Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hinaus. Ihr Geschrei weckte mehrere Raumfahrer.«
    Pentschypon-Kala 896. senkte den Kopf. »Ich verstehe! Wo ist sie jetzt?«
    »Sie wurde festgehalten und der Alterspolizei übergeben. Rpola hält sie fest.«
    Pentschypon-Kala 896. legte dem Ingenieur eine Hand auf den Arm.
    »Bleiben Sie hier, Kamon-Alma! Ich werde mich um sie kümmern.«
    Nach einem kurzen Zögern sagte der große Mann: »Es sieht nach einer Krise aus.«
    Der Oberbefehlshaber nickte.
    »Verständigen Sie Karmin, wenn sie zurückkommt. Sie soll sich keine Sorgen machen.«
    Er schlug seinen Umhang zurück und trat auf den Korridor hinaus. Süßlicher Geruch schlug ihm
entgegen. Er hatte ihn noch nie so intensiv empfunden. Vor einer Nische ein paar Schritte von ihm
entfernt lag ein schlafender Mann auf dem Rücken und schnarchte. Auch hier war die Musik zu
hören.
    Eine alte Frau, die mehrere Tücher um den Kopf geschlungen hatte, humpelte an ihm vorbei. Er
hörte sie vor sich hin murmeln. Sie war auf der Suche nach betrunken oder bewußtlos
herumliegenden Raumfahrern, die sie ausplündern konnte. Das war das Recht der Alten. Außerdem war
es ihre einzige Möglichkeit, sich etwas Nahrung zu beschaffen, wenn sie nichts geerbt oder
gespart hatten.
    Zwei Frauen kamen ihm entgegen. Sie trugen lange Messer im Gürtel und waren offenbar zum
Kali-Theater unterwegs. Als sie ihn erkannten, blieben sie stehen und stießen bewundernde Rufe
aus. Pentschypon-Kala 896. beachtete sie nicht. Er war jedoch erleichtert darüber, daß noch nicht
alle Besatzungsmitglieder von seiner Mutter wußten.
    Vor dem Eingang der Alterspolizei standen zwei bewaffnete Männer. Sie beugten die Köpfe, als
sie den Ankömmling erkannten.
    Pentschypon-Kala 896. trat ein. Der Raum, in dem Rpola arbeitete, war einfach eingerichtet.
Überall lagen Datenträger herum.
    Der Chef der Alterspolizei saß mit dem Rücken zur Tür. Er hatte die Füße auf dem untersten
Brett eines Regals liegen. Er schien nachzudenken.
    »Rpola!« rief der Oberbefehlshaber leise.
    Der Polizist stand auf, mied aber den Blick des Clanoberhaupts.
    »Wollen Sie sie sehen?« brach er schließlich das Schweigen.
    »Natürlich«, sagte Pentschypon-Kala 896. widerstrebend. »Deshalb bin ich ja gekommen.«
    Das war eine Lüge, und er befürchtete, daß Rpola sie durchschaute. Er war gekommen, um seine
Mutter noch einmal zu retten, obwohl das unmöglich erschien.
    Rpola deutete auf eine gepanzerte Tür auf der anderen Seite des Raumes.
    »Sie ist dort hinten. Es ist nicht abgeschlossen.«
    Pentschypon-Kala 896. räusperte sich. »Begleiten Sie mich?«
    »Nein«, sagte Rpola schroff.
    Der Zehnjährige gab sich einen Ruck. Die Tür kam ihm schwer und unbeweglich vor. Doch sie
glitt leicht und geräuschlos in den anderen Raum. Aus dem Halbdunkel kam ein Stöhnen.
Pentschypon-Kala 896. konnte nur schattenhafte Umrisse erkennen. Er fand einen Lichtschalter und
betätigte ihn.
    Seine Mutter hockte in einer Art Käfig und schaute ins Licht.
    Sie war alt! Uralt!
    Pentschypon-Kala 896. wich entsetzt zurück. Diesen Anblick hatte er nicht erwartet. Er sah,
daß sie ihn nicht erkannte. Sie bewegte ihre blutleeren Lippen. Sie war fast zu einem Skelett
abgemagert. Ihr Kopf war ein Totenschädel, in dem sich zwei erloschene Augen unermüdlich
bewegten.
    Rpolas Stimme kam durch die offene Tür. »Sie ist schwachsinnig!«
    Die alte Frau streckte die Klauenhände aus, als wollte sie nach etwas greifen. Sie wimmerte
leise.
    Pentschypon-Kala 896. merkte, daß er mit den Händen die feuchtkalte Wand berührte. Er tastete
sich weiter, bis er den Lichtschalter fand. Es wurde wieder dunkel. Seine Mutter verwandelte sich
in einen Schatten. Aber das Bild, das er gesehen hatte, wollte nicht weichen.
    »Widerlich!« rief er äußerst erregt. »Dieses widerliche alte Weib.«
    Er schwankte zitternd in den Vorraum zurück.
    Rpola packte ihn mit festen Händen und drückte ihn auf einen Stuhl.
    »Ich hasse sie!« schrie Pentschypon-Kala 896. außer sich. »Sie ist alt! Alt!« Seine Stimme
ging in ein Schluchzen über.
    Rpola brachte einen Becher und flößte dem Clanoberhaupt etwas von einer dunklen Flüssigkeit
ein.
    »Beruhigen Sie sich.«
    Pentschypon-Kala 896. stieß den Becher zurück.
    »Ich werde die Gesetze ändern!« rief er. »Niemand darf älter als achtzehn werden. Mit
Vollendung des achtzehnten Lebensjahres müssen alle, die noch am Leben sind, in den Konverter.
Ich kann diese alten Ungeheuer nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher