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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stunden. Moritatoren und Terraner lehnten sich aneinander, an die Seiten der Pulte, an die Sessel und an die Sockel der Apparate. Menesh Kuruzin lag einigermaßen entspannt in seinem Kommandantensessel, und vorsichtig drehte Rhodan seinen Sitz um neunzig Grad.
    Rhodan achtete darauf, daß der herumschwingende Sessel niemanden berührte und weckte.
    »Kuruzin?«
    Der Afroterraner öffnete die Augen und legte seinen Kopf schräg.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    Menesh machte eine kurze Bewegung mit der Hand und erwiderte leise, um niemanden zu wecken:
    »Besser als alle anderen. Und Sie?«
    Rhodan sah zum Erbarmen aus.
    »Miserabel.«
    »Die Enge und die Hitze?«
    »Nein«, sagte Rhodan und wollte den Kopf schütteln, besann sich aber dann und unterließ es. »Es ist die Situation, in der wir uns befinden. Verstehen Sie? Atlan wird nicht einmal im Traum daran denken, einige Einheiten zurückzuschicken, denn er glaubt, wir stehen noch immer auf dem Raumhafen von Tuo Fryden.«
    »Fatal«, sagte der Oberstleutnant.
    Rhodan trocknete sich die schweißnasse Stirn ab und meinte:
    »Glücklicherweise schlafen jetzt die meisten. Sie verbrauchen dabei weniger Sauerstoff und entspannen sich, soweit dies möglich ist. Ich werde einmal die Ortung anrufen.«
    »Ist gut.«
    Rhodan bekam die Antwort, mit der er gerechnet hatte.
    Noch immer war nichts geortet worden, weder ein feindliches noch eines der eigenen Schiffe. Ununterbrochen lief der Notruf.
    Ununterbrochen lief auch die Luftumwälzanlage. Die Filter arbeiteten noch immer ausgezeichnet, und das Summen der Schnellaufenden Turbinen war eines der vielen Dauergeräusche im Schiff.
    30.11.3437 – 9 Uhr 25 Minuten:
    Rhodan tauchte aus der Tiefe eines kurzen Schlafes wieder auf und überlegte, was zu tun sei. Er hatte nur eine einzige Idee.
    »Menesh?« fragte er.
    Der Kommandant war eingenickt, fuhr hoch und sah Rhodan schuldbewußt an.
    »Machen Sie keinen Unsinn!« befahl Rhodan grob. »Die Ortung ist besetzt, und die Funkpulte ebenfalls. Wissen Sie, wo sich Waringer befindet?«
    »Klar!« sagte Kuruzin. »Ich habe seinen letzten Anruf aus seiner Kabine bekommen. Er war dort, nachdem Sie an Bord kamen. Vermutlich ist er nicht mehr herausgekommen dank der Zwangseinquartierung.«
    »Gut«, sagte der Großadministrator.
    Er beugte sich langsam vor, wählte die Nummer von Waringers Kabine und wartete einige Sekunden. Dann rief er leise:
    »Geoffry!«
    Eine mürrische Stimme meldete sich.
    »Hier. Ich kann dich hören, Perry. Aber sehen – das ist unmöglich. Sechstausend Moritatoren stehen zwischen uns wie eine Mauer.«
    Rhodan antwortete mit einer Spur Optimismus:
    »Es freut mich, daß du deinen Humor nicht völlig verloren hast. Ich habe eine Idee.«
    Waringer bat wortkarg:
    »Laß hören.«
    »Was hältst du von meiner Überlegung: Wir ersetzen langsam alle Stickstoffbestandteile der Atemluft durch Sauerstoff und verringern dann langsam den Druck der Atemluft um zwei Drittel. Das hilft uns weiter, nicht wahr?«
    Waringer überlegte einige Minuten, dann sagte er:
    »Die Luftanalysen von Molakesch habe ich nicht durchgeführt, aber … ja. Ich bin deiner Meinung. Das spart uns eine riesige Menge Sauerstoff.«
    »Danke, Abel«, erwiderte Rhodan, »bitte frage mich nicht, ob Atlan schon da ist.«
    Waringer meinte verdrossen:
    »Das ist unnötig. Ich hätte einen Erleichterungsschrei von sechstausend Kehlen kaum überhören können, selbst wenn, wie jetzt, mir zwei Moritatoren auf den großen Ohren sitzen.«
    »Danke.«
    Rhodan wandte sich wieder an Kuruzin und sagte:
    »Haben Sie alles verstehen können, Menesh?«
    »Fast alles. Binnen einer halben Stunde den Druck auf ein Drittel des Normwertes senken und gleichzeitig die Stickstoffzufuhr verringern und schließlich ganz drosseln.«
    Rhodan sagte, tief atmend:
    »Genau das hatte ich vorgeschlagen.«
    »Wird ausgeführt.«
    Wieder sah Rhodan zu den Schirmen der Panoramagalerie. Er sah die Sterne, wie sie sich zu bewegen schienen, weil das Schiff sich mit dem Planeten zugleich drehte. Er sah nach einer Weile die weit entfernte Sonne und links von ihr die riesige Gaswolke, die weniger hell als die Sonne, aber wesentlich größer aussah. Bald würden die Takerer auftauchen und dort suchen … und das Schiff hier finden. Das bedeutete, daß man verschwinden sollte. Das wiederum hatte zur Folge, daß Atlan sie nicht mehr finden würde.
    Was konnte er, Perry Rhodan, also unternehmen?
    30.11.3437 – 11 Uhr 9

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