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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sonnensystem.
    Wenig später erfolgte durch die Ortung die erste erschreckende Entdeckung. Der systemumspannende Paratronschirm existierte nicht mehr!
    Auch Pluto, der neunte Planet des Solsystems war verschwunden. Man ortete lediglich eine riesige Trümmermasse. Pluto war offensichtlich explodiert. Aber wieso? Vor allem aber: Wann war das geschehen?
    Die wenigen immunen Männer der MARCO POLO sahen bestürzt auf das klare Bild der Hyper-Reliefortung und der optischen Erfassung. Rhodan ergriff zuerst das Wort.
    »Das ist der Anfang der auf uns zukommenden Überraschungen, Freunde! Wenn das so weitergeht, können wir unsere Rettungspläne getrost aufgeben. Ja, zum Donnerwetter, kann mir denn niemand verraten, welches Datum man auf der Erde schreibt?«
    Niemand konnte es. Selbst ein Genie wie Waringer nicht.
    »Korom-Khan, lineares Kurzmanöver von einer Minute einleiten. Direkt in das System hineinfliegen. Atlan, bitte in die Feuerleitzentrale zurückkehren. Klar Schiff zum Gefecht, so gut es eben möglich ist. Schutzschirme aufbauen.«

5.
    Juni 3441
Terra
    Es war fürchterlich.
    Etwa dreißigtausend Raumschiffe der solaren Heimatflotte trieben steuerlos durch den Raum. Ihre Funkstationen schwiegen. Rhodan fragte sich, ob die verdummten Besatzungsmitglieder noch in der Lage gewesen waren, die dehydrierten Nahrungsmittel zuzubereiten. Unter Umständen waren etliche hunderttausend Mitglieder der Solaren Flotte bereits verhungert. Um so zwingender ergab sich der Verdacht, daß die MARCO POLO viel später als gedacht heimgekehrt war.
    Niemand kümmerte sich um das mit rasender Fahrt ankommende Großraumschiff. Früher wäre das undenkbar gewesen. Schon ein unangemeldet einfliegender Frachter wäre spätestens in Höhe der Neptunbahn angehalten worden.
    Alaska Saedelaere saß in der Funkzentrale. Er war alleine. Er bemühte sich, mit der Erde Hyperkomkontakt aufzunehmen; aber niemand antwortete.
    Schließlich erschienen Rhodan, Gucky, Takvorian und Mentro Kosum in dieser wichtigen Abteilung.
    Perry hörte sich fünf Minuten lang die Anrufe des Mannes mit der Halbmaske an.
    »Hören Sie auf, Alaska. Ich hoffe, mit meiner Auswertung recht zu haben. Wenn auf der Erde überhaupt noch Funkstationen mit vernünftig gebliebenen Besatzungen existieren, dann wird man Ihre Hyperkomanrufe ignorieren!«
    »Bitte …!« entgegnete Alaska fassungslos. »Sagten Sie ›ignorieren‹? Ich verwende seit einer halben Stunde Ihr persönliches Anrufsymbol! Das dürfte wohl für jedermann ein Begriff sein. Hier, sehen Sie …!«
    Der Automatsender war programmiert.
    Der Großadministrator winkte ab.
    »Keine falschen Vorstellungen, bitte. Wir wissen nicht, zu welcher Erdzeit wir eingetroffen sind. Unter Umständen gibt es niemand mehr, der den Anruf überhaupt identifizieren könnte. Lassen Sie mich mal an das Gerät.«
    Die MARCO POLO raste mit fast lichtschneller Fahrt durch das Sonnensystem. Rhodan begann zu sprechen. Die Richtstrahler des Schiffes waren auf die Erde eingeschwenkt.
    »Geoffry!« rief Rhodan den im Maschinenhauptleitstand weilenden Hyperphysiker an. »Fahr ein Kraftwerk hoch. Maximalleistung auf den großen Hyperkomsender. Wir müssen an Lautstärke alles durchschlagen, was auf Terra sonst noch gehört wird.«
    Das Donnern der Schwarzschildreaktoren und der angeschlossenen Umformerbänke war nicht zu überhören. Waringer schaltete schnell und sicher. Jeder Meiler lieferte zehn Millionen Megawatt. Rhodan funkte insgesamt mit einer Sendeenergie von achtzig Millionen Megawatt. Das wäre genug gewesen, um trotz des typischen Energieschwundes im Leerraum ein zehntausend Lichtjahre entferntes Sonnensystem zu erreichen.
    »Perry Rhodan, Großadministrator des Solaren Imperiums, spricht. Ich rufe Terrania City oder irgendeine terranische Funkstation. Melden Sie sich. Hier ist das Ultraschlachtschiff MARCO POLO. Ich rufe Imperium-Alpha, das Hauptquartier der Flotte und die Hauptsteuerzentrale zur Verteidigung der Erde. Melden Sie sich!«
    Nach dem dritten Anruf wurde plötzlich eine Stimme vernehmbar. Jemand lachte trocken. Danach folgte ein leises Husten. Die Bildschirme blieben jedoch dunkel.
    »Hören Sie, mein Bester, spielen Sie mir kein Theater vor. Ich antworte nur deshalb, weil Sie das Kunststück fertiggebracht haben, den Riesensender eines unserer umhertreibenden Ultraschlachtschiffe in Betrieb zu nehmen. Sie sind also normal geblieben, nicht wahr? In Ordnung, Monsieur, was wollen Sie? Einen Banditenüberfall einleiten?

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