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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Korridor lag, der zu seinem Appartement führte. Ihm war so, als habe sich das Ockergelb in den letzten Sekunden merklich verfärbt. Er täuschte sich nicht, wenn es den anderen auch noch nicht aufgefallen war. Das Gelb wurde blasser, fast transparent, wenn man den Korridor auch noch nicht zu sehen vermochte. Es war eine Durchsichtigkeit, die den Blick nicht auf die Gegenstände unmittelbar hinter der Wand freigab, sondern in eine unendlich scheinende Ferne.
    Aus diesem Nichts heraus trat einer der Gelben Mutanten und kam direkt ins Zimmer spaziert.
    Jetzt sahen ihn auch die anderen. Das Gespräch verstummte.
    »Wir alle hoffen, Sie haben sich ausgeruht und eingelebt«, sagte der Mutant mit einer merkwürdig hellen Stimme und in einer Sprache, die ohne die telepathischen Impulse niemand verstanden hätte. »Seid ihr nun bereit, die Kräfte mit uns zu messen?«
    Gucky saß mit gespreizten Beinen auf Kasoms Bett. Er schüttelte ganz entschieden den Kopf.
    »Nein, mein Guter, das sind wir nicht! Wir haben Hunger! Eßt ihr hier denn überhaupt nichts?«
    »Ihr brachtet Vorräte mit. Wenn sie aufgebraucht sind, erhaltet ihr neue.«
    »Das sind Notvorräte. Schafft also etwas Gutes herbei, sonst könnt ihr lange warten, ehe wir mit euch in die Hölle teleportieren.«
    »Aha, Teleporter!«
    »Ja! Ihr werdet euer gelbes Wunder erleben!« Gucky war richtig in Fahrt gekommen, und vielleicht hätte er noch mehr gesagt, wenn er nicht einen warnenden Blick Kasoms aufgefangen hätte. So wiederholte er nur seine ursprüngliche Forderung: »Vier anständige Mahlzeiten, oder wir reden mit niemandem mehr.«
    Der Gelbe versprach, für das Essen zu sorgen, dann sagte er:
    »Der erste Kampf wird in fünf Stunden stattfinden. Das Los entscheidet, wer von euch als erster antreten darf.«
    Ras wiederholte mißbilligend: »Darf! Das finde ich ja reizend – wir dürfen!«
    Der Gelbe bejahte würdevoll: »Ja, ihr dürft! Das ist eine seltene Ehre, denn nicht jeder darf seine Kräfte in der Arena messen.«
    Der Gelbe verschwand, wie er gekommen war – durch die Wand.
    »Der muß ja über unheimliche Fähigkeiten verfügen«, vermutete Kasom. »Geht durch die Wand! Kann er Materie durchdringen?«
    »Er verschmilzt mit ihr – eine Art atomarer Anpassung.« Gucky wußte es natürlich mal wieder ganz genau. »Das soll es geben! Wenn der euch in der Arena begegnet, wird er einfach in den Boden versinken und ihr habt das Nachsehen, wenn er plötzlich unvermittelt hinter euch auftaucht. Kinder, die Sache wird brenzlig, aber keine Angst. Ich werde euch helfen. Unsichtbar sitze ich im Zuschauerraum und passe auf, daß euch nichts passiert.«
    »Dann sorge auch dafür«, riet Alaska trocken, »daß du nicht der erste bist, der zum Kampf antreten muß. Denn wie sollten wir helfen, wo du doch der Größte bist?«
    Gucky nickte herablassend.
    »Richtig bemerkt, ich bin sicherlich in dieser Hinsicht der Größte. Und darum werde ich eurer gutgemeinten Hilfe kaum bedürfen. Aha, da kommt unser Essen!«
    Er hatte die Diener auf dem Korridor geespert. Ras öffnete ihnen und bat sie durch Zeichen, die vielen Schüsseln, Töpfe und Teller auf den großen Wohnzimmertisch Kasoms zu stellen. Mit ehrfürchtigen Verbeugungen zogen sich die Diener wieder zurück.
    Gucky begutachtete inzwischen den Inhalt der Töpfe und Schüsseln.
    »Sieht ja ganz manierlich aus, was natürlich nicht bedeutet, daß es auch gut schmeckt. Körperliche Bedürfnisse haben unsere gelben Geisteskämpfer also doch!« Er nahm mit den Fingern eine grünliche Frucht aus einer Schüssel, roch skeptisch an ihr – und schob sie dann in den Mund.
    »Hm«, sagte er schließlich, »gar nicht so übel. Man könnte sich daran gewöhnen. Setzt euch, Herrschaften! Zugegriffen …!«
    Es handelte sich in erster Linie um fruchtähnliche Speisen, die nicht unangenehm schmeckten und sehr nahrhaft schienen. Besteck gab es nicht, aber niemand vermißte es. In einer durchsichtigen Karaffe war gelber Wein.
    Kasom nahm einen kräftigen Schluck. »Der ist aber auch nicht von schlechten Eltern«, stellte er zufrieden fest.
    »Chemische Brühe!« lehnte Gucky ihn rundweg ab.
    Sie wurden satt. Die Diener kamen und räumten ab. Danach waren die Freunde wieder allein. Alaska lag ausgestreckt im Sessel.
    »Wenn die mich so vollgestopft in die Arena schicken, könnt ihr mich gleich begraben. Ich werde ein Stündchen schlafen.«
    »Schlaf etwas schneller«, empfahl Gucky wohlwollend. »Wir haben nämlich nicht

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