Silberband 052 - Exil im Hyperraum
Aggregateklau sich bewegte, trat er einen Schritt zurück.
Guvalasch deutete die Bewegung richtig. Er fuhr herum und sah Florymonth, der sich wieder auszudehnen begann und mit seinem mächtigen Kopf bald die Decke berührte.
Dann ging alles sehr schnell.
Florymonth warf sich nach vorn, aber sein Angriff galt weder den Robotern noch den Pedolotsen. Sein gewaltiger Körper sank auf das Gehirn auf dem vorderen Gestell hinab. Es gab ein Geräusch, als würde eine Eierschale zerplatzen.
Mit aufgerissenen Augen sah Rhodan zu, wie Florymonths Körper sich über das vordere Gestell schob.
»Erschießt ihn!« schrie Guvalasch mit gellender Stimme.
Die Roboter eröffneten aus ihren schweren Waffen das Feuer. Florymonth verschwand hinter einem Vorhang aus Rauch, Flammen und grellen Blitzen.
»Wir verschwinden!« rief Rhodan dem Arkoniden zu. Er hoffte, daß sie die plötzliche Verwirrung ausnutzen konnten.
Sie rannten los und schossen auf die Roboter, die das Loch in der Wand versperrten. Rhodan hörte Guvalasch aufschreien. Ein Flammenblitz zischte über den Kopf des Terraners hinweg und färbte die Wand im Hintergrund dunkel.
Mit einem gewaltigen Satz warf Rhodan sich hinter eines der Gestelle. Atlan landete neben ihm. Die beiden Männer hielten ihre Waffen schußbereit. Es war kaum etwas zu erkennen. In Rauch und Flammen bewegten sich schattenhaft die Roboter. Immer wieder zuckten Blitze auf.
Zwei Pedolotsen kamen auf das Versteck der beiden Männer zugerannt. Sie hatten gesehen, wie Atlan und Rhodan hinter dem Gestell verschwunden waren, und eröffneten das Feuer, ohne Rücksicht auf das Gehirn, das sofort zu verkohlen anfing.
Die Schirme der terranischen Schutzanzüge absorbierten die Energie der ersten Schüsse, dann zeigten sich die ersten Strukturrisse.
Rhodan und Atlan erwiderten das Feuer. Unmittelbar vor dem Gestell brach ein Pedolotse zusammen. Er wurde von Flammen erfaßt und bewegte sich nicht mehr. Der zweite Angreifer hatte sich hinter dem Wrack eines Roboters zu Boden geworfen. Rhodan und Atlan nahmen den Roboter unter Punktbeschuß und zerstörten ihn endgültig. Der Ganjase, der hinter ihm in Deckung gegangen war, starb in den Überschlagblitzen.
Sekundenlang blieb es merkwürdig still. Dann hörten die beiden Männer ein Gestell zusammenbrechen. Florymonth schien noch immer zu leben und sein Zerstörungswerk fortzusetzen.
Rhodan klappte seinen Helm herab, denn der Gestank und der Rauch wurden unerträglich.
Die Roboter irrten durch die Flammen. Sie waren offenbar unschlüssig, wie sie sich verhalten sollten.
Rhodan richtete sich auf. Sein Kopf befand sich jetzt in gleicher Höhe mit den Gehirnen der Kreminen. Er sah, daß nur noch zwei der Monstren existierten. Die anderen lagen zusammengedrückt unter Florymonth, der jetzt fast alle fünf Gestelle bedeckte und sich allmählich auf die beiden noch lebenden Monstren zuschob. Dabei absorbierte sein Körper mühelos die Energien, die ihm aus den Waffen der Roboter entgegenschlugen.
Von den Pedolotsen konnte Rhodan keine Spur entdecken. Offenbar hatte Guvalasch seine Männer zurückgezogen, nachdem zwei erschossen worden waren.
»Es ist wie ein Alptraum!« dachte Ovaron, der durch Rhodans Augen alle Ereignisse beobachtete.
Rhodan stand mit schußbereiter Waffe am Rand des Gestells. Er sah, daß das darauf liegende Gehirn zu brennen begann und langsam in sich zusammenfiel.
Ein Ruck ging durch den verstümmelten Körper von Krecster-Kalopcs.
Merceiles Bewußtsein zog sich hastig zurück, denn eine Flut unklarer Emotionen schlug über ihr zusammen.
»Was ist geschehen?« fragte sie aufgeregt. Sie war von den vielen fehlgeschlagenen Fluchtversuchen zermürbt, die sie unternommen hatte. Fast war sie zur Resignation bereit gewesen – und nun dies!
Ihre Gedanken drangen nicht bis zu Krecster-Kalopcs durch. Es war zum erstenmal, daß er sie völlig ignorierte.
Merceile ahnte, daß sich etwas Entscheidendes ereignet hatte. Vielleicht, so hoffte sie, griffen Rhodan und Ovaron jetzt an.
»Es geschieht!« kam Krecster-Kalopcs erster klarer Gedanke. »Endlich geschieht es!«
»Was ist passiert?« wollte Merceile wissen. »Ich verstehe die Zusammenhänge nicht.«
Allmählich begriff sie, daß einer der fünf Kreminen gestorben und aus der Reizverbundschaltung ausgeschieden war. Sie konnte dem Bewußtseinsinhalt Krecster-Kalopcs' nicht entnehmen, ob der Tod gewaltsam herbeigeführt worden war.
»Warum haben sie mich nicht zuerst getötet?« dachte
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