Silberband 054 - Finale für Pluto
er mit dieser Art
Lebewesen noch keine praktische Erfahrung, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß es
irgendeinem Wesen gelingen sollte, ihn selbst geistig zu unterjochen.
Der kleine Fragmentraumer landete. Kommandant 86104 gab den Befehl, sofort mit der Reparatur
zu beginnen.
Die Entfernung betrug neunzig Kilometer. Die Atemluft reichte noch für
achtundzwanzig Stunden.
Vascalo ließ sich trotzdem Zeit, denn er mußte sich auf das Bewußtsein des Posbikommandanten
einpeilen. Es war ein äußerst komplexes und damit auch kompliziertes Bewußtsein, das nicht
einfach zu übernehmen war. Er war sich sicher, daß es ihm gelingen würde, aber es würde kein
einfacher mentaler Kampf sein. Und fraglich war es, wie lange er sich halten konnte.
Aber eine positive Tatsache war vorhanden: Der Kommandant des Posbischiffes besaß keine
Dakkarschleife.
Vascalo wurde vierzig Kilometer vor der Landestelle zu einem Umweg gezwungen, als der Funk ihm
verriet, daß genau vor ihm sieben Kriegsdiener von terranischen Bodentruppen eingekreist und
unter Beschuß genommen wurden. Er verlor kostbare sieben Stunden, und als er noch für
einundzwanzig Stunden Atemluft hatte, spürte ihn dieser Supermutant namens Ribald Corello
auf.
Vascalo bemerkte es erst, als es beinahe zu spät für ihn war. Er spürte die vorsichtig
tastenden Gedanken des Hypnosuggestors, der ihn behutsam abesperte, um ihn dann im geeigneten
Moment zu überraschen und ihm seinen Willen aufzuzwingen.
Das wäre Corello sicherlich auch gelungen, wenn Vascalo unvorbereitet gewesen wäre. So aber
war der Pedotransferer gewarnt und errichtete einen geistigen Abwehrblock, den Corello nicht zu
durchdringen vermochte, auch wegen der noch zu großen Entfernung.
Balton Wyt hatte genügend Erfahrungen mit Pedotransferern. Nach seiner Notlandung auf einem
fernen Planeten war er durch ›die Stadt‹ zum hervorragenden Telekineten ausgebildet worden.
Später wurde er Zeuge des Baues einer Pedopeilstation. Mit Hilfe seiner neu erworbenen
Fähigkeiten gelang es ihm, den ersten Versuch der Invasion zu vereiteln, Kontakt zur Solaren
Flotte herzustellen und so die Pedostation zu vernichten.
Aber Balton Wyt konnte Vascalo nur packen, wenn dieser in Sichtweite war.
Vascalo wußte das, und als er die ersten tastenden Versuche des Hypnosuggestors spürte,
änderte er sofort die Fluchtrichtung. Er bewegte sich von den beiden Mutanten fort, konnte dabei
jedoch nicht verhindern, daß sie ihn anpeilten. Der Gedankenblock verhinderte, daß sein
Bewußtsein von Corello übernommen werden konnte.
Immerhin vermochte er nicht zu verhindern, daß Vascalos Richtungsänderungen nach gewisser Zeit
immer wieder von Corello bemerkt wurden. Die beiden Mutanten blieben dem Flüchtling unerbittlich
auf der Spur, kamen ihm aber nur unwesentlich näher. Vascalo konnte seinen Vorsprung
halten – wenigstens vorerst.
Als er noch zehn Kilometer von dem gelandeten Posbischiff entfernt war, änderte er zum
zehntenmal die Richtung, um die Verfolger irrezuführen. Sie durften nicht ahnen, daß der
gelandete Raumer sein Ziel war. Westlich des Talkessels gab es ein wild zerklüftetes Gebirge mit
Tausenden von Höhlen und Schluchten, die ganzen Armeen Schutz und Sicherheit geboten hätten.
Genau zwischen diesem Gebirge und den Verfolgern hatten zwanzig Pedotransferer ein Versteck
gefunden, in dem sie sich sicher wähnten. Es handelte sich um eine mit Giftdämpfen gefüllte
Schlucht zwischen zwei Höhenrücken.
Vascalo kümmerte sich nicht um die Kriegsdiener, denn längst hatte er durch Funk
herausbekommen, daß bereits ein Kommando der Terraner unterwegs war, um den Gegner auszuschalten.
Immer darauf bedacht, daß die Gedankenausstrahlungen der Pedotransferer seine eigenen
überlagerten, drang er weiter in das Gebirge vor und suchte ein geeignetes Versteck. Wenn seine
Überlegungen richtig waren, war er seine Verfolger vorerst los. Die Frage blieb, wie lange er
warten mußte, bis sie die Suche nach ihm aufgaben.
Er hatte jetzt noch Luft für fünfzehn Stunden.
Leutnant Farrel Hook tastete vorsichtig nach seiner Dakkarschleife, die seinen Kopf
wie ein schmaler Stirnreif umgab. Sie saß. Kein Pedotransferer konnte ihn übernehmen, ihn nicht
und auch seine Männer nicht, die alle mit diesem Schutzgerät ausgestattet waren.
Der Gleiter hatte sie in der Ebene vor dem Gebirgszug abgesetzt.
Insgesamt waren sie fünfundzwanzig gut ausgerüstete Männer, die schon manchen
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