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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte ich zu Rhodan. »Jetzt, da uns Terton nicht mehr im Weg steht, werden wir es schaffen.«
    Wir gingen auf das große Stahltor zu, das wir im Hintergrund des Raumes sahen.
    Plötzlich begann es in der Luft zu rauschen. Wir blickten hoch und sahen eine flimmernde Leuchterscheinung unter der Decke.
    »Florymonth!« rief Rhodan.
    Es gab eine Detonation, und der grünhäutige Riese wurde sichtbar.
    »Du bist zu spät gekommen«, sagte Rhodan. »Ovaron hat das Problem mit Terton schon gelöst.«
    »Sonst wäre ich auch nicht hier«, kreischte Florymonth. Diese Aussage war rätselhaft, aber ich stellte keine Fragen.
    Florymonth watschelte auf das Stahltor zu. Er fuhr seine Glotzaugen aus. Das Stahltor schwang auf. Florymonth tappte zuerst in die Programmierungszentrale.
    Ich blieb stehen. Viel konnte ich von meinem Platz aus nicht sehen. Das Licht in der Programmierungszentrale strahlte so hell, daß es blendete.
    »Folgen Sie mir!« schrie Florymonth mit seiner schrillen Stimme.
    Rhodan packte mich am Arm.
    »Kommen Sie, Ganjo! Es ist soweit.«
    Wir bewegten uns nebeneinander auf den Eingang der Programmierungszentrale zu. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, in Rhodan einen Eindringling zu sehen.
    Unwillkürlich blieb ich stehen.
    »Was ist?« fragte der Terraner. »Bekommen Sie plötzlich wieder Angst vor Ihrer eigenen Courage?«
    Ich sah ihn an. Im Grunde genommen wußten wir nicht viel voneinander. Unsere Mentalität war verschieden, und wir vertraten die Interessen von zwei verschiedenen Völkern.
    Seine Augen weiteten sich plötzlich.
    »Sie wollen allein vor die Urmutter treten!« erriet er.
    Ich bewunderte sein Einfühlungsvermögen. Ich fragte mich, ob ich im umgekehrten Fall ebenfalls soviel Sensitivität aufgebracht hätte.
    »Es ist das Herz der Urmutter«, sagte ich. »Dort stehen Geräte, die ich vor zweihunderttausend Jahren habe bauen lassen oder sogar selbst angefertigt habe. Programmiert wurden sie alle von mir. Diese Speicher haben dafür gesorgt, daß man mich in Gruelfin niemals vergessen konnte. Sie haben das ganjasische Volk geschützt.«
    Er gab keine Antwort. Er beobachtete mich mit einer Mischung aus Mitleid und Interesse. Ich war sicher, daß er in seiner unglaublich gerechten Art sogar versuchte, mich zu verstehen. Aber das konnte er wahrscheinlich nicht. Ich senkte den Kopf.
    »Es tut mir leid, Perry Rhodan! Ich hätte das nicht sagen sollen.«
    Er streckte langsam einen Arm aus und deutete in Richtung des offenen Eingangs. »Gehen Sie, Fremder!« sagte er.
    Die Programmierungszentrale war ein runder Saal von dreihundert Metern Höhe und einem Durchmesser von fünfhundert Metern. Sie war angefüllt mit Speichern, Programmierungsgeräten und Aggregaten. Die einzelnen Anlagen waren kreisförmig um den Mittelpunkt gruppiert. Wie im Schlaf bewegte ich mich zwischen den Speichern hindurch. Florymonth stand am Eingang. Er bewegte sich nicht und sprach auch nicht. Rhodan war im Maschinenraum zurückgeblieben.
    Ein altes Gerät bildete den Mittelpunkt des Saales. Ich hatte es selbst vor zweihunderttausend Jahren programmiert. Es kam mir in diesem Augenblick vor, als seien erst ein paar Tage vergangen. Die Erregung ließ mich zittern. Mein Mund war ausgetrocknet. Es war so still, daß mir meine Schritte übermäßig laut erschienen. Kein Stäubchen lag auf den Instrumenten und Kontrollschaltern.
    Hier hatte ich meine Befehle programmiert, die dem ganjasischen Volk passives Verhalten gegenüber den Takerern auferlegt hatten. Dieser Befehl war richtig gewesen. Das ganjasische Volk hatte innerhalb der Kleingalaxis Morschatztas überlebt.
    Eigentlich hatte ich niemals damit gerechnet, zweihunderttausend Jahre wegzubleiben. Die Befehle hatten ursprünglich nur für eine kurze Zeitspanne gegolten.
    Wie hatte es das relativ kleine Robotgehirn, das damals entstanden war, geschafft, solche Dimensionen anzunehmen?
    Ich nahm vor der Urmutter Platz. Der Sitz war noch derselbe, auf dem ich bereits vor zweihunderttausend Jahren gesessen hatte. Ich verstand längst, warum die Pedolotsen niemals versucht hatten, den falschen Ganjo hierherzubringen. Er besaß keine Tryzomkörperchen und wäre niemals durch die Kontrollen gelangt. Nur ich konnte hier sitzen und die Ankunftsschaltung durchführen.
    Ich blickte auf den roten Hebel hinab, den ich betätigen mußte, um die Urmutter endgültig in meinen Besitz zu bringen. Doch dann zögerte ich und wandte mich um.
    »Rhodan!« rief ich. »Kommen Sie zu mir,

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