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Silberband 050 - Gruelfin

Titel: Silberband 050 - Gruelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unübersehbares Signal. Ich hoffe nur, daß wir auf Atlan treffen oder Atlan auf uns trifft, bevor eine riesige Flotte der Takerer hier ist und nachsieht, was vorgefallen ist.«
    Das Raumschiff war jetzt einhundertfünfzigtausend Kilometer von dem Planeten entfernt.
    Die Reste der Lufthülle loderten weiß auf.
    Dann brach Molakesch in einzelne Stücke auseinander. Sein Inneres entfaltete sich wie eine riesige, exotische Blüte. Das Rot und die anderen Farben wurden überstrahlt von einem gewaltigen schneeweißen Sonnenrad, das sich langsam drehte. Dann stand, nur Minuten später, an der Stelle des Planeten Molakesch mit seinen unersetzlichen, einmaligen Archiven eine neue, weiße Sonne im Raum.
    Schwerkraftlinien griffen ins All hinaus und versuchten, das Schiff zu überholen, aber der Kreuzer hatte bereits halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht, wurde zusehends schneller und raste den Grenzen des Systems entgegen, die Sonne Pysoma im Rücken.
    »Verloren!« flüsterte der Patriarch Ybsanow. Er konnte den Anblick seiner sterbenden Welt nicht ertragen, aber er nahm den Blick nicht von den Schirmen.
    Rhodan sagte hart:
    »Sie werden auf anderen Stützpunkten der Moritatoren eine neue Heimat finden. Sie alle leben!«
    Wie lange, fragte er sich selbst.
    Als das Leuchten so grell zu werden begann, daß sich die automatischen Filter einschalteten und die Männer von der Panoramagalerie wegsehen mußten, drehte auch Ybsanow den Kopf und sah Rhodan an.
    »Warum haben Sie uns gerettet?« fragte er, als erwache er aus einem langen Schlaf.
    »Weil wir keine Takerer sind«, antwortete Rhodan. »Ovaron, versuchen Sie Ihrem Freund zu erklären, daß wir nur dann zu den Waffen greifen, wenn wir vor der Alternative stehen, uns zu wehren oder umzukommen.«
    Mit einer gewissen Entschlossenheit hob Ovaron das Kinn, sah Rhodan an und sagte zu dem Patriarchen:
    »Er hat recht. Da ist nichts mehr hinzuzufügen.«
    Rhodan sagte leise zum Kommandanten des Schiffes:
    »Schalten Sie langsam die Schwerkraft wieder ein und stabilisieren Sie sie bei drei Zehnteln des Normalwertes.«
    Kuruzin führte den Befehl unverzüglich aus.
    Das Schiff fegte über die Bahn des dritten Planeten hinweg und wurde schneller. Es war nur noch ein Pünktchen zwischen den Sternen, aber das Licht zweier Sonnen leuchtete die Bordwand an.
    Der Kreuzer war allein.
    Rhodan schätzte, daß es nicht viel länger als vierundzwanzig Stunden dauern konnte, bis hier an Bord der Aufenthalt unmöglich wurde. Das Problem der Toiletten, das der Versorgung mit Sauerstoff, mit Wasser oder Getränken und zuletzt mit Essen würde in kurzer Zeit auftauchen, denn es befanden sich hundertmal soviel Wesen an Bord als sonst. Auf eine hundertfache Überkapazität waren die Maschinen der Versorgungsanlagen nicht eingerichtet.
    Schon ein zweites Schiff, sogar eine Korvette, hätte die Chancen der Überlebenden des brennenden Planeten wesentlich verbessert – man hätte beispielsweise alle alten Menschen und die wenigen Kinder dort hinüberbringen können. Aber die MARCO POLO und alle ihre Begleitraumschiffe befanden sich im Linearraum, auf der Jagd nach den takerischen Raumern, von denen der Wissende entführt worden war.
    Pausenlos ging der Notruf hinaus.
    Niemand hörte ihn.
    Die CMP-1 raste dem äußersten Planeten entgegen.
    Hinter ihr blieb ein leuchtender, sich ständig vergrößernder Gasnebel zurück, der langsam auf der Bahn des Planeten Molakesch die Sonne Pysoma umrundete.
    Nach einer Weile sagte Menesh Kuruzin:
    »Sir, wir haben die Grenze des Planetensystems erreicht. Drei Lichtsekunden neben uns, in der Flugbahn gesehen, befindet sich der vierte Planet. Soll ich ihn anfliegen?«
    Rhodan stimmte nach kurzer Überlegung zu.
    »Ja. Gehen Sie in einen stabilen Orbit um ihn und schalten Sie dann die Maschinen ab.«
    »Verstanden.«
    Das Schiff flog noch zwanzig Minuten lang, begab sich dann in die gewünschte Position und blieb im Schatten des vierten Planeten in einer stabilen Umlaufbahn, also stets über dem gleichen Punkt der Planetenoberfläche.
    Die Hyperfunkstation des Kreuzers sendete pausenlos.
    Sie verwendete die Flottenfrequenz und strahlte den Notruf aus. Sie schilderte kurz die Situation und erbat sofortige Antwort.
    Die Antennen der Ortungszentrale suchten jeden Fleck der Umgebung ab und versuchten, Energien fremder Schiffe anzumessen. Aber es zeichneten sich weder die charakteristischen Merkmale der terranischen Triebwerke noch die ebenfalls bekannten Ströme ab, die

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