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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verbände aufeinander. Das Kampfgebiet war über
zwei Lichtjahre breit und fast doppelt so hoch und tief.
    Die MURRAC operierte an der Flanke eines größeren Verbandes und wurde nicht sofort in die
Kämpfe verwickelt.
    Die ersten glühenden Atomwolken bildeten sich innerhalb des Weltraums. Trümmerstücke trieben
davon. Dort, wo die Schiffe auf engstem Raum kämpften, war es manchmal unmöglich, Freund und
Feind auseinanderzuhalten.
    Torpedoschwärme, abgefeuert von weiter draußen stehenden Clanschiffen, rasten wie Silberfische
durch das All. Nur wenige fanden ein Ziel. Die meisten davon schlugen in Wracks ein.
    Während all das geschah, flog die Flotte der Clans noch immer in Richtung Morschatztas weiter.
Sie bewegte sich nicht einmal mehr mit halber Lichtgeschwindigkeit, aber sie demonstrierte
eindrucksvoll, daß es den Ganjasen nicht gelungen war, diese Vorwärtsbewegung zu stoppen.
    Pentschypon-Kala 896. beobachtete schweigend die Bildschirme. Er hatte ein paar Tabletten
genommen und befand sich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte. Die Ereignisse im Weltraum ließen
ihm keine Zeit, an andere Dinge zu denken. Seine Müdigkeit war verflogen.
    »Sie können uns nicht aufhalten«, sagte jemand, der hinter dem Oberbefehlshaber stand.
    Pentschypon-Kala 896. wußte, daß diese Bemerkung ihm galt, aber er antwortete nicht.
    So, wie die Dinge sich im Augenblick entwickelten, sah es aus, als müßten sie einen hohen
Preis für die Fortsetzung des Fluges bezahlen – einen zu hohen Preis.
    Die Juclas waren an Verluste gewöhnt. Doch bei den Kämpfen in der Peripherie von Gruelfin
hatten sie im Höchstfall einmal ein halbes Dutzend Schiffe verloren. Diesmal ging die Zahl schon
nach wenigen Minuten in die Tausende.
    Pentschypon-Kala 896. ahnte, daß ein endgültiger Durchbruch das Ende von zwanzig- bis
dreißigtausend Schiffen bedeuten würde.
    Nicht nur das: Ein paar Millionen Juclas würden sterben! Ganze Clans waren in ihrer Existenz
bedroht.
    Die Furcht vor dem Tod, in Pentschypon-Kala 896. wie in jedem anderen schnellebigen Jucla
verwurzelt, wurde übermächtig. Das Clanoberhaupt konnte ein solches Massensterben nicht
verantworten. Was nutzte es, wenn der Gegner genauso viele Schiffe verlor und damit als
geschlagen angesehen werden konnte?
    »Wir fliegen nicht weiter!« hörte sich Pentschypon-Kala 896. sagen.
    Obwohl er sehr leise gesprochen hatte, verstanden ihn die Umstehenden.
    Der Oberbefehlshaber beugte sich über das Mikrophon, das ihn mit allen anderen Schiffen
verband.
    »Hier spricht Pentschypon-Kala 896.«, sagte er. »Wir brechen die Aktion ab. Alle Schiffe
versammeln sich sechs Lichtjahre von hier entfernt.«
    Erstaunlicherweise brauchten die Kommandanten der Clanschiffe nicht lange, um sich auf die
neue Situation einzustellen. Vielleicht hatten die meisten von ihnen nur auf einen solchen Befehl
gewartet.
    Auch die MURRAC verließ das Kampfgebiet.
    An Bord herrschte Totenstille. Die Juclas erkannten, daß sie einen Fehler begangen hatten.
    »Was hat der Taschkar für unser Eingreifen gezahlt?« fragte einer der Kommandanten den
Oberbefehlshaber.
    »Das läßt sich nicht in Zahlen ausdrücken«, gab Pentschypon-Kala 896. zurück. »Aber es ist
nicht genug.«
    Auf den Bildschirmen war zu erkennen, daß auch die Ganjasen ihre Verbände neu formierten.
    »Sie treten den Rückzug an!« meldeten die Beobachter von Bord der Kundschafterschiffe. »Jetzt
könnten wir nachstoßen.«
    Pentschypon-Kala 896. sah, daß der Rückzug der Ganjasen geordnet war. Nirgends waren Anzeichen
einer wilden Flucht zu erkennen. Wahrscheinlich würde sich der Gegner erneut formieren, wenn die
Juclas den Versuch wagen sollten, nachzustoßen.
    Der Oberbefehlshaber brauchte die Chancen nicht abzuwägen. Seine Entscheidung war gefallen. Er
würde sie nicht widerrufen.
    Nur die Wracks blieben in der Kampfzone zurück.
    In der Zentrale der MURRAC erhob sich Pentschypon-Kala 896. von seinem Platz.
    »Wir wollen feiern«, sagte er. »Feiern für die Toten.«

23.
    LOGBUCH der MARCO POLO – 7. Juli 3438 Erdzeit.
    Wir beobachteten den Ausgang der Raumschlacht aus sicherer Entfernung. Sie
war vorüber, noch ehe sie richtig begonnen hatte. In den wenigen Minuten jedoch hatten beide
Parteien mit großer Erbitterung gekämpft. Die Verluste der Juclas dürften bei zehntausend
Schiffen liegen.
    Ovaron hat seine Schiffe zurückgezogen. Die Juclas könnten jetzt – wenn sie
den Verlust von weiteren zwanzigtausend

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