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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Oberfläche vorstoßen mußten, um ihr Ziel zu erreichen.
    Als sie rematerialisierten, schien sich ihre Umgebung kaum geändert zu haben, obwohl Ras und Gucky wußten, daß sie mehr als tausend Kilometer zurückgelegt hatten, und zwar senkrecht nach unten.
    Sie standen in einer Halle, ockergelb und ohne Einrichtung.
    Die Gedankenimpulse waren hier unten für die Nichttelepathen nur sehr schwach wahrzunehmen, lediglich Gucky war in der Lage, sie deutlich zu empfangen. Er fand auch eine Erklärung dafür.
    »Das Baumaterial des Planeten schirmt die Impulse fast vollständig ab, zumindest dann, wenn sie größere Schichten durchdringen müssen. Das wiederum läßt darauf schließen, daß es in dieser Ebene keine Bewohner gibt. Wir empfangen die Impulse von Mutanten, die nur drei oder vier Stockwerke über und unter uns sind. Verlieren wir keine Zeit, Freunde. Harno erwartet uns.«
    Abermals teleportierten sie, diesmal gute fünfhundert Kilometer.
    Harnos Peilimpuls überlagerte alle anderen Gedankenimpulse. Sie hatten sich dem Energiewesen nun bis auf knapp zweihundert Kilometer genähert. Aber außer Harnos Peilsignal und gelegentlichen Gedankenmustern Gelber Mutanten waren da noch andere Impulse, die von Gucky zuerst nicht identifiziert werden konnten.
    Er empfing sie klar und deutlich, aber sie ergaben trotzdem keinen Sinn. Es waren keine greifbaren Gedanken, sondern vielmehr Gefühlsimpulse, die Befehlen glichen. So als wolle jemand einem anderen etwas einsuggerieren.
    Ganz schwach erinnerte sich Gucky daran, genau dieses abstrakte Gedankenmuster schon einmal empfunden zu haben … wann und wo aber war das gewesen?
    Das Y'Xanthomrier? Der Götze, der rote Tränen weinte?
    Natürlich! Als er körperlos in der fünften Dimension weilte, um Verbindung zu Harno aufzunehmen, hatte er den Götzen gesehen, unwirklich und wie durch tausend Schleier hindurch. Aber er hatte auch diese abstrakten Gedankenmuster empfangen, die keine realen Begriffe, lediglich Emotionen vermittelten – und aufzwangen.
    »Die Richtungen sind identisch«, teilte er den anderen mit. »Harno und das Standbild befinden sich am selben Ort. Und das Standbild sendet Befehlsimpulse aus!« Er schüttelte voller Zweifel den Kopf. »Wie kann es das, wenn es nicht lebt? Oder sollte es organisch sein?«
    »Der Kristallplanet ist auch künstlich«, erinnerte ihn Kasom.
    »Das ist etwas ganz anderes, Toronar. Der Planet selbst sendet keine Eigenimpulse aus, der Götze aber tut es! Die Frage ist nur, ob er es aus eigener Initiative tut, oder ob er nur als eine Art Relaisstation dient. Nun, wir werden es bald wissen. Springen wir weiter.«
    Diesmal scheuten sich die beiden Teleporter nicht, Harnos Peilimpuls unmittelbar anzugehen und sich auf seinen Ausgangspunkt zu konzentrieren. Sie waren lediglich vorsichtig genug, einen Sicherheitsfaktor von einhundert Metern einzubauen, damit sie nicht direkt im unbekannten Ziel rematerialisierten.
    Das erste, was sie zu spüren bekamen, waren die starken Mentalimpulse, die nun Harnos Emissionen total verschluckten. Aber nun benötigten sie Harnos Richtsignal auch nicht mehr.
    Sie standen in der Halle des Y'Xanthomriers.
    Das Götzenbild überragte die winzigen Gestalten einiger Gelber Mutanten, die sich einem der vielen Ausgänge näherten, um die Halle zu verlassen. Seine Erscheinung war für Kasom, Ras und Alaska trotz aller vorherigen Beschreibungen Guckys so schreckenerregend, daß sie nur stumm dastanden und das Ding betrachteten, von dem nun ein intensiver Impulsstrom ausging, der sich gezielt gegen sie richtete.
    Der Götze hatte sie bemerkt und wollte ihnen seinen Willen aufzwingen. Nun gab es keinen versteckten Kampf mehr, kein vorsichtiges Abtasten der gegenseitigen Kräfte und Fähigkeiten, kein Zurückziehen und keine Flucht. Jetzt konnte es nur noch eine Entscheidung geben.
    »So schnell schafft der uns nicht«, flüsterte Alaska, der gegen die Impulse völlig immun zu sein schien. »Können wir ihn außer Gefecht setzen, Gucky? Wo steckt übrigens Harno?«
    Der Mausbiber gab nicht sofort Antwort. Fasziniert schaute er in Richtung des Standbildes, wobei sich seine Aufmerksamkeit auf das riesige Auge des Götzen konzentrierte. Seine vage Vermutung begann sich zu bestätigen, als er für den Bruchteil einer Sekunde den Gedankenimpuls Harnos empfing.
    Das Auge …!
    »Das Auge«, sagte er mit Betonung, »ist Harno! Er wird von parapsychischen Kraftfeldern gehalten. Das ist die Fesselung, von der er sprach,

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