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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fluchttransmitter gestanden hatten. Mein Doppelgänger, eigentlich ein bedauernswertes Geschöpf, war mehr und mehr in eine Identitätskrise gestürzt und am Schluß Amok gelaufen. Als wir ihn sterbend fanden, konnte er uns nur noch sagen, daß Guvalasch ihn am Ende noch überlistet habe und mit fast sicherer Wahrscheinlichkeit geflohen war.
    Aus der Ferne erklang ein dumpfes Grollen. Es kam aus der Richtung des Raumhafens und nahm rasch an Intensität zu. Rhodan hob den Kopf.
    »Das ist die MARCO POLO!« rief er erregt.
    Wir hatten einen Funkspruch an das Schiff abgestrahlt und es nach Erysgan bestellt. Jetzt war es angekommen.
    Ich winkte eine andere Antigravscheibe heran, auf der Tarino stand.
    »Bringen Sie Rhodan zum Raumhafen. Ich kann mir vorstellen, daß auch er Wiedersehen feiern will.«
    Tarino lächelte verständnisvoll. Rhodan stieg auf die andere Antigravscheibe um. Er winkte mir zu und wurde davongetragen. Ich war allein.
    Während ich über die jubelnden Ganjasen hinwegflog, mußte ich doch wieder an meinen Doppelgänger denken. Als wir ihn gefunden hatten, war kaum noch eine Ähnlichkeit zwischen ihm und mir festzustellen gewesen. Strapazen und Wunden hatten ihn völlig entstellt.
    Was wußte ich schon von diesem geheimnisvollen Mann? War er in seiner Rolle überhaupt jemals glücklich gewesen? Hatte es ihm Spaß gemacht, zuerst für die Takerer, dann für die Ganjoprester den Ganjo zu spielen?
    Wir hatten ihn und die anderen Toten in Konvertern bestattet. Guvalasch war verschwunden geblieben. Ich war sicher, daß er durch den Transmitter geflohen war. An den Körpern der toten Pedolotsen hatten wir die Überreste völlig verkohlter Gürtel gefunden. Es waren ungewöhnliche Exemplare mit großen Schaltanlagen gewesen. Vielleicht trug auch Guvalasch so einen Gürtel.
    Ich ließ die Antigravscheibe tiefer sinken und landete auf dem freien Platz vor dem Regierungsgebäude.
    Sofort wurde ich von begeisterten Cappins umringt. Jeder wollte mich einmal berühren oder aus der Nähe sehen.
    Ich stieg von der Scheibe.
    Meine Haltung veranlaßte die Ganjasen in meiner unmittelbaren Nähe, ihr Jubelgeschrei abzubrechen. Das Schweigen breitete sich schnell aus. Die Menge teilte sich vor mir.
    Ich ging langsam davon. Links und rechts von mir drängten sich die Bewohner von Cappinoscha. Sie schwiegen. Irgendwo weinte ein Kind. Hinter mir schloß sich die Gasse, die sich gebildet hatte.
    Nach und nach wandten sich die Ganjasen ab und gingen davon. Es wurden immer weniger.
    Ich weiß nicht, was sie sich hinter vorgehaltenen Händen zuflüsterten. Vielleicht spürten sie, daß ich allein sein wollte.
    Ich ging bis zum Ende der Straße. Auch die Hartnäckigsten, die mir bis hierher gefolgt waren, drehten sich jetzt um und verschwanden in ihren Häusern.
    Zweihunderttausend Jahre waren vergangen wie ein Herzschlag.
    Ich war endlich daheim!
    Ende Bericht Ovaron

16.
    Mai 3438
    Der kleine Sammler, der sich mit ihm in rasend schnellem Flug durch den Weltraum bewegte, reagierte nicht. Eine schweigende Ansammlung von Technik umgab den weißhaarigen Mann, dessen Oberkörper nach vorn gebeugt war, als schleppe er eine schwere Last.
    Macht …
    Guvalasch wußte, daß er jetzt mehr denn je einen klaren Kopf und einen scharf funktionierenden Verstand brauchte. Die kommenden Tage würden schwer werden. Unablässig beschäftigte sich der Mann mit dem alten, faltenreichen Gesicht mit den Möglichkeiten, die er noch hatte. Vor ihm lag der Komudakgürtel. Guvalasch hatte ihn dazu benutzt, einige Sicherheitsschaltungen der Urmutter unwirksam zu machen.
    Zuerst war er mit dem Transmitter in die Arrivazone abgestrahlt worden. Durch gewisse Schaltungen mit dem Gürtel gelang es ihm sodann, weiterbefördert zu werden, direkt nach Gruelfin zur Gegenstation, und einen kleinen Sammler zu übernehmen, der nicht mit dem Gros der anderen in Morschatztas eingedrungen war. Durch die lang zurückliegende Grundprogrammierung und durch Sicherheitsschaltungen, die ihr jetzt selbst zum Verhängnis geworden waren, versagte die robotische Urmutter.
    Zwar war die Flucht bemerkt worden, aber ein kleiner Sammler, der die Rotwolke verließ und in der gewaltigen Menge der Sterne jener Galaxis verschwand, hatte alle Chancen, unbemerkt davonzukommen.
    In diesem Sammler saß jetzt Guvalasch. Er hatte durch wenige Schaltungen einen Aufenthaltsraum aktiviert, der ihn mit Licht, Energie, Wärme und Atemluft versorgte. Ein Wandschrank war aufgeglitten und hatte

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