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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kanals war es mir oft übel geworden.
    Der Fahrer rückte zur Seite, so daß wir alle vier auf dem Vordersitz Platz hatten.
    »Ich werde Ihnen sagen, wie Sie fahren müssen.«
    Der Soldat hörte aufmerksam zu. Er besaß ein breites, grimmiges Gesicht mit unzähligen Fältchen um die Augen. Er ahnte nicht, daß er zum Teilnehmer eines Unternehmens von kosmischer Bedeutung geworden war. Es war auch besser für ihn und seinen Seelenfrieden, wenn er niemals etwas davon erfahren würde.
    Tarino schlief nach wenigen Augenblicken ein. Rhodan wollte ihn wecken, doch der Fahrer sagte: »Lassen Sie ihn nur – ich weiß, wie wir fahren müssen.«
    Wir kamen an Stellungen vorbei, aber niemand kam auf die Idee, einen Wagen des Militärs anzuhalten. Alles deutete darauf hin, daß der Waffenstillstand eingehalten wurde. Jetzt, nachdem sich die Urmutter eingeschaltet hatte, war die Gefahr eines bewaffneten Konflikts zwischen Farrogs und Ganjasen geringer geworden.
    Wir mußten jedoch nach wie vor die Fanatiker von der neuen Freiwilligen-Armee der Ganjoprester und die Roboter der Pedolotsen fürchten. Eigentlich war es die Roboterarmee der Ganjatoren, doch Guvalasch hatte bestimmt daran gedacht, alle erreichbaren Maschinen umprogrammieren zu lassen.
    Wir kamen an einem Raumschiff vorbei. Der Fahrer bemerkte meinen fragenden Blick und schüttelte den Kopf.
    »Das ist es nicht – wir müssen weiterfahren.«
    Tarino stöhnte im Schlaf. Der arme Kerl schien noch einmal alles zu durchleben, was ihm in den beiden letzten Tagen widerfahren war.
    Rhodan hatte eine Waffe schußbereit auf dem Schoß liegen.
    Ich schreckte hoch, als der Fahrer plötzlich zu bremsen begann. Über den freien Platz kamen uns drei Wagen entgegen, die mit sechs Bewaffneten besetzt waren. Die Männer trugen keine Uniformen.
    Der Fahrer fluchte erbittert. »Die gehören zur Freiwilligen-Armee«, erklärte er. »Sie mischen sich jetzt in alles ein.«
    Die drei Wagen bildeten eine Sperre, so daß der Fahrer anhalten mußte. Tarino erwachte und blickte blinzelnd aus dem Fenster.
    Die Ganjoprester liefen mit schußbereiten Waffen auf uns zu. Was im Augenblick noch Wichtigtuerei war, konnte sehr schnell gefährlich werden, wenn die Männer merkten, wen sie da angehalten hatten.
    Ich handelte blitzschnell. Mit der einen Hand griff ich hinter dem Rücken des Fahrers vorbei und öffnete die Seitentür. Während ich mit der anderen nach dem Steuer griff, gab ich dem Soldaten einen Stoß. Er schrie überrascht. Er fiel genau vor die Füße der verblüfften Ganjoprester.
    Ich beschleunigte. Der schwere Wagen prallte gegen die drei kleineren und schleuderte sie zur Seite. Zwei kippten um, der dritte ging in Flammen auf. Doch wir waren durch.
    Hinter uns schrien die Ganjoprester. Ich begann im Zickzack zu fahren, denn ich fürchtete, daß sie auf uns schießen würden.
    Rhodan richtete sich im Sitz auf und beugte sich aus dem Fenster. Dann begann er zu feuern. Im Rückspiegel sah ich, daß er über die Köpfe der Ganjoprester zielte, die sofort hinter den Trümmern ihrer Wagen in Deckung gingen.
    Ich steuerte den Wagen hinter eine flache Halle.
    »Wie weit ist es noch?« erkundigte ich mich bei Tarino.
    Der Tetman überlegte. »Ein paar hundert Meter.« Ich wurde den Verdacht nicht los, daß er seiner Sache nicht ganz sicher war. »Das große Schiff muß bald auftauchen.«
    Ich fuhr jetzt mit Höchstgeschwindigkeit. Der Wagen sprang über die Unebenheiten des Bodens. Rhodan blickte aus dem Fenster und hielt nach eventuellen Verfolgern Ausschau.
    Wir mußten damit rechnen, daß die Ganjoprester bereits in diesem Augenblick ein Funkgespräch mit den Pedolotsen im Regierungsgebäude führten.
    Jetzt umzukehren wäre jedoch Selbstmord gewesen.
    Der Nebel, der über dem Platz lag, wurde allmählich dichter. Mir war das nur recht, denn er erleichterte unser Entkommen.
    Plötzlich blitzte es vor uns auf.
    »Über uns!« schrie Rhodan. »Zwei bewaffnete Gleiter.«
    Ich bremste die Fahrt ab, ohne vollständig anzuhalten.
    »Abspringen!« rief ich den beiden anderen zu.
    Ich sah Rhodan aus der sich öffnenden Tür fallen. Er landete sicher auf den Beinen und entfernte sich schnell vom Wagen. Dann sprang Tarino. Er verlor das Gleichgewicht und prallte mit der Schulter auf den harten Boden. Aber er stand wieder auf und humpelte davon.
    Ich ließ das Steuer los und sprang ebenfalls hinaus. Mein Fuß blieb an der Türfassung hängen. Ich wurde herumgeschleudert und fiel auf den Rücken.

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