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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unser Ziel ist erreicht. Was soll jetzt geschehen?«
    Sandal hatte sich selbst diese Frage schon einige Male gestellt, und er hatte sie auch von seinem Freund erwartet. Im Augenblick gab es keine Antwort darauf.
    Er sagte unschlüssig: »Wir haben hier nur viele Diener gefunden; sie sind uninteressant. Wir fanden die Ersten Diener des Götzen, und die eine Hälfte ist krank, während sich die andere Hälfte um die Kranken kümmert. Ich suche den Fürsten des Schwarms, und ich habe den Verdacht, daß ich ihn hier nicht finde. Ich habe im Augenblick kein Ziel. Wir können nur eines tun.«
    Sandal dachte und empfand, was auch der Knöcherne dachte.
    »Was können wir tun?«
    »Weitersuchen! Alles ansehen, was es in diesem Gebäude gibt – vielleicht treffen wir doch noch die GOOD HOPE II und Rhodan, und dann können wir viel erzählen. Und vielleicht haben wir Glück und finden in der Spitze dieses Turmes den wahren Fürsten.«
    Zögernd fragte der Knöcherne: »Glaubst du daran?«
    »Nicht recht«, sagte Sandal zögernd. »Aber was sollen wir tun? Hierbleiben?«
    »Nein. Zu ungemütlich und zu unbequem.«
    »Richtig«, schloß Sandal. »Und aus diesem Grund werden wir jetzt diesen relativ bequemen Platz aufgeben und ganz hinauf in die Spitze dieses Bauwerkes fahren. Vielleicht sehen wir dort mehr.«
    »Vielleicht«, sagte der Knöcherne skeptisch.
    Sie robbten durch die langen Schächte. Wenigstens hatten sie hier frische kühle Luft und keinen Schmutz. Die Musik, die in allen Räumen dieses Bauwerkes zu hören war, begleitete sie auch auf dem Rückzug. Sie kamen wieder in den Energieschacht, aktivierten die Plattform und fuhren nach oben, bis die Maschine von selbst anhielt.
    »Wir sind in der Spitze – höher hinaus kannst du nicht mehr, Partner«, sagte Tahonka-No entschieden.
    »Das ist abzuwarten!« Sandal sprang mit einem Satz von der Arbeitsplattform. Er fühlte sich wieder ein bißchen wohler – er konnte handeln. Er griff über die Schulter, nahm einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf die Sehne. Dann spannte er den Bogen halb aus und sagte: »Gehst du voran?«
    »Selbstverständlich.«
    Hier oben sahen sie niemanden, auch war die Maschinenmusik erstaunlich leise geworden. Tahonka-No öffnete ein Schott, achtete sorgfältig auf Alarmeinrichtungen, aber nichts geschah, als sie nacheinander einen runden, zylindrischen Raum aus Glas betraten. Sie waren an der Spitze dieses erstaunlichen Bauwerks – mehr als fünfzehnhundert Meter über dem Boden des Planeten.
    »Hier kannst du dich als Herr des Planeten fühlen!« rief Sandal.
    Sie sahen alles. Sie sahen von hier aus bis an die inneren Grenzen der leuchtenden Energiekuppel. Sie konnten aus dieser Höhe ihren Weg ungefähr verfolgen, aber bereits der Strand vor dem Schirm, auf der anderen Seite, das Innere der Insel, war so gut wie unsichtbar.
    »Ich werde mich hüten«, meinte Tahonka. »Mir genügt schon, daß wir seit Wochen täglich unser Leben aufs Spiel setzen.«
    Lange standen sie da und betrachteten dieses atemberaubende Panorama. Dann, nach etwa einer Stunde, verließen sie diesen Raum und kamen zehn Meter tiefer wieder in einen anderen runden Raum. Hier erwartete sie eine Überraschung.
    Ein Wesen, das sie noch nie gesehen hatten, war in einer Glasröhre eingeschlossen. Zehntausende von Kabeln, zu dicken Schnüren vereinigt, endeten im Glas, und auf der Innenseite zeigten ebenso viele Nadeln auf dieses Wesen.
    Das Wesen schlief oder war bewußtlos.
    Die Gefährten wichen langsam an die Wand zurück und betrachteten die seltsame Anordnung. Hier kauerte in einem gläsernen Sessel ein ›Ding‹, das Ähnlichkeit mit einer seltsamen Pflanze hatte. Es bestand aus Kopf, sechs Gliedmaßen und Körper – aber alles sah so aus, als sei es auf einem fruchtbaren Boden gewachsen. Erst nach einigen Minuten bemerkten die Freunde, daß von der Decke des Glaskäfigs ein dünner Nebel sickerte und sämtliche Blätter und Blüten und auch die feinen weißen Ästchen benetzte.
    Das Wesen wurde unruhig.
    »Gibt es eine Erklärung, die du kennst?« fragte der Krieger.
    »Nein. Aber es hat zweifellos eine Bedeutung, die im System dieses Krankenhauses sehr wichtig ist.«
    Das Wesen, diese Superblume, schien ihre Anwesenheit zu spüren.
    Die Blätter und Blüten bewegten sich. In der Wand war ein Schirm eingelassen, etwa zehnmal so breit wie hoch – er zeigte nichts anderes als die Farbmuster, die außen an der Mauer glänzten und sich ständig änderten.

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