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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gedankenimpulse von etwa dreihundert Mutanten wiesen ihm den Weg. Der Kampf stand kurz vor dem Beginn.
    Mehr als die Hälfte der vorhandenen Sitzplätze waren unbesetzt. Gucky blieb am Eingang stehen und nahm das phantastische Bild in sich auf, das sich seinen verblüfften Augen bot.
    Es handelte sich in der Tat um eine Art Arena, die allerdings mehr wie die Bühne eines gigantischen Theaters wirkte. Der ovale Raum war nur in der hinteren Hälfte mit aufsteigenden Sitzbänken ausgestattet, die ganze vordere Hälfte war Bühne, ebenfalls erhöht, allerdings nur so viel, daß jeder Zuschauer noch auf sie hinabsehen konnte. Im Hintergrund standen halb verdeckt in den Kulissen merkwürdige Maschinen und sonstige Gerätschaften, deren Sinn Gucky nicht erraten konnte. Vielleicht dienten sie den Kämpfern als Utensilien bei ihren verschiedenartigen Duellen, deren Ausführung wiederum von den mutierten Eigenschaften der Gladiatoren abhing.
    Zwei in Ockergelb gekleidete Gestalten betraten von rechts und links die Bühne und trafen sich in der Mitte. Gucky nutzte die Pause, die durch die Vorstellung bedingt wurde, sich einen Platz zu suchen. Er verspürte keine Lust, vielleicht ein oder zwei Stunden zu stehen.
    Aufmerksam verfolgte er die Vorbereitungen zu dem Duell, und da er die Gedanken aller Anwesenden lesen konnte, fiel es ihm auch nicht schwer, die Zusammenhänge zu begreifen.
    Laut Programm kämpfte ein einfacher Telekinet gegen einen Reaktionsspürer – so war der Begriff wohl am besten übersetzt. Viel konnte Gucky nicht über ihn herausfinden, weil zu viele Gedankenimpulse auf einmal in sein Bewußtsein drangen und er nicht die Konzentration hatte, sie zu sortieren und die wesentlichen herauszufischen. Ein Reaktionsspürer sah gewissermaßen eine Sekunde in die Zukunft, wußte also genau, was sein Gegner in einer Sekunde tun würde. Das war nur ein geringer Vorsprung gegen einen Telekineten, und nach Guckys Meinung war der Reaktionsspürer sichtlich im Nachteil.
    Die Duellanten begrüßten sich feierlich und hörten sich die Ermahnungen des Schiedsgerichtes an, das seitlich der Bühne in einer Loge Platz genommen hatte. Dann durften sie sich ihre Hilfswaffen aussuchen.
    Der Telekinet verzichtete großzügig, während der Reaktionsspürer zum Hintergrund der Bühne ging und einige Dinge an sich nahm, die Gucky nicht genau erkennen konnte. Jedenfalls gab das Schiedsgericht seine Einwilligung. Der Telekinet war ein muskulöser unförmiger Klotz mit nichtmenschlichen Gesichtszügen. Er erinnerte Gucky an eine riesige Kröte, die auf den Hinterbeinen unbeholfen daherwatschelte. Gegen ihn wirkte der Reaktionsspürer schmächtig und schwach. Er sah humanoid aus, wenn auch mit erheblichen Abweichungen. Gucky fühlte sofort Sympathie mit ihm, als er erfahren mußte, daß er zu diesem Kampf gezwungen worden war.
    Sie standen sich gegenüber.
    Wahrscheinlich glaubte der massige Telekinet, leichtes Spiel zu haben, wie mit so vielen Gegnern, die er bereits besiegt hatte. Was konnte ihm auch ein Reaktionsspürer anhaben, der nur seine Hände zur Verfügung hatte?
    Gucky lehnte sich im Sitz zurück, um sich besser konzentrieren zu können. Mit einiger Verblüffung stellte er fest, daß ein Kraftfeld auf der Bühne jeden telepathischen Kontakt zwischen den beiden Kämpfern verhinderte. Das war immerhin ein Vorteil für den Reaktionsspürer, der auf Telepathie nicht angewiesen war. Auf der anderen Seite konnte der Telekinet so nicht wissen, was sein Gegner plante.
    Jetzt sah Gucky auch, was der Reaktionsspürer gewählt hatte. Drei ganz normale Metallmesser!
    Das war eigentlich nicht besonders klug, denn der Telekinet konnte ein Messer im Flug abfangen und ihm eine neue Richtung geben, sogar eine Richtung, die es zum Werfer zurückführte. Vergeblich versuchte Gucky, die Absichten des scheinbar leichtsinnigen Reaktionsspürers herauszufinden. Resigniert gab er es auf.
    Noch immer musterten sich die beiden Gegner und warteten ab. Jeder schien zu wollen, daß der andere begann, um seine Taktik zu erraten. Ganz ruhig standen sie da, an beiden Seiten der Bühne und fast dreißig Meter voneinander entfernt. Der Telekinet mit leeren Händen, der Reaktionsspürer mit einem Messer wurfbereit in der rechten und den beiden anderen in der linken Hand.
    Gucky spürte die Spannung im Publikum, das aus Angehörigen aller nur denkbaren Lebensformen bestand. Obwohl sie fast täglich ein solches Schauspiel erleben konnten, verlor es niemals an

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