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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Planer die absolute Wahrheit mißachtet?
    Wenn aber der Plan schlecht ist, müssen dann nicht diejenigen, die wir zu ihrem Glück zwingen
wollen, gut sein? Begehen wir vielleicht einen schweren Fehler, indem wir gegen sie kämpfen?
    Meine Gedanken kreisen und kreisen, suchen nach der Erkenntnis, daß sie sich auf dem falschen
Weg befinden, aber je länger ich nachdenke, desto wirrer wird es in meinem Kopf.
    Ausweglosigkeit.
    Der Sender spricht an, schaltet sich automatisch auf die Frequenz des Anrufenden.
Wenigstens unsere Technik arbeitet makellos.
    Achtzehn Kommandos melden sich, berichten, daß sie sich auf den Angriff auf sechs
Sonnenkontrollstationen vorbereiten, fragen an, ob sie die Anlagen zerstören sollen.
    »Vernichten!« befiehlt Vascalo unbewegt.
    Mir wird kalt, obwohl es in der Kommandokugel warm ist. Langsam steuere ich unser Fahrzeug auf
den Gipfel zu, halte dicht darüber an, unterdessen gehen immer mehr Meldungen ein. Kleine Gruppen
terranischer Raumsoldaten stellen sich unseren Einheiten überall in den Weg, werden systematisch
aufgerieben. Die Besatzung eines terranischen Ultraschlachtschiffs, das offenbar mit
Maschinenschaden auf einem Raumhafen Titans festliegt, hat ihr Schiff verlassen und greift unsere
Einsatzkommandos mit Flugpanzern und zu Fuß an. Das ist eine ernst zu nehmende Gefahr, doch
Vascalo schickt unseren bedrängten Kriegsdienern keine Verstärkungen. Vielmehr ordnet er an, daß
jede Gruppe ihre Schwierigkeiten selbst zu überwinden habe.
    Irgendwo hinter dem Gebirge wölbt sich ein heller Schein auf, wabert sonnenhell und fällt
zuckend in sich zusammen. Kurz darauf trifft die Vollzugsmeldung jener Gruppen ein, die eine der
Sonnenkontrollstationen angegriffen haben. Wenig später folgen die Vollzugsmeldungen der anderen
Gruppen.
    Es ist dunkel. Schlagartig ist das helle Kunstlicht des Tages erloschen. Ich fröstele. Ein
Windstoß trifft die Kommandokugel und läßt sie schwanken, bevor die Ausgleichsaggregate einsetzen
und sie stabilisieren.
    Auf einem der Bildschirme sehe ich einen Ausschnitt jenes phantastischen Ringsystems, das den
Planeten umspannt, von dem Titan ein Mond ist. Andere Bildschirme zeigen die bislang nicht
sichtbaren Sterne, doch bald schieben sich schwere Wolkenmassen davor. Erste Regentropfen fallen,
der Wind nimmt an Stärke zu. Plötzlich rauschen gewaltige Wassermassen vom Himmel. Ich schalte
die Beobachtungssysteme auf Tasterreflexion um.
    Allmählich verwandelt sich der herabstürzende Regen in Schnee, naß und matschig zuerst, dann
körnig. Der Wind wandelt sich zum Orkan, der brüllend um den Berggipfel fährt und die
Schneemassen in wahnwitzige Rotation versetzt.
    Ich begreife, daß das Leben auf diesem Himmelskörper zum Tode verurteilt ist. Seine Entfernung
zur Sonne dieses Systems ist zu groß, als daß ihre Strahlung die Atmosphäre im gasförmigen
Zustand halten könnte. Nachdem die künstlichen Atomsonnen erloschen sind, werden die gasförmigen
Bestandteile der Atmosphäre nach und nach in den flüssigen und dann festen Aggregatzustand
übergehen, werden sich auf der Oberfläche niederschlagen und den Weltraum hinter sich
herziehen.
    Plötzlich ist etwas in meinem Geist, tastet meine Gehirnwindungen ab und verschwindet wieder.
Im nächsten Augenblick zuckt Vascalo heftig zusammen, wirft den Oberkörper zurück und schreit
animalisch.
    Etwas oder jemand greift mit paramechanischen oder parapsychischen Kräften nach ihm, soviel
begreife ich. Wir müssen fort von hier, das gebietet die Vernunft.
    Ohne auf Vascalos Befehle zu warten, steuere ich die Kommandokugel von ihrem exponierten Platz
fort, drücke sie tief in die Rinnen und Schluchten des Gebirges. Panik überfällt mich, als ich
mit ansehen muß, wie Vascalo sich hin und her wirft. Ich jage die Kugel durch eine Schlucht,
während der Orkan braust und tobt und riesige Mengen Eiskristalle vor sich her treibt.
    Nach einiger Zeit sackt Vascalo in seinem Sitz zusammen. Ich nehme an, daß der grauenhafte
Einfluß abgebrochen ist, setze aber die Flucht konsequent fort.
    Am Ende der Schlucht gelangen wir auf eine Ebene. Vor uns lodern die Flammen brennender
Gebäude. Die Außenmikrophone übertragen außer dem Heulen des Orkans das Zischen und Brodeln der
Eiskristalle, die in riesigen Mengen in den Feuern verdampfen. Die Flammen sinken zusammen.
Dampfschwaden steigen auf und werden vom Orkan zerrissen.
    Weiter hinten blitzen zahllose Energieentladungen auf,

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