Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Rhodan fragte zurück, um sicherzugehen.
»Welches Wort? Wiederholen!«
Ovaron schrie jetzt:
»Freude!«
Plötzlich stieß er einen langen, fürchterlichen Schrei aus. Er fing sich aber wieder und rief atemlos:
»Ich habe eben einen Dakkarkomimpuls von höchster Intensität erhalten. Genau nach Beendigung dieses Impulses haben alle überlebenden Vasallen sich im roten Feuer aufgelöst. Sie sind einfach verschwunden, zu Asche verbrannt.«
Rhodan rief:
»Ich lasse Sie holen. Keine Widerrede – Sie sterben sonst!«
»Verstanden, ich warte!«
Rhodan schaltete ab, breitete beide Arme aus und winkte nach oben. Ras Tschubai beugte sich vorsichtig vor, und er schrie ihm aus vollen Lungen zu:
»Ovaron holen!«
Laut kam es zurück:
»Verstanden!«
Ras verschwand augenblicklich. Rhodan atmete auf – wieder war ein kleines Kapitel dieses Dramas beendet. Und mit der Auflösung dieses Kapitels hatten sich gleich wieder mehrere neue Rätsel gebildet. Sie würden später vielleicht Zeit dazu haben, sie zu lösen oder es wenigstens zu versuchen. Rhodan hob seinen Kopf wieder aus der Deckung und sah, daß der Kampf zwischen den beiden Giganten weiterging. Das Feuer aus sämtlichen Waffen der Gefährten war nutzloser gewesen als ein Schneeball in der Sonne.
Er schüttelte den Kopf, spähte zwischen zwei Schränken hinunter zum Taschkar und sah neben sich plötzlich Ovaron und Ras. Der Teleporter verschwand sofort wieder.
»Wie sieht es aus?« fragte Ovaron.
»Er ist nicht so vernünftig, sich zu ergeben«, sagte Rhodan resigniert.
Im gleichen Augenblick ließen sie sich fallen. Zwei lange Feuerstöße aus den beiden Waffen des Taschkars setzten die Schaltelemente, hinter denen sie sich verbargen, in Flammen. Ovaron zog den Strahler, musterte nachdenklich die Umgebung und analysierte die Situation.
Dann sagte er laut:
»Takvorian und ich – wir schaffen es. Passen Sie gut auf, reagieren Sie schnell.«
Er winkte nach oben und schrie, Ras solle Takvorian herunterbringen, aber in die Deckung eines wuchtigen Energieumformers. Er selbst, Ovaron, kroch dicht über dem Boden zu diesem Umformer.
Dann setzte Takvorian seine Kräfte ein.
Er schien eine sehr große Menge an Konzentration zu brauchen, denn zuerst geschah nichts.
Takvorian stand langsam auf und richtete den Blick seiner großen Augen auf den Taschkar, den der Paladin gegen einen riesigen Schaltschrank getrieben hatte und dort festhielt. Es sah aus, als presse ein Ball den anderen gegen eine Wand.
Auf der Stirn des Mutanten erschienen Schweißtropfen.
»Ruhe!« flüsterte Ovaron.
Auch er konzentrierte sich auf den Gegner. Der Taschkar ergab sich nicht. Er rechnete noch mit genügend Chancen, den Transmitter erreichen zu können und feuerte wild um sich, sobald er ein Ziel sah. Im Moment stockte der Kampf.
Takvorian richtete seine Fähigkeiten auf den Schutzschirm des Taschkars und versuchte, ihn zu einem Stillstand der bewegten Energie zu bringen. Dies war leichter gesagt als getan, denn sämtliche Partikel, die in diesem Schirmfeld mit rasender Geschwindigkeit kreisten, mußten stark verlangsamt werden. Dies geschah jetzt!
Durch die Verzögerung auf den Bahnen der energiereichen Teilchen wurden diese abgebremst. Sie verlangsamten sich noch mehr und erstarrten schließlich wie in einem Prozeß plötzlicher Vereisung.
Das Dakkarfeld war energetisch neutral geworden.
Innerhalb der farbig schillernden Blase zeigten sich bereits Risse, dann verlor der Schutzschirm seine charakteristische Kugelform. Das alles dauerte nur vielleicht zehn, fünfzehn Sekunden.
Atlan flüsterte:
»Unglaublich, was dieser Mutant schafft!«
Es war dies nicht die erste, aber eine der überzeugendsten Kraftproben, die der Lordadmiral bisher von Takvorian gesehen und erlebt hatte.
»Hoffentlich … Ovaron«, bemerkte Rhodan.
Er stand völlig im Bann des Geschehens, aber seine Wachsamkeit ließ nicht einen Augenblick nach. Er hörte die Geräusche des näher kommenden Bebens, er sah, wie die Gegenstände zu zittern begannen und wie hier und dort Scheiben brachen und Visiphonröhren zerbrachen.
Das Dakkarfeld löste sich auf …
Darunter befand sich ein fünfdimensional wirkendes Energiefeld, das einem terranischen HÜ-Schirm nicht unähnlich war.
Diesen Schirm konnte Ovaron mit Hilfe seiner Kräfte durchdringen.
»Jetzt!«
Der Tryzomtänzer wendete seine natürliche Gabe an und führte eine Pedotransferierung durch. Im gleichen Augenblick begann der Paladin wieder
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