Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Gehirnausstrahlungen von denen der anderen Pedotransferer überlagern zu
lassen. Wenn das so ist, dann kann er sich nur in einer Richtung befinden, die von uns aus
gesehen eine Verlängerung der Linie bedeutet, die unseren Standort mit dem der Takerer verbindet.
Schon aus diesem Grund müssen Sie den Gegner ausschalten. Er darf keine Emissionen mehr von sich
geben, damit wir unser wahrscheinlich wichtiges Wild wieder aufspüren können. Ist auch das klar,
Leutnant?«
    »Ist klar, Sir.«
    »Gut, dann fangen wir an. Aufpassen jetzt …!«
    Hook hatte schon viel von den beiden Mutanten gehört, die auf Titan gemeinsam eingesetzt
wurden, aber das, was er nun erlebte, überstieg alle seine Erwartungen. Keine fünfzig Meter von
seinem eigenen Versteck entfernt erhob sich plötzlich ein Pedotransferer und schritt, seine Waffe
schußbereit in der Hand, auf die Front der Terraner zu. Hook hatte seinen Strahler bereits
erhoben, um den Gegner zu erschießen, aber dann ließ er ihn wieder sinken. Es war ihm unmöglich,
auf einen Gegner zu feuern, der sich nicht wehrte.
    Seinen Leuten mochte es ähnlich gehen, denn nichts geschah, außer daß der Takerer in aller
Gemütsruhe auf die Stellungen der Terraner zuschritt, als sei er auf einem Spaziergang.
    Hook konnte sich vorstellen, was die anderen Takerer davon hielten, die noch nicht von Corello
beeinflußt wurden. Sie mußten den Wagemutigen für verrückt halten.
    Corello immerhin kannte die Terraner, und er wußte, daß sie ohne Not keinen wehrlosen Gegner
töteten. Selbst im Krieg galt das Gesetz der Notwehr, und wenn es auf Titan und was die
Pedotransferer anging, auch in jeder Hinsicht galt, so schien es doch unfair zu sein, einen
beeinflußten Gegner einfach zu töten.
    Als der Pedotransferer mitten im deckungsfreien Gelände stand, zog sich Corello aus ihm
zurück, um einen anderen zu übernehmen.
    Hook bemerkte es fast zu spät.
    Der Pedotransferer war nur noch zehn Meter von ihm entfernt, als er plötzlich stehenblieb,
sich entsetzt umsah, drei oder vier Terraner ganz in der Nähe entdeckte und in die Mündungen
ihrer Waffen schaute. Im Bruchteil einer Sekunde riß er seinen Strahler hoch und feuerte planlos
auf den Gegner. Er starb im Kampf.
    Ob die anderen wollten oder nicht, ihnen erging es ähnlich.
    Es dauerte eine halbe Stunde, dann gab es keinen lebenden Kriegsdiener mehr in der Schlucht.
Leutnant Hook und seine restlichen achtzehn Männer forderten einen Gleiter an, der sie zurück zum
Einsatzquartier bringen sollte.
    Corello und Balton Wyt hingegen versuchten, die Spur Vascalos wieder aufzufinden. Es gelang
ihnen nicht.
    Vascalo hatte die Gelegenheit genutzt.
    Mit Atemluft für nur noch wenige Stunden versehen, war er vorsichtig weiter nach Norden und
dann nach Nordosten vorgedrungen, immer darauf bedacht, die überlebenden Pedotransferer zwischen
sich und den Verfolgern zu haben. Schließlich erreichte er den Ringwall, der den Talkessel
umgab.
    Es handelte sich zweifellos um einen längst erloschenen Vulkankrater, der durch die früher
stattgefundene Verwitterung regelrecht planiert worden war. Vascalo bereitete es keine besondere
Mühe, den zweihundert Meter hohen Wall zu besteigen. Diesmal verzichtete er erst recht auf das
Flugaggregat. Er wollte nicht das geringste Risiko eingehen.
    Auf dem Gipfelrand blieb er liegen und sah nach Osten.
    Der Ringwall gegenüber war deutlich am Horizont zu erkennen. Mit seinen viertausendzweihundert
Kilometern Durchmesser hatte der Saturnmond natürlich eine sehr starke Oberflächenkrümmung, die
den Horizont enorm verkürzte.
    Davor erkannte Vascalo das Schiff der Posbis.
    Er kam nicht sofort auf die Idee, daß es sich bei dem seltsam geformten Würfel um das Schiff
handeln konnte, aber die intensive Energieabstrahlung, die er mit seinen empfindlichen Geräten
auffangen konnte, bestätigte seine Vermutungen. Schiffe, die das All durchstreiften, konnten
aussehen, wie sie wollten, wenn sie nur einen Antrieb und eine druckfeste Hülle besaßen.
    Der Würfel war sechs Kilometer entfernt.
    Vascalo blieb ruhig liegen, während er versuchte, den Kommandanten wieder mental zu erfassen.
Es gelang ihm bereits nach wenigen Minuten, aber wie zuvor handelte es sich abermals um einen
unscharfen und nicht zu definierenden Kontakt, für den Vascalo keine Erklärung fand.
    Der Kommandant des Würfelschiffes war zweifellos intelligent, aber er war auf keinen Fall ein
Terraner oder ein ähnliches Wesen.

Weitere Kostenlose Bücher