Silberband 054 - Finale für Pluto
Normaluniversum vorstießen, erlebten die Besatzungsmitglieder eine unangenehme Überraschung: Die
Flotte der Clans war verschwunden.
Als Olcor-El-Sal 889. sich von diesem Schock erholt hatte, berief er eine Versammlung ein. Die
Kommandanten, die daran teilnahmen, zerstritten sich. Die unmittelbare Folge war, daß jedes der
drei Schiffe in einer anderen Richtung davonflog.
Eines der Schiffe havarierte und geriet in das Gravitationsfeld einer Riesensonne. Es
verbrannte mit der gesamten Besatzung.
Das zweite Schiff wurde von einem Schwarm rachedurstiger Phexiler überfallen und explodierte.
Auch die ausgeschleusten Rettungsboote wurden vernichtet.
Nur das dritte Schiff mit Olcor-El-Sal 889. an Bord konnte sich retten. Es landete auf einem
Dschungelplaneten. Die Besatzung kämpfte gegen Tiere und Eingeborene, bevor sie nach und nach von
einer unbekannten Seuche dahingerafft wurde.
Olcor-El-Sal 889. starb nicht an dieser Seuche. Er endete in einer Fallgrube der Eingeborenen.
Am Boden der Grube waren Pfahlspitzen eingegraben, die sich in Olcor-El-Sals 889. Brust bohrten.
Er schrie einen halben Tag, bevor er endlich starb.
Auch diese drei Schiffe machten den Flug der Clanflotte nicht mit.
Der kugelförmige Haufen, der nur aus Raumschiffen bestand, schien erstarrt zu sein.
Nur die patrouillierenden Panzerschiffe huschten pausenlos um diesen Haufen herum, um rechtzeitig
jeden Angreifer zurückzuschlagen.
Die Flotte der Clans war startbereit.
Nach mehreren Jahrzehntausenden würden die Clans dorthin zurückkehren, von wo ihre Vorfahren
gekommen waren.
An Bord der Schiffe änderte sich das Leben kaum. Die Juclas hatten zuwenig Zeit, um
nachzudenken oder Vorbereitungen zu treffen.
Sie mußten leben, leben …
Auch die Schiffsgesetze blieben bestehen.
Pentschypon-Kala 896. hatte nicht davon gesprochen, was nach den Kämpfen gegen die Ganjasen
geschehen würde. Keiner der Juclas zweifelte daran, daß man diese Kämpfe siegreich bestehen
würde. Nichts konnte die Flotte der Clans aufhalten, wenn sie mit allen Verbänden gleichzeitig
angriff.
Die Schiffe folgten dem Ruf des Taschkars. Ein Ruck ging durch die Schiffsabteilung.
Nach und nach verschwanden die Schiffe im Linearraum. Zuletzt tauchten die Patrouillenschiffe
in die Zwischenzone.
Es war die fünfte Stunde des Schiffes. An Bord der MURRAC war es verhältnismäßig
still. Gedämpfte Musik unterhielt jene, die vorzeitig erwacht waren. Im Kali-Theater wurden
Messerspiele veranstaltet. Die Mehrheit der Besatzung schlief jedoch. Von Alkohol berauscht,
waren die Raumfahrer in den letzten Stunden zu ihren Lagern gewankt und darauf
niedergesunken.
In der Zentrale hielten sich drei Männer und eine Frau auf. Sie überwachten die Kontrollen. Im
Nebenraum schlief Pentschypon-Kala 896. Der Oberbefehlshaber der Clanflotte war seit ihrem
Aufbruch von der Außenrandzone schweigsam geworden. Er dachte viel nach. Das merkten jedoch nur
jene, die unmittelbar mit ihm zu tun hatten.
Pentschypon-Kala 896. erwachte vom Lärm mehrerer Stimmen. Er hob den Kopf. Mechanisch griff er
nach dem Becher und trank ihn leer. Das Schwindelgefühl ließ sofort nach.
Pentschypon-Kala 896. griff nach seinem Umhang. Er blickte sich um. Karmin war nicht da. Am
Fußende des Bettes lag einer der Sklaven auf einem dicken Teppich und schlief.
Pentschypon-Kala 896. schlug einen Pelz zur Seite und öffnete die Tür zur Zentrale.
Vor den Kontrollen standen sich ein paar Angehörige des Murra-Clans gegenüber.
Pentschypon-Kala 896. konnte sehen, daß sie erregt waren.
Einer der Männer war Kamon-Alma 803. der großgewachsene Schiffsingenieur. Ihm allein war es zu
verdanken, daß die MURRAC noch immer flog. Er hatte in den letzten drei Jahren entscheidende
Verbesserungen eingeführt und sich an Reparaturen herangewagt, bei denen seine Vorgänger versagt
hatten.
Als Kamon-Alma 803. den Oberbefehlshaber sah, brach er das Streitgespräch ab und wandte sich
Pentschypon-Kala 896. zu.
»Man hat Ihre Mutter gefunden!« eröffnete er ohne Umschweife. »Es war Zufall. Die Klimaanlage
in Abschnitt vierundzwanzig hatte einen Defekt, und wir mußten alle Räume untersuchen.«
Pentschypon-Kala 896. winkte ab. »Schon gut! Wer weiß davon?«
»Die gesamte Besatzung, fürchte ich«, antwortete der Ingenieur. »Der Techniker, der die alte
Frau gefunden hat, hätte vielleicht geschwiegen, doch Ihre Mutter verlor die Nerven und stürmte
aus dem Versteck in den Hauptkorridor
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