Silberband 056 - Kampf der Immunen
stecken.
»Das könnt ihr nicht tun!« herrschte Danton die Verdummten an. »Das wäre Mord!«
Die Verdummten zögerten, aber Armstrong blieb hart.
»Wir müssen es tun, um unser Leben zu retten«, erklärte er.
In diesem Augenblick erklang von der Tür her ein Gepolter. Aller Blicke wandten sich in diese Richtung.
Dort stand der CheF. Er hatte die drei Arbeitsfühler aus den Nasenlöchern ausgefahren und hielt in jedem einen kleinen Paralysator. Auch in jeder seiner beiden Hände lag ein Lähmstrahler.
Der Cheborparner bot einen furchterregenden Anblick. Seine roten, runden Augen glühten, der V-förmige Mund war weit aufgerissen. Er hatte die terranische Kombination abgelegt und stand breitbeinig da. Sein schwarzes, grau-weiß geschecktes Drahthaarfell und die behuften Beine verstärkten den Eindruck eines gnadenlosen, blutrünstigen Höllenfürsten.
Armstrong faßte sich als erster. Er stürzte sich mit einem unartikulierten Schrei auf den Cheborparner. Bevor er ihn jedoch noch erreicht hatte, brach er unter einem paralysierenden Strahl zusammen.
Der CheF lachte meckernd. »Ihr habt mich gerufen«, gellte seine schrille Stimme. »Jetzt bin ich da!«
Die Verdummten wichen eingeschüchtert zurück.
»Werft die Waffen weg, oder ihr fahrt alle zur Hölle«, rief Cheborparczete Faynybret. Die Verdummten gehorchten eingeschüchtert. Dann wandte sich der Cheborparner zu dem Siganesen, der auf seiner Schulter hockte und einen winzigen Nadelstrahler schußbereit hielt.
»Befrei die Gefangenen, Mortom«, trug er ihm auf. »Zuerst Roi Danton, dann Professor Persaito und seine Männer.«
Wenig später blitzten Energieentladungen zwischen den Händen der Gefesselten auf – die Fesseln fielen ab, sie konnten sich wieder ungehindert bewegen.
Danton kam zu dem Cheborparner. »Wieso wußten Sie, was hier vorgefallen ist, CheF?« erkundigte er sich.
Der Cheborparner grinste scheinbar teuflisch: »Wozu, glauben Sie, habe ich Mortom Kalcora beigebracht, seinen Verstand zu gebrauchen? Da ich selbst in meiner Kabine festsaß, habe ich ihm aufgetragen, sich ein wenig in Quinto-Center umzusehen. Als er merkte, daß in der Ezialistischen Abteilung etwas nicht stimmte, hat er sich die Sache aus der Nähe angesehen und mir sofort Bericht erstattet, als es brenzlig wurde. Hoffentlich hat mein Erscheinen den Verdummten nicht zu sehr geschadet.«
Professor Persaito, der die letzten Worte gehört hatte, kam zu ihnen.
»Ich werde sie schon wieder so weit in Ordnung bringen, daß sie keine geistigen Schäden davontragen«, meinte er. »Aber ich möchte Sie bitten, daß Sie mir dabei helfen. Es wäre äußerst vorteilhaft, wenn Sie diesen Männern in einer offenen Diskussion Rede und Antwort stünden. Dann könnten wir ihr Mißtrauen bestimmt abbauen, davon bin ich überzeugt. Nur was Armstrong anbelangt, bin ich weniger optimistisch. Er wird mir noch einige Mühen bereiten.«
Als Persaito ausgesprochen hatte, kam einer seiner Assistenten heran. Er wandte sich an Roi Danton und sagte: »Gerade hat sich Oberst Tiesch über Interkom gemeldet. Er möchte, daß Sie ihn sofort in der Hauptzentrale aufsuchen.«
»Hat er gesagt, worum es sich handelt?« wollte Danton wissen.
»Er hat gesagt, daß er eine Meuterei innerhalb der immunen Mannschaft befürchte«, erklärte der Assistent.
Danton machte sich augenblicklich auf den Weg in die Hauptzentrale.
Als Danton in Oberst Tieschs Arbeitsraum kam, erblickte er ein halbes Dutzend USO-Spezialisten in voller Kampfausrüstung, die gerade einen Techniker verhörten. Sie machten Danton sofort Platz. Oberst Tiesch, der sich im Hintergrund gehalten hatte, kam ebenfalls heran.
»Wiederholen Sie Ihre Aussage!« forderte er den Techniker mit donnernder Stimme auf.
Der Techniker schwitzte und war nervös, seine Hände waren ständig in Bewegung. Er mußte sich räuspern, bevor er sprechen konnte. Aber dann klang seine Stimme ruhig und gefaßt.
»Ich habe nichts getan, was es rechtfertigen würde, daß man mich wie einen Verbrecher behandelt«, erklärte er.
»Doch«, fuhr Oberst Tiesch gereizt dazwischen. »Was Sie taten, war Anstiftung zur Meuterei.«
»Lassen Sie den Mann erst einmal erzählen«, bat Danton den Ertruser.
»Danke«, sagte der Techniker. Er blickte Danton voll an und fuhr fort: »Ich habe meinen Kameraden gegenüber nur meine Meinung geäußert. Und wie sich herausstellte, stehe ich damit nicht allein da. Wir haben seit mehr als zehn Monaten, seit Beginn der allgemeinen
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