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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Da stand meine Negative Summe in Gestalt eines gesichtslosen schwarzen Riesen und drohte mir.
    »Jetzt«, triumphierte Terton, »brauche ich mich nicht mehr zurückdrängen zu lassen. Ich bin frei!«
    Seine Gedanken waren wie Feuerstöße, die mein Gehirn verbrannten. Starr stand ich in der Röhre.
    »Jetzt«, fuhr Terton fort, »bestimme ich, was geschieht. Diesmal wirst du dich unterdrücken lassen müssen.«
    Ich brachte einen Gedanken zustande – eine entsetzte Frage: »Was hast du jetzt vor, Dunkler?«
    Er reckte sich. Seine Muskeln bewegten sich wie selbständige Lebewesen. Er war atemberaubend schön.
    »Ich werde dich für alle Zeiten hier festhalten. Du wirst in der Röhre bleiben, bis du stirbst.«
    Zweifellos war diese Drohung ernst gemeint. Ich konnte sie nicht ignorieren, auch wenn sie von jemand ausgesprochen wurde, der normalerweise nicht existierte. Etwas hatte meinen Körper verlassen und war von der Urmutter in einem geheimnisvollen Prozeß in dieses Ding umgewandelt worden, das jetzt vor mir stand und mich herausforderte.
    »Wenn ich sterbe, kannst auch du nicht länger leben«, erinnerte ich ihn.
    Er gab keine Antwort. Dachte er nach? Konnte er nachdenken?
    »Es gibt dich nicht!« schrien meine Gedanken. »Du gehörst zu mir. Gib auf, Terton!«
    Er antwortete nicht. Bewegungslos stand er vor der Röhre. Ich begriff, daß er von nun an schweigen würde. So standen wir uns gegenüber. Vielleicht waren es nur noch wenige Meter, die mich von der Urmutter trennten.
    Es hätten – und das wußte ich ganz genau – ebensogut Tausende Lichtjahre sein können.
    Die Röhre wurde dunkel. Ich konnte Terton nicht mehr sehen. Das bedeutete, daß er den letzten Kontakt zu mir abgebrochen hatte. Ich überlegte.
    Dann faßte ich einen Entschluß. Ich versuchte, eine Pedotransferierung in Rhodans Körper durchzuführen. Es gelang!
    Der Terraner schien nicht überrascht zu sein. Ebenso wie ich war er in einer dunklen Röhre gefangen. Aber er wußte nicht, wer für unsere Schwierigkeiten verantwortlich war. Ich erklärte ihm alles. Er verstand es nicht. Das konnte auch niemand von ihm verlangen. Terton war unbegreiflich.
    »Was haben Sie jetzt vor?« fragten Rhodans Gedanken. »Ihr eigener Körper liegt in der anderen Röhre. Ich kann Ihnen nicht helfen, weil ich ebenfalls gefangen bin. Sie können auch nicht in den Körper eines Lebewesens an der Oberfläche von Sikohat springen, denn zwischen uns und der Oberfläche liegen bestimmt ein paar Schutzschirme.«
    »Ich dachte, Sie hätten eine Idee!«
    Ich wunderte mich, daß er auch jetzt nicht sehr beunruhigt war. Er begriff nicht, wie ernst die Situation für uns war. Insgeheim glaubte er sogar, daß die Urmutter eingreifen würde.
    Ich mußte ihm alle Illusionen rauben, denn nur dann würde er seinen geschulten Verstand völlig aktivieren.
    Während er nachdachte, versuchte ich eine Pedotransferierung an die Oberfläche. Es geschah, wie Rhodan prophezeit hatte. Ich kam nicht durch. Halb betäubt kehrte ich in meinen eigenen Körper zurück und wechselte nach einer Erholungspause wieder zu Rhodan hinüber.
    Ich berichtete ihm von meinem Mißerfolg.
    »Es sieht wirklich schlecht für uns aus«, gab er zu. »Sie müssen versuchen, noch einmal mit diesem Terton in Verbindung zu treten.«
    »Und wie soll ich das tun? Keiner von uns kann sich bewegen. Wir können nicht einmal Klopfzeichen geben.«
    »Die Urmutter wird eingreifen!« Diesmal war er jedoch nicht mehr so überzeugt davon.
    Ich erklärte ihm die Gründe, die gegen seine Vermutung sprachen.
    »Das bedeutet, daß wir nichts tun können«, dachte er. Da war immer noch keine Spur von Resignation in seinen Gedanken. Sein Selbstbewußtsein war unerschütterlich.
    »Hören Sie auf, mich zu loben«, dachte er. »Sonst werde ich noch eitel.«
    »Sie haben einen komischen Sinn für Humor«, beklagte ich mich. »Doch das ist jetzt fehl am Platz.«
    »Zum Teufel mit Ihnen!« dachte er unbeeindruckt. »Wenn Ihnen meine Gedanken nicht gefallen, verschwinden Sie in Ihren Körper. Aber Sie würden sich dort sicher sehr einsam fühlen.«
    Er hatte recht. Zusammen konnten wir die Gefangenschaft leichter ertragen. Ich überlegte, wer von uns beiden zuerst den Verstand verlieren würde. Wer würde ein paar Stunden länger überleben?
    Rhodan wurde wütend. »Sie lehnen es ab, meine Witze mitzudenken, und produzieren schwarzen Humor!«
    »Das ist mein Ernst.«
    »Ach so!« Seine Gedankenimpulse vermittelten mir

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