Silberband 056 - Kampf der Immunen
Hauptsteuerpositronik brachte. Da wir außerdem gezwungen waren, die von der Verdummung betroffenen Plasmazusätze auszubauen und abzuschalten, entstanden große Lücken in unserem positronischen System. Damals brachte eine Unterordnung unter die Hauptsteuerpositronik viele Vorteile mit sich. Wie sollten wir auch ahnen, daß uns dies einmal zum Verhängnis werden würde? Solange die Paradiessucher die Positronik manipulieren können, sind wir ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.«
Zum erstenmal mischte sich der Ezialist Professor Persaito ein. Er, der es gewohnt war, in jeder Lebenslage zu improvisieren, konnte einfach nicht glauben, daß die Situation aussichtslos war.
»Es muß doch einen Weg geben, um uns der Willkür der Paradiessucher zu entziehen«, meinte er. »Wir besitzen genügend Waffen, Werkzeuge und Ersatzteile, es gibt hier ausreichend Lebensmittel- und sogar Sauerstoffvorräte. Wenn wir schon die Positronik nicht beeinflussen können, so müßten wir imstande sein, eine eigene provisorische Luftversorgung einzurichten.«
»Theoretisch wäre es möglich«, stimmte Oberst Tiesch zu. »Aber wir haben nicht genügend Leute, um sie für diese aufwendigen Arbeiten abzustellen. Meine Männer haben alle Hände voll zu tun, um den Fehlschaltungen, die von der Hauptsteuerpositronik laufend vorgenommen werden, manuell entgegenzuwirken. Würden wir uns nicht mit aller Macht den Manipulationen der Paradiessucher entgegenstemmen, dann wären wir schon längst alle verloren. Nehmen Sie nur die Kraftwerkreaktoren. Sie sind ohnehin schon überfordert und werden durch ständige Falschprogrammierungen immer mehr angeheizt. Wenn wir nicht immer wieder durch Tricks versuchten, die Kernreaktionen einzudämmen, wäre es vielleicht schon zu einer Explosion gekommen, die Quinto-Center in Stücke gerissen hätte. Wir können uns nicht noch zusätzliche Arbeit aufbürden.«
»Ich dachte auch nicht daran, daß Sie Ihre Leute von ihren Posten abziehen sollen«, argumentierte Persaito. »Ich dachte vielmehr an die Roboter, die innerhalb der Hauptzentrale zur Verfügung stehen. Selbst wenn es sich nur um Kampfroboter handelt, müßte es möglich sein … Was haben Sie, Oberst?«
Oberst Tiesch war blaß geworden. Er schaute zu Roi Danton und bemerkte, daß in den Augen von Perry Rhodans Sohn die gleichen Befürchtungen zu lesen standen.
»Die Kampfroboter können von der Hauptsteuerpositronik gelenkt werden!« rief Roi Danton aus. »Oberst, ich fürchte, jetzt werden Sie doch einige Ihrer Männer abziehen müssen. Geben Sie mir zwanzig Spezialisten, dann werde ich versuchen, das zu erwartende Unheil abzuwenden.«
Oberst Tiesch rief seine Leute auf, sich freiwillig für diesen Einsatz zu melden. Es meldeten sich mehr, als Danton benötigte. Er wählte die zwanzig bewährtesten Kämpfer aus und bewaffnete sie mit schweren Kombistrahlern.
Der Rüsselbarniter Stansch, der CheF und seine beiden terranischen Begleiter schlossen sich dieser Gruppe an.
Bevor sie sich jedoch noch in den Einsatz begeben konnten, tauchten die ersten Roboter auf. Es waren zehn, die plötzlich von allen Seiten in die gigantische Halle strömten und sofort das Feuer eröffneten. Und es wurden immer mehr.
Ihr Angriff kam so überraschend, daß einige der Immunen nicht einmal die Zeit hatten, in Deckung zu gehen. Einige verglühten in dem konzentrierten Strahlenbeschuß mitsamt den Schaltpulten, vor denen sie ahnungslos saßen.
Andere wurden durch die Todesschreie und Schreckensrufe in ihren Helmempfängern gewarnt. Sie brachten sich in Sicherheit oder griffen automatisch zu den bereitgestellten Waffen. Doch einige erreichten ihr Ziel nicht mehr lebend.
Die riesige Halle war eine einzige Gluthölle. Von den Schaltwänden tropfte glutflüssiges Metall, plötzlich freiwerdende Energien schmorten Leitungen und Isolatoren durch und entluden sich als tödliche Blitze in den Raum.
Innerhalb weniger Sekunden hatten zehn Immune den Tod gefunden, sei es durch den Strahlenbeschuß der Kampfroboter oder durch die entfesselten Energien der berstenden Anlagen. Zehn Intelligenzwesen hatten ihr Leben eingebüßt, bevor die ersten Roboter fielen.
Danton hatte hinter einem Vorsprung Deckung gesucht. Er hatte sich unter jeden Arm eine schwere Waffe geklemmt und bestrich die Front der angreifenden Kampfroboter mit seinen tödlichen Strahlen.
In dem Chaos war nicht an organisierte Verteidigung zu denken. In dem Stimmengewirr, das aus dem Helmempfänger ertönte,
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