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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergingen während dieser Arbeiten.
    Dann hatten andere Gruppen eine Form zusammengesetzt, die einer halbierten Kugel gleichsah. Zwanzig Purpurne schleppten sie in die Nähe der silbernen Säule.
    Drei Fremde kletterten nacheinander auf die Säule hinauf, befestigten dort eine Konstruktion aus Hebelarmen mit beweglichen Gelenken, führten etwa dreißig Meter Stahlseil ein und befestigten ein Ende des Seiles an einem Ring, der aus dem obersten Punkt des kuppelförmigen Einzelteiles hervorsah. Dann bewegten sich die Arme, winkelten sich ab, und langsam schwebte die Halbkugel, die Schnittfläche am Boden, höher und höher. Die Lastarme knickten ein und setzten die Halbkugel, die eine Aussparung trug, in der man einige Anschlußstellen erkennen konnte, genau auf den dicken Dorn, der aus der Säule hervorragte.
    Die Hebelarme wurden wieder ausgebaut. Man befestigte sie zwischen den Röhren, die im Boden steckten, und der Säule. Das stählerne Seil wurde mit einem Ende an einem stählernen Stab angeschlossen, der fünf Schritte neben der pilzförmigen Konstruktion im Boden stak, das andere Ende schloß man hinter einer Klappe am Schaft des Pilzes an.
    Wieder ein lauter Befehl.
    Die Posten zogen sich zurück, formierten sich erneut. Jedes Teil, ausgenommen die seltsam geformten Spaten, das hierher gebracht worden war, befand sich an Ort und Stelle, nichts brauchte zurück zum Schiff getragen zu werden.
    Das seltsame Bauwerk begann, als die Kugel aufgehoben und den Hügel hinuntergetragen wurde, zu summen.
    Ein Summen, das nicht laut, aber merkwürdig durchdringend war.
    Der ›Nordtrupp‹ zog sich zurück, rannte förmlich durch das Land, würde in wenigen Tagen beide Knicke der Spur erreicht haben und dann wieder in der Schiffsnähe sein. Der Würfel lag noch immer mit vier heruntergeklappten Seiten da, und die kleinen Tiere, die sich langsam wieder heranwagten, sahen nichts Lebendes, das sie erschreckte.
    Nur manchmal ertönte aus dem Innern ein schwaches Knistern.
    In einem letzten, scharfen Galopp sprengten die beiden Cavans durch die leeren Straßen des kleinen Dörfchens aus Fertigbauhäusern, das den Terranern gehörte. Vor dem Haus, aus dem er Stimmen hörte, sprang Sandal auf den Boden. Er band beide Cavans im Schatten fest und blieb auf der Schwelle stehen.
    Jemand rief verwundert: »Sandal! Du Teufelskerl! Ich hielt dich schon für tot!«
    Als er das Gesicht des jungen Mannes sah, wünschte Thamar ben Kassan, er hätte diese Äußerung nicht getan. Was auch immer geschehen sein mochte: Sandals Gesicht zeigte den Ausdruck der Reife, des Schmerzes … und: Sandal war offensichtlich nicht zum Kind geworden. Sandal sagte: »Nicht ich. Beareema ist tot. Mutter, Vater und … Großvater.«
    Der Terraner ließ die farbige Kreide fallen, rannte durch den Mittelgang, an den erstaunten Männern vorbei und blieb vor Sandal stehen. Er kannte diesen Mann schon fast fünf Jahre lang, und ein Teil der Entwicklung Sandals war eng mit seinem, Thamars, Leben verlaufen. Thamar legte den Arm um die Schultern des Mannes, der fünfzehn Zentimeter größer war als er.
    »Was ist los?« fragte er leise.
    »Alles ist aus. Tod, Zerstörung, Rache …«
    Sandal sah einen Moment lang in die dunklen, besorgten Augen des Terraners, dann knickte er in den Knien zusammen, lehnte sich gegen den Kunststoff-Türpfosten und sank langsam daran hinunter. Ein trockenes Schluchzen schüttelte seinen Körper. Er kauerte sich neben den Knien des Terraners auf den Boden, verbarg den Kopf in den Unterarmen und schwieg. Nach einer Weile hörten die Zuckungen des Körpers auf, und Thamar ging in den Raum hinein und schickte seine ›Klasse‹ schnell hinaus. Er gab ihnen eine Menge zum Auswendiglernen mit, und sie trollten sich, nicht ohne Sandal neugierig betrachtet zu haben.
    Dann zerrte Thamar Sandal hoch. Dieser Mann mit dem ungewöhnlich hohen Intelligenzquotienten wußte nicht genau, was geschehen war. Aber schon wenige Sätze von Sandal würden genügen, um ein genaues, scharfumrissenes Bild zu bekommen.
    Thamar sagte: »Nimm dich zusammen, oder besser: Entspanne dich. Laß dich gehen! Ich bringe dich in mein Haus, und dort wirst du erst einmal …«
    Willenlos ließ sich Sandal durch die Sonne und die Hitze zerren, unter den Bäumen entlang, bis sie schließlich in dem riesigen Zimmer des Terraners waren. Thamar bugsierte Sandal bis vor die Liege, gab ihm einen kleinen Stoß, und der junge Mann fiel auf den Rücken. Thamar dachte nicht einmal

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