Silberband 054 - Finale für Pluto
gemeinsamen
Einsatz hinter sich hatten. Einige von ihnen waren schon lange auf Titan stationiert gewesen, und
sie kannten den Mond gut. Sie konnten sich denken, wo die Gruppe der Pedotransferer sich
verborgen hielt.
Es gab nicht mehr viele solcher Gruppen. Weil es um das Überleben der gesamten Menschheit
ging, waren die Terraner hart vorgegangen. Diesmal gab es keine Schonung für den Gegner, der eine
ganze Milchstraße zu erobern trachtete. Schonung hätte Selbstmord bedeutet.
Selbstmord für Tausende von Zivilisationen und Sonnensystemen.
Farrel Hook beobachtete die Skalen der Ortergeräte, die in seinem Kampfanzug eingebaut waren.
Sie nahmen die geringste Energieausstrahlung auf große Entfernungen wahr, registrierten sie und
zeigten Richtung wie Distanz an.
Die Pedotransferer saßen im Gebirge, drei Kilometer entfernt.
Nach einer kurzen Rast gab der Leutnant den Befehl zum Aufbruch. Sie verzichteten auf die
Flugaggregate, um die Aufmerksamkeit der Pedotransferer nicht auf sich zu lenken. Jeden Felsen
als Deckung nutzend, arbeiteten sie sich durch die Ebene auf das Gebirge zu und erreichten die
ersten schroffen Felsen nach knapp einer Stunde.
Die Pedotransferer mußten in der Schlucht stecken, die genau vor ihnen begann. Sie war eng und
unübersichtlich, mit grüngelben Schwaden gefüllt, die sich schnell nach oben verflüchtigten,
jedoch ständig neuen Nachschub erhielten.
Hook gab seine Anweisungen. Die Männer verteilten sich. Die Pedotransferer besaßen ebenfalls
leistungsfähige Energiedetektoren und wußten mit Sicherheit, daß sie verfolgt wurden. Sie würden
sich entsprechend einrichten. Sie hatten nichts mehr zu verlieren, nur ihr Leben.
Sie würden sich verteidigen wie Roboter – ohne Rücksicht auf ihre eigene Existenz.
Zwanzig Pedotransferer gegen fünfundzwanzig Terraner!
Hook selbst wagte es als erster, die deckungslose Strecke zu überwinden, die vor ihnen lag.
Zirka hundert Meter war kein Felsblock zu entdecken, der Schutz vor den tödlichen Energiestrahlen
geboten hätte. Es gab auch keine Mulden oder nicht zu tiefe Spalten, in die man sich bei Beschuß
hätte werfen können. Hundert Meter freies Gelände, dann lagen wieder vereinzelte Lavablöcke
herum, hinter denen man Schutz finden konnte.
Hook kam fünfzig Meter weit, dann verrieten sich die Pedotransferer. Drei oder vier scharf
gebündelte Energiestrahlen kamen aus verschiedenen Richtungen, verfehlten ihn jedoch knapp und
ließen das Gestein um ihn verdampfen. Während des Laufens schaltete er das Flugaggregat seines
Kampfanzuges ein und schnellte, nur wenige Meter über dem Boden, auf die Lavablöcke zu.
Noch bevor er sie erreichen konnte, traf ein Energieschuß seinen Tornister. Er beschädigte nur
das Flugaggregat, nicht mehr. Hook stürzte ab, aber die geringe Schwerkraft sorgte dafür, daß er
noch weitersegelte und ein wenig unsanft auf lockerem Geröll landete. Mit einem riesigen Satz
brachte er sich in Sicherheit.
Die Instrumente zeigten an, daß weder die Sauerstoffzufuhr noch die Funkgeräte beschädigt
worden waren. Er verständigte sich mit seinen Leuten. Sie sollten vorerst in Deckung bleiben und
ihm mitteilen, woher die Energieschüsse gekommen waren.
Ganz ruhig blieb er liegen. Ein wenig später gaben ihm seine Orterspezialisten genau die
Positionen der feindlichen Schützen bekannt, die ihn beschossen hatten. Sie mußten bei der
Beschreibung den veränderten Blickwinkel berücksichtigen, unter dem Hook die Felsvorsprünge und
Höhlen sah. Aber dann entdeckte er selbst das erste Anzeichen eines Pedotransferers – und
zwar einen Fuß.
Der Takerer lag hinter einem Felsblock, etwa fünfzig Meter entfernt. Offensichtlich vermutete
er den Gegner genau vor sich, womit er auch recht hatte. Aber er hatte wohl vergessen, daß Hook
nun in der Lage war, seine eigene Position vorsichtig zu verändern, ohne dabei entdeckt zu
werden.
Er tötete den Pedotransferer aus dreißig Meter Entfernung mit einem einzigen gutgezielten
Strahlschuß.
Sekunden später war die Hölle los.
Während die Terraner mit ihren Flugaggregaten und mit höchster Beschleunigung die deckungslose
Fläche überquerten, blitzte es überall zwischen den Felshöhlen und kleinen Schluchten auf. Die
Pedotransferer gaben sich nun keine Mühe mehr, ihr Versteck geheimzuhalten. Sie wußten, daß sie
entdeckt worden waren, und es gab für sie keine andere Möglichkeit mehr, als sich mit allen
Mitteln zu
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