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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwang beiden Ebenen seinen Willen auf. Der Suggestivblock war
errichtet, das stand ohne Zweifel fest. Die Frage blieb: Wie lange würde er halten?
    Ganz vorsichtig und jederzeit zur Rückkehr bereit, zog er sich dann aus dem Gehirn zurück,
ohne den eigenen Körper, sechs Kilometer entfernt, aufzusuchen. In diesem Stadium war es ihm
möglich, sich mit dem Bewußtsein von Kommandant 86104 zu unterhalten.
    »Ich habe alle Macht über dich, und du wirst mir gehorchen!«
    Es war ein gedachter Befehlsimpuls, eine Art Telepathiesendung.
    Das Plasmagehirn verstand und antwortete umgehend: »Ich stehe unter deinem Willen.«
    So weit, so gut!
    Vascalo beschloß, durch eine weitere Diskussion die Dauer seines Hypnoblocks selbst
herauszufinden, ohne etwas dabei zu riskieren. Ein Blick auf die Bildschirme in der eigentlichen
Kommandozentrale überzeugte ihn davon, daß die Terraner noch nicht am Kraterrand aufgetaucht
waren.
    »Du bist intelligent? Wer bist du?«
    »Kommandant von BOX-86104.«
    »Ein Gehirn? Nur ein Gehirn? Wer steht über dir?«
    »Das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt.«
    »Hundertsonnenwelt?« Mit dem Begriff wußte Vascalo nichts anzufangen, wenn er sich eine
solche Welt auch vorstellen konnte. Aber was war ein Zentralplasma? »Du bist Gehirn und
Bewußtsein, aber du hast keinen Körper?«
    »Ein sterblicher Körper ist für jede wahre Intelligenz nur hinderlich.«
    Das allerdings wußte Vascalo selbst am besten, und der Gedanke an seinen sogar sehr leicht
sterblichen Körper erinnerte ihn an seine vordringlichste Aufgabe.
    Er zog sich bis zur äußersten Grenze des Bewußtseins von 86104 zurück, jederzeit zur
sofortigen Rückkehr bereit.
    Zehn Minuten waren vergangen, längst nicht Zeit genug, den Körper selbst zu holen. Dazu würde
er mindestens eine halbe Stunde benötigen, wenn nicht mehr. Und wenn es einen Zwischenfall
gab …
    Nein, er mußte ganz sichergehen.
    »Ihr seid Freunde der Terraner?«
    »Ja, das sind wir, sogar ihre besten.«
    »Gehirne, einfach nur Gehirne?«
    »Gehirne sind dazu da, Körper zu beleben. Wir haben uns die besten Körper
ausgesucht, die es geben kann.«
    Vascalo vermutete: »Roboter?«
    »Ja, Roboter und Schiffe! Sie sind unsterblich, und mit einem funktionsfähigen
Gehirn ausgestattet, könnten sie die Herren des Universums sein, denn was sind unsere Schiffe
anderes als Roboter?«
    »Eine Rasse intelligenter und mit einem organischen Gehirn ausgestatteter
Roboter …«
    Der Gedanke war so überwältigend, daß Vascalo für einen Augenblick seine Aufgabe fast vergaß.
Wenn man es recht überlegte, waren diese Posbis gefährlicher als die Terraner und ihre anderen
Verbündeten. Aber es sah ganz so aus, als nützten die Posbis ihre Vorrangstellung nicht aus. Sie
lebten einfach, das war alles. Sie vergaßen dabei, das Universum zu erobern, Dummköpfe, trotz
ihres Gehirns!
    »Wirst du mir gehorchen?«
    Die Antwort zerstörte alle Hoffnungen Vascalos, sein Ziel wie ursprünglich geplant zu
erreichen.
    »Nein, ich werde dir nicht gehorchen, denn ich bin kein Verräter.«
    Vascalo verstärkte sofort wieder seinen mentalen Druck und übernahm Kommandant 86104 erneut.
Wenn er zu dem Gehirn sprechen wollte, zog er sich einfach für Sekunden zurück. Er wußte nun, daß
der Hypnoblock knapp fünfzehn Minuten anhielt. Zuwenig Zeit jedenfalls, selbst den Körper vom
Kraterrand zu holen.
    »Lasse zwei deiner Roboter kommen. Sie müssen meinen Körper holen, der sechs
Kilometer von hier entfernt auf mich wartet.«
    Widerspruchslos gehorchte der Kommandant 86104. Er stand wieder ganz unter Vascalos Einfluß.
Und er vermochte nicht, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Über die Bildschirme konnte der
Pedotransferer verfolgen, was geschah. Zwei humanoid aussehende Roboter aus glänzendem Metall
kamen in die Kommandozentrale, um ihre Instruktionen zu erhalten. Sie sollten mit ihren
Flugaggregaten den Talkessel in westlicher Richtung überqueren und über Funk bekanntgeben, wenn
sie dort eintrafen. Alles Weitere würde sich finden.
    Vascalos Plan war einfach und genial. Und vor allen Dingen sparte er Zeit.
    Die beiden Roboter verließen durch die Spezialschleuse das Schiff, während Vascalo erneut eine
Unterhaltung mit 86104 begann.
    »Es gibt nur Roboter an Bord. Roboter benötigen keinen Sauerstoff. Ist es
möglich, hier eine Sauerstoffatmosphäre herzustellen?«
    »Sie ist vorhanden, und zwar in den Spezialkammern für Besucher. Ein Volk, das
die Raumfahrt

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