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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geistigen Kontakt, den wir glücklicherweise herstellen konnten, wenn er mir auch ermöglicht, dir die Situation ein wenig klarzumachen. Nur die Tat kann helfen – dir und euch. Entspanne dich jetzt, mein Freund, ich werde dir zeigen – oder es zumindest versuchen –, wo ich bin und was ich bin. Der Versuch kann mißlingen, dann mußt du dich sofort aus meinem Bewußtsein zurückziehen. Tue es, bevor es zu spät ist, willst du mir das versprechen? Fliehe, wenn ich dich darum bitte, und versuche später zurückzukehren.
    Er versprach es und spürte, wie sich die Stimme aus ihm zurückzog. Aber der Kontakt wurde diesmal nicht völlig unterbrochen. Ihm war, als hielte ihn jemand fest und versuchte, ihn mitzunehmen, und willig versuchte er zu folgen. Sein Vertrauen in die Stimme des Freundes war unbegrenzt, denn die Stimme war der Freund.
    Die Sterne wanderten wie leuchtende Striche an ihm vorbei, als er das Universum durchfiel. Galaxien wurden zu wirbelnden Feuerrädern, dann zu still und ruhig leuchtenden Lichtpunkten in unendlichen Fernen. Diesmal wurde keine Zeit, sondern nur der Raum durcheilt.
    Bis eine neue Galaxis vor ihm auftauchte und näher kam.
    Er stürzte in sie hinein. Die Lichtwolke löste sich in Millionen von Sternen auf, aber sie waren es nicht, deren Anblick ihn faszinierte, sondern es war ein merkwürdiges, zusammenhängendes Gebilde, das Tausende von Lichtjahren lang war und mit großer Geschwindigkeit in die Galaxis eindrang. Es bestand aus unzähligen Energieblasen, die Planeten, Sonnen und riesige Raumschiffsansammlungen umgaben und ineinander übergingen.
    Der Schwarm!
    Und er, jetzt wieder körperlos und nur Bewußtsein, raste in diesen Schwarm hinein, passierte ungehindert die ersten Energieschirme – und sah plötzlich nichts mehr.
    Dafür fühlte er.
    Ein ungeheurer Schmerz durchpulste ihn, quälte sein Bewußtsein und drohte es auseinanderzusprengen. Er besaß keinen Körper, aber er spürte den Schmerz mit einer Intensität, die er sich vorher niemals hätte vorstellen können. Der mentale Schmerz war größer als jeder körperliche. Er war schlimmer als jeder Tod.
    Freund, warum hilfst du mir nicht? So hilf mir doch …!
    Die Stimme war sofort da, ruhig und trostreich, zuverlässig.
    Ich kann dir nicht helfen, denn du bist ich. Unsere beiden Identitäten verschmolzen zu einer, so wie auch dein Bewußtsein und mein Bewußtsein eins wurden. Was ich fühle, das fühlst auch du. Verstehst du nun, warum ich dein Kommen herbeisehnte?
    Schmerzen! Die Stimme hatte Schmerzen, und er auch. Er war die Stimme, und die Stimme war er.
    Energiewirbel umtosten ihn. Sie waren es, die sein Bewußtsein durchdrangen und die Schmerzen verursachten. Sie hielten ihn (oder die Stimme) gefangen und ließen ihn nicht mehr los. Er war in einem fünfdimensionalen Gefängnis.
    Ich bin du. Wie sollte ich dich befreien können?
    Sprach er zu sich selbst? Stellte er sich nun selbst die Frage, die er nie beantworten konnte? Aber nein, auch wenn er nun mit der Stimme identisch geworden war, so hatten sie und er noch immer zwei verschiedene Existenzebenen.
    Die Stimme erwiderte:
    Dazu ist es noch zu früh, denn wenn ich auch fünfdimensional ein Gefangener bin, so kann die Freiheit durch vierdimensionale Mittel erreicht werden. Erlebe und berichte dann später.
    Die sichtbar gewordenen Energiefelder formten sich symbolisch zu Gittern, die ihn hielten. Er konnte sie nicht durchdringen, weil er selbst nur noch Energie war. Sie hielten ihn fest, und sie erzeugten den unerträglich gewordenen Schmerz.
    Fünfdimensionaler Schmerz!
    Der Energienebel wurde durchsichtiger. Durch das halbtransparente Medium hindurch erkannte der Gefangene eine riesige Figur, die aus dem Nichts entstand und wuchs. Hätte es einen Himmel gegeben, wäre sie in ihn hineingewachsen, aber in dem Energiegefängnis gab es keinen Himmel. Es gab nur Schmerzen, und die riesige Figur inmitten des Nebels.
    Wie ein Götze! dachte er unwillkürlich und erschrak.
    Ein Götze – oder ein Gott?
    Er verehrte und haßte ihn, denn er identifizierte ihn mit den Schmerzen, die er empfand, ungemindert und in aller Deutlichkeit. Dann kehrte die Erinnerung zurück.
    Wie kannst du das aushalten? Warum verwirrt sich dein Verstand nicht? Wie lange schon halten sie dich hier gefangen?
    Die Antwort: Zeitbegriffe sind ohne Bedeutung, wenn zwei verschiedene Ebenen der Existenz sich schneiden. Tage, Wochen, Jahrtausende. Vielleicht auch nur Sekunden. Ihr müßt zu mir

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