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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und schließlich kippte, ließ sich
Pontonac nach links aus der Kabine fallen. Er landete in einem Wirbel von Staub, Geröll und
splitternden Teilen der Maschine. Dann, als er sich gerade hochstemmte, überschlug sich der
Gleiter, stand lange auf dem Kopf und explodierte in dieser Stellung. Die glühenden Trümmer
segelten lautlos nach allen Seiten, und ein scharfzackiges Stück Metall bohrte sich dicht neben
Edmonds linker Schulter in den Boden und überschüttete den Mann mit einem Hagel von Schotter.
Dann herrschten wieder Stille und Bewegungslosigkeit.
    Edmond blieb in seiner knienden Stellung und spähte nach oben.
    Drei- oder vierhundert Meter von ihm entfernt raste die andere Maschine an der Spitze einer
langen Sandfahne millimeterdicht über die glühendheiße Fläche des Untergrundes.
    Der Gleiter sah aus wie ein Wellenreiter. Er schlingerte, schlug unaufhörlich auf und machte
Sätze von zehn und mehr Metern. Dann wurde er langsamer. Dicker, fetter Rauch stieg auf und wurde
nach unten gedrückt.
    Aufmerksam sah Edmond zu. Vascalo schien mehr als nur ein gerissener Gegner zu sein, er war
von einer selten zu beobachtenden Kaltblütigkeit.
    Er hielt sich an dem schlingernden und bockenden Gleiter fest, dann schwang er sich nach
außen, hielt sich fest und sprang ab. Er bewegte die Beine bereits, ehe sie den Boden berührten.
Er rannte eine Weile, die Pontonac unendlich lange vorkam, neben dem Gleiter mit, dann ließ er
los und bremste aus vollem Lauf ab.
    Er blieb stehen und drehte sich um.
    »Fußgänger!« stellte Edmond trocken fest. »Welch trauriges Schicksal!«
    Dann stand er auf und kontrollierte sorgfältig die Anlagen seines Anzugs. Die terranischen
Techniker schienen diese Modelle für weitaus höhere Ansprüche und Belastungen konstruiert zu
haben, denn alles funktionierte. Langsam ging Edmond zurück in den Schatten und beobachtete den
einsamen Mann dort draußen in der gleißenden Sonnenhitze, der auf Gestein stand, das mindestens
hundertfünfzig Grad Celsius heiß war. Zwei Männer, hervorragend ausgerüstet, ohne Gleiter –
zu Fuß.
    Die einzige Rettung war das Schiff.
    Edmond Pontonac begann zu rechnen. Er vergegenwärtigte sich seinen Kurs, sah auf die Uhr,
betrachtete die Schatten und wußte, daß er fast einhundert Kilometer bis zum Schiff hatte.
Luftlinie, also von hier aus direkt nach Norden. Er konnte sich an den Schatten orientieren.
Dann, nach achtzig Kilometern, kamen die Berge, die Ebene – dort stand das Schiff. Er mußte
kurz vor seinem Ziel links abbiegen.
    Ebensoweit … nein, vierhundert Meter weiter hatte es Vascalo.
    Wer war jetzt der Verfolger?
    Wer der Verfolgte?
    Edmond lachte auf, schaltete das energieverbrauchende Schutzfeld aus und wandte sich nach
Norden. Einhundert Kilometer waren mindestens zwanzig Stunden Marsch. Vermutlich würden es noch
mehr werden. Einhundert Kilometer durch Schatten und grelles Sonnenlicht, durch die staubige
Ebene, durch Krater und Berge, entlang von Flußbetten, die das letzte Wasser vor Äonen gesehen
hatten. Zum Schiff. Und unterwegs ständig die Angst davor, erschossen zu werden. Es sah aus, als
sei er jetzt der Verfolgte. Ein reichlich unangenehmer Gedanke, sagte er sich und begann mit
seinem Marsch.
    Noch war er im Schatten.
    »Ich muß mit meinen Kräften sparsam umgehen«, beschloß er. »Außerdem darf ich auf keinen Fall
zuviel Energie verbrauchen. Und schließlich muß ich auch noch an die Hochleistungsbatterie meiner
künstlichen Gliedmaßen denken.«
    Er ging in einem Tempo, das etwa dem eines rüstigen Fußgängers entsprach. Das bedeutete etwa
fünf bis sechs Kilometer in der Stunde, bei schwierigem Gelände würde dieser Wert drastisch
kleiner werden.
    In der rechten Hand die entsicherte Waffe, den halbdurchsichtigen Plastikstreifen hoch in die
Stirn geschoben, marschierte Edmond Pontonac, der Oberst, Leiter des Saturnmondes Titan, auf
seinen zwei künstlichen Beinen nach Norden. Wenn er aus dem Schatten hervorkam, würde sein
eigener Körperschatten zuerst nach Westen deuten, dann kleiner werdend nach Norden, schließlich
wieder länger und nach Osten.
    Vascalo, der ihm in dreihundertfünfzig Metern Abstand folgte, wußte nicht, daß er nur eine
winzige Chance hatte, Edmond einzuholen. Stählerne Gelenke und elektromagnetische Muskeln, die
nicht einmal die Herztätigkeit beschleunigten, konnten auch die besten Cappinsportler nicht
besiegen.
    Unsichtbar marschierte der Verfolgte im

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