verdacht doch unberechtigt gewesen.
    Der

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