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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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etwas Ähnliches, er war ein gefährlicher Psychopath. Der Tryzo-Obelisk hat ihn entlarvt und gerichtet.«
    Zwei Kapuzenträger stießen die Läufe ihrer Strahlwaffen dem Arkoniden in die Seiten. Die anderen Bewaffneten näherten sich mir.
    Arhaeger wies auf mich.
    »Stoßt diesen Mann in das Kraftfeld des Tryzo-Obelisken! Der Obelisk des Großen Farro soll entscheiden, ob er gelogen oder die Wahrheit gesprochen hat!«
    Fünf Kapuzenträger schoben mich näher an den Obelisken heran. Ich leistete keinen Widerstand, obwohl man mir die Waffen nicht abgenommen hatte. Gegen fanatische Befehlsempfänger, denen das eigene Schicksal gleichgültig war, hatte ich keine Chance.
    Nun sah ich auch das schwache Flimmern, das den Obelisken wie eine energetische Haut umgab. Ungefähr zwei Meter vor dem Bauwerk versetzten die fünf Kapuzenträger mir einen kräftigen Stoß.
    Ich streckte die Hände vor; es war eine vom Instinkt dirigierte Bewegung, denn gegen die tödliche Anziehungskraft des Obelisken gab es keinen Schutz.
    Meine behandschuhten Hände prallten gegen schwach vibrierendes rötlichblaues Metall, dann taumelte ich einen Schritt zurück. Ich glaubte, das Schlagen meines Herzens als dumpfen Trommelwirbel zu hören, als ich an der glatten Wandung emporblickte und auf das Einsetzen der todbringenden Kraft wartete.
    Als der gesamte Tryzo-Obelisk von innen heraus zu leuchten begann, wich ich unwillkürlich einen weiteren Schritt zurück.
    Bald leuchtete der Obelisk wie eine gigantische Flamme. Über der Spitze bildete sich eine blauweiße Energieballung, in der sich die Gestalt eines Mannes zu formen begann.
    Eine eigenartige Ruhe kam über mich, als ich am Gesicht der energetisch geformten Gestalt jenen Admiral Farro wiedererkannte, dem ich in der Traummaschine begegnet war.
    »Jubelt und freut euch!« erklärte die Projektion Farros mit hallender Stimme. »Großes Glück ist euch Farrogs widerfahren, die ihr getreulich auf die Rückkehr des Herrschers gewartet habt. In den Staub mit euch! Begrüßt den Ganjo, der euch führen wird, wie es ihm geziemt! Willkommen, Ganjo. Ich werde nicht mehr gebraucht. Führe das Volk der Ganjasen zu neuer Größe, meine besten Wünsche begleiten dich auf deinem schweren Weg. Ja, er ist heimgekehrt, der Herrscher und Befehlshaber aller Ganjasen, der als untrügliches Zeichen die Impulse von zwei Tryzomkörperchen aussendet.«
    Benommen wandte ich mich um.
    Die Kapuzenträger hatten sich zu Boden geworfen, ihre Stirnen lagen auf dem kalten metallischen Bodenbelag. Remotlas war vor Erschöpfung in die Knie gesunken, und auch Arhaeger lag am Boden, aber im Unterschied zu den übrigen Farrogs war sein Gesicht auf die Spitze des Obelisken gerichtet. Nur Atlan stand noch aufrecht und lächelte ironisch.
    »Steht auf!« sagte ich ärgerlich. »Ich bin kein Gott, und der Ganjo in mir ist es auch nicht. Ovaron ist nur der rechtmäßige Herrscher über alle Volksgruppen der Ganjasen – Arhaeger!«
    Der Beherrscher der Unterwelt erhob sich zögernd, während die übrigen Farrogs sich noch nicht zum Aufstehen entschließen konnten, sondern nur die Köpfe hoben und mich betrachteten.
    Mit seinen plumpen Säulenbeinen wirkte auch Arhaegers Gang plump. Die beiden großen Facettenaugen glitzerten, und die Hautfäden an den Mundwinkeln vibrierten.
    »Der Tryzo-Obelisk«, sagte Arhaeger mit brüchiger Stimme, »hat Sie als Oberbefehlshaber des Gottes Farro identifiziert, doch Sie sind nicht der Ganjo. Kann ich, darf ich glauben, daß irgendwo in Ihrem Geist der Geist des wahren Beherrschers aller Ganjasen wohnt?«
    »Das ist doch …!« begann Atlan, aber ich winkte ab.
    »Ovaron!« rief ich geistig. »Würden Sie den ungläubigen Herrn der Farrogs kurz übernehmen, um ihm zu beweisen, daß Sie tatsächlich in mir existieren!«
    »Mit Vergnügen, Perry!« gab Ovaron zurück.
    Im nächsten Augenblick spürte ich eine jähe Leere in mir, die mich benommen wanken ließ. Auch Arhaeger wankte, sein Gesicht verzerrte sich, dann taumelte er und mußte von Atlan gestützt werden. Kurz darauf kehrte Ovaron in mich zurück.
    »Er ist überzeugt, Perry«, teilte er mir mit.
    Arhaeger befreite sich aus Atlans Griff und wankte wie ein Schlafwandler auf mich zu. Dann sank er zu Boden und murmelte:
    »Du bist der Herrscher, auf den wir seit einer halben Ewigkeit gewartet haben, Ganjo. Verfüge über mich und meine Farrogs. Wir gehören dir mit Leib und Seele.«
    »Interessante Reaktion!« gab ich Ovaron zu verstehen.

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