Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
von einer Sekunde zur anderen zum Erliegen.
Als die drei so verschiedenartig aussehenden Leibwächter in der zerstörten Tür erschienen, hob Atlan seinen Strahler.
»Nicht schießen!« schrie Rhodan. Er ging hinter einem Maschinenblock in Deckung. »Es darf unter keinen Umständen zu einem Gefecht kommen.«
Er kroch von der transparenten Wand weg.
»Bleibt in meiner Nähe!« forderte er die anderen auf. »Wenn die Leibwächter schießen, dürfen wir uns nicht in der Nähe des Gewölbes aufhalten.«
Ovaron und Atlan waren ebenfalls in Deckung gegangen. Takvorian stand zwischen zwei Maschinen und konzentrierte sich. Er wollte versuchen, jeden auf die Wand abgegebenen Schuß unter Kontrolle zu bekommen. Er wußte, wie schwierig das in der augenblicklichen Situation sein würde.
Tschubai und Gucky lagen noch immer bewußtlos auf dem Rücken des Zentauren.
Takvorian beobachtete die drei Eindringlinge. Sie schienen unschlüssig zu sein, wie sie sich verhalten sollten. Sie konnten ihre Gegner nicht sehen, wußten aber, daß sie sich irgendwo innerhalb dieses Raumes versteckt hatten.
Auch Rhodan beobachtete die drei Leibwächter. Im Nebenraum wurde noch immer gekämpft. Durch die zerstörte Tür quoll gelber Rauch in die Schaltstation.
Rhodan schob sich an die Seite des Oproners.
»Können Sie die drei mit einem Schlag ausschalten?« fragte er Merkosh.
Der Rüssel des Gläsernen begann zu zucken.
»Ich weiß nicht«, erwiderte Merkosh. »Ich bin nicht im Vollbesitz meiner Kräfte, aber ich könnte es versuchen.«
Rhodan zögerte, den entscheidenden Befehl zu geben. Wenn Merkoshs Stimme nicht sofort Erfolg hatte, würden die Leibwächter das Feuer eröffnen.
»Man könnte …«
Merkosh wurde von einer gewaltigen Explosion unterbrochen, die entweder im Korridor oder im Nebenraum stattfand. Die Druckwelle erfaßte die drei in der Tür stehenden Leibwächter und warf sie zu Boden.
Rhodan war vom Lichtblitz geblendet, aber er sprang auf die Beine und rannte zur Tür. Die gesamte Station schien zu beben. In Rhodans Ohren dröhnte es.
Atlan folgte ihm unverzüglich. Sie warfen sich auf die drei benommenen Wesen und rissen ihnen die Waffen aus den Armen.
»Der Paladin!« rief Ovaron besorgt. »Er muß sich im Zentrum der Explosion befunden haben.«
Rhodan nickte und rannte zur Tür, während Atlan und der Cappin die drei Leibwächter in Schach hielten.
Bevor Rhodan den Raum verlassen konnte, schlug ihm eine Stichflamme entgegen. Die Hitze versengte sein Gesicht und nahm ihm den Atem. Er fuhr zurück. Nur die Tatsache, daß seine Kombination aus nicht brennbarem Material bestand, rettete ihm das Leben.
Die Flammen loderten herein.
Takvorian trabte heran und half dem Terraner auf die Beine.
Rhodan berührte mit den Handflächen sein brennendes Gesicht.
»Da kommen wir nicht durch!« stellte Atlan nüchtern fest. »Aber ich hoffe, daß der Paladin die Explosion unbeschadet überstanden hat.«
»Lange können wir nicht warten«, sagte Ovaron. »Das Feuer breitet sich schnell aus. Durch die Hitze wird es zu weiteren Explosionen kommen.«
Rhodan wankte zu den Kontrollen. Er mußte sich mit beiden Armen auf einen Tisch stützen.
Rhodan sah sein Gesicht in einem unbeleuchteten Bildschirm. Es war rot und blasig.
Atlan trat hinter seinen Freund.
»Der Paladin hat aufsprühbares Hautplasma in seiner Ausrüstung.«
»Ja«, sagte Rhodan grimmig. »Aber der Paladin ist nicht da.«
Sie beobachteten die Tür.
»Ich will versuchen, das Feuer einzudämmen«, erbot sich Takvorian. »Dann kann einer von uns nach drüben, um ihn zu suchen.«
In diesem Augenblick schob sich eine riesige Gestalt durch die Tür.
Sie brannte und schrie.
Es war Blokh.
Er trug in vier Armen Waffen und gab damit unkontrollierte Schüsse ab. Einen Augenblick sahen die Eingeschlossenen den brennenden Riesen überrascht an.
Das Zischen der Strahlenschüsse und das Prasseln der Flammen vermischten sich zu ohrenbetäubendem Lärm.
Blokhs Schüsse schlugen in die Kontrollen ein, furchten den Boden auf und brannten die Decke dunkel. Es war ein Wunder, daß sie noch nicht die Wand im Hintergrund getroffen hatten.
Auf den Bildschirmen war von der Umgebung kaum noch etwas zu erkennen, aber die Angaben, die Cool Aracan ihm aus der Ortungszentrale übermittelte, reichten aus, um General Dephin das ganze Ausmaß der Katastrophe erkennen zu lassen.
Der Paladin lag unter den Trümmern mehrerer Maschinen begraben. Die Explosion und die Flammen allein
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