Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Schweigend und langsam aß er, trank die beiden Becher mit erfrischenden Getränken leer und betrachtete dann seinen Gürtel.
    Es war sein wichtigster Besitz.
    Er lag vor ihm, etwa fünfzehn Zentimeter breit und länger als ein Meter, versehen mit dehnbaren Gliederverbindungen, damit der Gürtel sowohl auf der nackten Haut, über einem normalen Anzug oder über einem Raumanzug fest saß. Der Kunststoff glänzte tiefschwarz. Die einzelnen Segmente waren hohl und doppelwandig. Die Hohlräume steckten bis zum letzten Kubikmillimeter voller Mikroelemente und winziger Schaltungen. Der hohle Gürtel war von einer runden, etwa zwanzig Zentimeter durchmessenden Schnalle zusammengehalten. Dieses Bindeglied, das zudem noch mit einem an Raffinesse nicht mehr zu überbietenden Zeitschloß fixiert werden konnte, nannte sich Impulsschnalle. Die Impulsschnalle bestand aus blaurot leuchtendem Metall und hatte zahlreiche Knöpfe, Schalter und viele Befehlsgeber auf der Vorderseite. Dies war der letzte Gürtel, denn dieser Narr und Versager Fenarol, der falsche, gezüchtete Ganjo, hatte die fünf anderen vernichtet, als er die Pedolotsen niederschoß.
    Der Einfluß, der mit diesem Gürtel auf die Einzelteile der Urmutter ausgeübt werden konnte, war erstaunlich. Nicht einmal Guvalasch wußte genau, wann und auf welche Weise die Gürtel in den Besitz der Pedolotsen gelangt waren. Für ihn war es nur wichtig, daß er dieses hervorragende Instrument besaß.
    Während der rasende Flug weiterging, senkte sich das Kinn des Mannes auf die Brust. Guvalasch lag in dem weichen Sessel, hörte das fast lautlose Summen der Klimaanlage und überlegte sich, welche Einzelteile dieses Sammlers er noch würde einsetzen können, und mitten in diesen Gedanken überfiel ihn der Schlaf.
    Einige Stunden verstrichen. Guvalasch schlief und ahnte nicht, in welcher Gefahr er sich befand.
    Der große Robot, der kleinere Robots in sich trug, aber trotzdem nur ein Teil eines noch größeren Robotmechanismus war, stürzte in den Normalraum zurück. Hätte Guvalasch jetzt auf den kleineren Heckschirm geblickt, wäre ihm das diffuse rote Glühen zwischen den Sternen und über der Schwärze des Alls nicht entgangen. Er schlief, und er wachte erst auf, als aus dem Pult vor ihm die Geräusche schneller Schaltungen ertönten.
    Er fuhr hoch, beugte sich vor und keuchte: »Was … was ist das?«
    Er war augenblicklich hellwach.
    Der Sessel kippte in die Normallage, und der Sextolotse sah sich aufmerksam um. Nichts hatte sich verändert. Auf dem Heckschirm verglühte die letzte Spur von Rot, und vor ihm standen die zahllosen Sterne von Gruelfin.
    Wieder ertönte ein Summen von unablässig erfolgenden Schaltungen.
    »Die Uhren … die Skalen!« stellte Guvalasch erschrocken fest.
    Er sah, wie die Zeiger zurückschnellten, wie sich Leuchtbänder veränderten. Was war geschehen? Die Antriebsmaschinen des Sammlers wurden, ohne daß er eine Hand gerührt hätte, abgestellt, die Energiezufuhr drosselte sich von selbst. Der Sammler gehorchte seinen Befehlen nicht mehr – beziehungsweise er begann selbständig zu reagieren.
    Mit einer schnellen Handbewegung drehte der Alte einen Knopf wieder herum, und ein Zeiger, der den Wert der Energieabgabe zeigte, kletterte erneut. Die Panik, die sich des Sextolotsen bemächtigt hatte, verflog. Als Guvalasch nach dem Komudakgürtel griff, sah er, wie nach einer schnellen Schaltfolge der Zeiger wieder zurückfuhr. Außerdem leuchtete das Warnlicht neben dem Schacht der Klimaanlage.
    »Ausgefallen?«
    Der Sextolotse handelte unverzüglich. Er machte einen Satz und riß den schweren Raumanzug aus den Halterungen. Er behielt ihn in den Händen, als das stählerne Schott krachend herunterfuhr, das den Schrank abschloß. Es war keine Sekunde zu früh gewesen. Guvalasch merkte, wie die Atemluft im Raum schlechter wurde, er begann zu schwitzen. So schnell wie möglich zog er den Schutzanzug an und vergewisserte sich, daß die Hilfsaggregate betriebsfertig waren. Er fühlte sich erst dann wieder gerettet, als er das Geräusch der kleinen Sauerstoffanlage hörte.
    Er überlegte.
    Langsam und methodisch befestigte er den Komudakgürtel außerhalb des Raumanzuges und nahm erneut Schaltungen auf den Knöpfen der Impulsschnalle vor. Als er die Pulte und die Instrumente betrachtete, mußte er erkennen, daß der Zwang, den sein Gerät auf den großen Robot ausübte, unwirksam geworden war. Das Gerät hatte indirekt versagt.
    Mit jedem Lichtjahr schien der

Weitere Kostenlose Bücher