Silberband 052 - Exil im Hyperraum
zugenickt hatte, begab er sich sofort zu Florymonth.
»Sehen Sie sich das an!« forderte Kase Danton angewidert auf. »Er umkreist ihn wie ein Jagdhund.«
Danton wußte, daß Kase Paczek nicht leiden konnte. Deshalb zog er es vor, zu schweigen.
»Paczek soll Sie ablösen, Kase«, sagte Kasom. »Ich werde jetzt Dantons Stelle einnehmen.«
»Der Teufel soll mich holen, wenn ich jetzt aufgebe«, erwiderte Kase aufgebracht. Er ging zum Interkomanschluß und stellte eine Verbindung zur Zentrale her. Ahrat meldete sich. Kase verlangte Perry Rhodan zu sprechen.
»Ich behalte den Fall«, sagte Kase, als Rhodans Gesicht auf dem Bildschirm erschien.
»Sie sind übermüdet«, gab Rhodan zurück. »Sie können sich jetzt ausruhen.«
Kase stützte beide Arme in die Hüften.
»Ich habe stundenlang ein paar Tonnen Geräte hinter dem Riesen hergeschleppt und alle nur denkbaren Messungen vorgenommen.« Er zog ein Notizblatt aus seiner Jacke. »Das ist der Erfolg. Deshalb werde ich jetzt nicht aufgeben, Sir.«
Rhodan zögerte einen Augenblick.
»Wie Sie wollen. Paczek wird auf jeden Fall bei Ihnen bleiben, damit er Sie jederzeit ablösen kann.«
Kase sah ein, daß dies der Preis war, den er zahlen mußte. Er nickte widerwillig.
»Ich mache ebenfalls weiter!« rief Danton von seinem Platz aus. »Ich habe mich so an den Dicken gewöhnt, daß ich ihn jetzt nicht allein lassen will. Kasom kann meinetwegen bei uns bleiben.«
Rhodan war einverstanden.
»Offenbar sind Sie zu spät gekommen«, bemerkte Kase. Der Seitenhieb galt eindeutig Paczek. »Florymonth hat eine Pause eingelegt. Vielleicht bleibt er jetzt auch hier.«
Paczek nahm die Herausforderung an. »Sie hatten schließlich genügend Zeit, um ihn zu untersuchen, Kase.«
Die Stimmung, dachte Danton besorgt, verschlechtert sich zusehends. Er beobachtete, wie zwei Männer hereinkamen, um etwas zu essen. Als sie den Fremden und seine Begleiter sahen, gingen sie demonstrativ wieder hinaus.
Nach einer Weile begann Danton zu wünschen, daß Florymonth seinen Marsch durch die MARCO POLO fortsetzen würde. Das angespannte Warten war schlimmer als alles andere.
Immerhin waren seit Florymonths Ankunft an Bord fast fünfzehn Stunden verstrichen.
Paczek hatte einen Tisch neben Florymonth gestellt und sich daran niedergelassen. Sein Oberkörper war über den Tisch gebeugt. Er machte sich Notizen.
Kase neigte sich zu Danton hinüber.
»Sehen Sie sich das an!« flüsterte er. »Ich möchte wissen, was er alles zu schreiben hat.«
»Achtung!« rief Toronar Kasom. »Der Kerl bewegt sich wieder!«
Für Danton bedeutete es eine Erlösung, als der Aggregateklau sich aufrichtete und mit seinen Armen wedelte. Dabei stieß er Paczeks Tisch um. Der Wissenschaftler raffte seine Sachen zusammen und zog sich hastig zurück.
»Freundschaft!« brüllte Florymonth und setzte sich in Bewegung.
»Er verläßt den Mannschaftsraum«, stellte Kase fest und gab seinen Helfern ein paar Handzeichen. »Anscheinend will er uns wieder auf Trab bringen.«
Florymonth eilte auf den Korridor hinaus. Die Männer folgten ihm.
Der Fremde bewegte sich schneller, als seine Verfolger es gewohnt waren. Er hielt auch nicht an, um irgendwelche Teile mitzunehmen.
»Er hat offenbar ein bestimmtes Ziel«, vermutete Paczek. »Wenn er die jetzige Richtung nicht ändert, wird er zwangsläufig in den Maschinenräumen herauskommen.«
In einer düsteren Vision sah Danton den Riesen im Maschinenraum hocken und Fusionsmeiler unter der Haut verschwinden lassen. Aber dazu würde es sicher nicht kommen.
Florymonth machte vor der Funkzentrale halt.
Im Haupteingang standen Major Donald Freyer und zwei seiner Männer mit angeschlagenen Kombi-Ladern. Ihre Gesichter ließen ihre Entschlossenheit erkennen.
Danton rannte voraus.
»Hier kommt er auf keinen Fall herein, Danton!« rief Freyer.
»Schon gut!« beschwichtigte Danton den aufgebrachten Mann. »Nehmt vor allem die Karabiner weg, damit es nicht zu Mißverständnissen kommt. Sie wissen genau, wie Rhodans Befehle lauten, Major. Wollen Sie sich widersetzen? Das wäre Meuterei.«
Freyer, ansonsten einer der ruhigsten Offiziere an Bord, sagte aufgebracht: »Das ist kein Mißverständnis! Wir lassen uns nicht die Funkanlage ruinieren.«
Danton schaute mit einem unguten Gefühl zurück in den Korridor. Er sah das Unheil in Gestalt Florymonths heranschwanken. Der Riese ging gebeugt, denn an dieser Stelle war der Korridor nur vier Meter hoch. Florymonths Beine waren hinter
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