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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weder Rhodan noch Atlan noch der siganesische Robot den Taschkar aus den Augen. Nach wie vor saß der hochgewachsene, schlanke Mann in seinem bequemen Sessel und führte Schaltungen durch und stützte von Zeit zu Zeit seinen Kopf in die Hand. Er schien etwas ermüdet zu sein. Von dem Lärm, der immer näher kam, und von dem Beben selbst, das hier immer noch nicht stärker zu spüren war, schien er nicht beeindruckt zu sein.
    Fünfzehn Minuten.
    Der gesamte Komplex des ehemals erloschenen Vulkans, der ein Ventil in der planetaren Kruste darstellte, wurde erschüttert. Je tiefer die Anlagen waren, desto näher befanden sie sich an dem Stumpf von Magma, der im Zentrum des Vulkans nach oben reichte. Dort, wo der Boden des Berges direkt auf der untersten Schicht des Gesteins und dicht über dem zähflüssigen Mittelpunkt des Planeten auflag … von dort kam das Chaos.
    Die Lava wurde von den planetaren Kräften hochgedrückt.
    Sie suchte einen Ausweg.
    Der Ausweg hieß: Hinaus in die Atmosphäre. Also drückte die Lava in den Stollen und Gängen, in allen Spalten des Berges und in allen Hohlräumen nach oben. Der Pegel stieg. Es war, als ob der Berg langsam versänke – dieselben Erscheinungen wie in einem sinkenden Schiff. Nur war es hier nicht kühles Meerwasser, sondern heiße Materie aus dem Planeteninnern.
    Seit dem ersten Beben hatte die Lava einen langen, wenn auch komplizierten Weg zurückgelegt.
    Sie kletterte, von den ungeheuer starken Drücken geschoben, höher und höher. Überall dort, wo sie auftraf, wurde alles vernichtet.
    Und irgendwie drang sie auch in die riesigen Meiler ein, die wartungsarm oder überhaupt wartungsfrei gebaut worden waren und fern gesteuert geschaltet werden konnten. Es gab Explosionen, die das Beben verstärkten. Gleichzeitig aber fielen die Energiemengen, die dort erzeugt wurden, natürlich aus. Die Leitungen waren tot, die Sicherungen vorher zerschmolzen.
    Und einige Minuten später war die kritische Grenze erreicht.
    Atlan bemerkte es zuerst.
    »Hier«, sagte er. »Der erste Schirm flackert!«
    Die Terraner machten sich bereit. Die Zeit hatte für sie gearbeitet. Tatsächlich wurde der erste Schirm instabil, begann zu flackern, und aus den Projektoren drangen knatternde Geräusche.
    Mit einem harten Knall erlosch der äußere Schirm, also der grünlich flimmernde, der den Eindringlingen am nächsten war.
    »Nur Ruhe bewahren!« sagte Atlan leise, schob ein neues Magazin in seine Waffe und prüfte genau die Funktionen.
    Die gleichen Erscheinungen zeigten sich nur wenige Sekunden später beim zweiten Energieschirm. Die Projektoren bekamen nicht mehr genügend Energie und stellten ihre Tätigkeit ein.
    »Gleich kommt der dritte! Bereit, General Dephin?«
    Der Paladin hob schweigend den Arm.
    Als er ihn senkte, war der Weg frei. Mit einer Startgeschwindigkeit von etwa vierzig Stundenkilometern setzte sich der Koloß in Bewegung und schaltete bereits auf den ersten zehn Metern des Steges seine sämtlichen Verteidigungsanlagen ein. Rhodan und Atlan schnellten hoch und setzten im Deckungsschutz des Giganten nach. Sie rasten den ersten Steg hinunter, dann folgte eine lautlose Verständigung – Atlan huschte nach links hinüber, Rhodan schwang sich nach rechts.
    Sie besaßen keine Kampfanzüge. Was sich jetzt hier abspielen würde, war ein Taktieren gegen überlegene Waffen.
    Nur dann schießen, wenn man sicher war. Sonst immer in Deckung bleiben und versuchen, einen strategisch besseren Platz zu haben. Bei einem Angriff von oben nach unten war dies nicht besonders schwer, aber der winzigste Fehler konnte das Leben kosten.
    Der Taschkar bewies im Verlauf der drei ersten Sekunden, daß er ein ernstzunehmender Gegner war.
    Er schützte sich selbst, indem er an seinen Tornister griff und ein Schutzfeld um sich legte.
    Gleichzeitig mußte er bemerken, daß der Paladin durch einen HÜ-Schirm und ein Paratronfeld geschützt war und auf ihn zudonnerte wie eine Planierraupe, nur um das Zwanzigfache schneller.
    Er schwang seinen Sessel herum, als auch schon die ersten Strahlbahnen in seinen Schirm schlugen und mühelos absorbiert wurden.
    Er drehte einen Hebel herum.
    Zwanzig kleine, bewegliche Projektoren an verschiedenen Punkten der Kugel richteten sich auf den Paladin ein und begannen zu feuern. Plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, war die kugelförmige Halle von dem Lärm von Hunderten einzelner Abschüsse erfüllt. Sie addierten sich zum näher kommenden Lärm des Bebens, und Rhodan

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