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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schlagschatten der Berge.
    Der Verfolger, hinter ihm, noch im Bereich der Sonne, gab ein hervorragendes Ziel ab. Aber
Edmond sagte sich, daß für einen Schußwechsel noch immer Gelegenheit sein würde. Er versuchte,
die Fähigkeiten des Cappins abzuschätzen, aber eines erfuhr er nicht:
    Wenn Vascalo durch seine Fähigkeiten, von einer Mutation hervorgerufen, seinen Körper
verlassen mußte, weil er übernommen werden sollte, durfte er unter keinen Umständen den Körper
des Angreifers verlassen.
    Verließ er ihn, vielleicht unter dem Druck der Lebensgefahr, dann verlor er die Kontrolle über
jenen Körper, den er mit seinen restlichen dreißig Prozent Kraft steuern konnte. Hätte Edmond das
gewußt, wäre er etwas klüger, aber nicht beruhigt gewesen. Es bot sich für den Takerer-Mutanten
aber eine Alternativlösung an, die ähnlich kompliziert und sinnlos war.
    Wurde der Körper seines Angreifers, in diesem Fall der Körper Ovarons plus dreißig Prozent
Verstand von Vascalo, bedroht, konnte Vascalo entweder in seinen eigenen Körper zurückkehren oder
einen dritten Körper übernehmen. Wenn er einen dritten Körper aufsuchen mußte (innerhalb der
Zeitspanne von rund hundert Stunden, in der er sich auf die Psyche des Übernommenen restlos
einstellen und dessen Verstand ausbeuten konnte), kam er in tödliche Gefahr.
    Er verlor die dreißig Prozent Kontrolle über seinen echten Körper, also über das, was als
Gefängnis von Ovaron jetzt die Sammlerangriffe steuerte und dort ungeheure Verluste miterleben
mußte.
    Er mußte einen dritten Körper übernehmen und hatte von dort aus keinerlei Möglichkeit mehr,
seinen eigenen Körper kontrollieren zu können.
    Der Angreifer, der in Vascalos verkrüppeltem Körper steckte, konnte dann tun, was er
wollte.
    Zehn Jahre hatte Vascalo der Krumme gebraucht, um zu verstehen, welche Waffe er besaß und wo
die Gefährlichkeit dieser Waffe für ihn selbst lag.
    Weitere fünf Jahre hatte er gebraucht, um sich dieser Pedotransfersprünge souverän bedienen zu
können – zahlreiche Opfer waren während dieses Trainings gestorben oder als Geistesgestörte
zurückgeblieben.
    Hätte Vascalo selbst dies alles seinem Gegner erzählt, hätte er es aufzeichnen müssen; Edmond
hätte es schwerlich verstanden.
    Der Körper Ovarons jedenfalls beschleunigte sein Tempo und verringerte während der nächsten
drei Stunden den Abstand bis auf eine Distanz von weniger als zweihundert Metern.
    Vier Stunden und zwanzig Kilometer später verließ Edmond den Schatten der Berge, der immer
schmaler geworden war.
    Jetzt, als er die völlig glatte und gerade Ebene, einen durch Erosion zugeschütteten Krater
mit unkenntlichen Wällen und einem runden Zentralberg, erreichte, war der Schatten seines Körpers
vor ihm.
    Um ihn herum lagen riesige Blöcke mit runden Kanten, die irgendwann von irgendwoher
heruntergerollt waren.
    Der Krater maß etwa fünf Kilometer im Durchmesser.
    Als sich Edmond umdrehte, sah er im Licht der Sonne, fast als Silhouette, einige Meter über
dem Niveau des Bodens, seinen Verfolger. Vascalo schoß auf ihn, und er zielte hervorragend.

13.
    Vascalo wußte, daß sein Gefangener alles, was er sah und unternahm, weiterhin mit
seinen eigenen Augen miterlebte. Er war verurteilt, passiv zu bleiben. Mit einem kalten Lächeln
blieb Vascalo stehen, als er den Rand des Kraters erreichte. Außerdem hatte er Durst.
    Unter sich, etwa hundertfünfzig Meter entfernt, bot der Körper des Terraners ein
hervorragendes Ziel.
    Vascalo ließ sich fallen, hob die Waffe und packte sie mit beiden Händen. Er stützte den
Kolben auf den Boden, legte den langen Lauf auf einen rot überpuderten Stein, wartete, bis sich
die kleine Figur vor ihm von selbst in die Verlängerung von Kimme und Korn schob.
    Dann schoß er.
    Genau zwischen den Beinen des Mannes vor ihm spritzte Geröll und stob Sand auf. Dann reagierte
der Terraner, aber die Verblüffung über diese Reaktion ließ Vascalo zögern, einen zweiten Schuß
abzugeben.
    Der Terraner warf sich nach rechts, nach links und rannte dann davon.
    »Das darf es nicht geben!« meinte Vascalo überrascht und stand auf. Nutzlos baumelte die Waffe
in der rechten Hand.
    Der Terraner spurtete mit einer Schnelligkeit davon, die geradezu phantastisch war. Er lief
schneller als jedes lebende Wesen, das Vascalo kannte. In einer weit ausholenden Kurve rannte
Pontonac durch die Sandebene des Kraters.
    Vascalo konnte nicht glauben, was er

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