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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrachteten den Schirm, der noch immer dieses erstaunliche Wesen zeigte, das sich in seiner Antigravschale zu den Klängen der miauenden und wimmernden Musik wiegte und unbeschreiblich glücklich wirkte. Wie es das fertigbrachte, glücklich zu wirken, das konnte Sandal nicht sagen, aber er hatte diesen und keinen anderen Eindruck.
    »Sieh genau hin! Erkennst du die Rippen?«
    Sandal schaute erneut auf den Bildschirm.
    Der Körper, der einem abgeschnittenen Sockel ähnelte, besaß auf der unteren Fläche überraschend starke Rippen aus einem augenscheinlich sehr elastischen Material. Diese Rippen zogen sich im Takt der Musik zusammen und bogen wieder auseinander. Sie ähnelten in dieser Bewegung den sich bewegenden Muskeln von Schlangen, wenn sie sich durch den Sand schoben, oder gewissen Würmern. Auch Schnecken bewegten sich auf diese Weise fort, wußte Sandal von seiner Heimatwelt.
    »Dann dienen sie zur Fortbewegung, ja?« erkundigte er sich.
    Er sah es, noch ehe Tahonka die Frage beantwortet hatte.
    Ein ›bekleideter‹ Erster Diener kam herein. Er ›ging‹ auf dem abgeschnittenen Stumpf seines Körpers mit erstaunlicher Geschwindigkeit, etwa so schnell wie Sandal, wenn er ohne sonderliche Eile dahinging. Jetzt, als Sandal ein sich frei bewegendes Wesen sah, mußte er auch erkennen, daß er zunächst etwas übersehen hatte.
    »Sie haben sogar Arme«, stellte er erstaunt fest.
    »Und bekleidet sind sie auch. Vermutlich sind die Kranken nackt, die Pfleger und Ärzte bekleidet!« sagte der Knöcherne.
    Aber auch er wußte nicht viel mehr, als er sah. Nur seine Fähigkeit als Arzt half ihm, wesentlich mehr Zusammenhänge als Sandal zu erkennen und richtig zu deuten.
    »Es scheint wirklich krank zu sein«, stellte Sandal fest.
    Das andere Wesen sah ebenso aus, machte aber einen dynamischeren Eindruck. Es trug über seinem ockergelben Körper ein Kleidungsstück, das einem Sack ähnlicher sah als allem anderen. Es reichte hinunter zum Boden und wurde über den Schultern von zwei gekreuzten Bändern gehalten. Eines der Bänder rutschte bei diesem Wesen ständig, und es mußte mit einem der beiden muskulösen kurzen Arme nachschieben.
    Die Arme …
    Sie waren zu vergleichen mit den Armen der Installateure. Es waren vier, unterhalb des ›Kopfes‹ angeordnet, knochenlos und muskulös, voller Knorpel und Sehnen. Sie waren an der Basis rund fünfunddreißig Zentimeter lang, gabelten sich dort in zwei Nebenarme mit je sechs Fingern; vier Finger und zwei gegenständige Daumen wie bei Tahonka-No.
    Sandal sagte leise: »Wir werden erst einmal versuchen, unseren Stützpunkt auszubauen. Dann gehe ich in die neunte Ebene hinauf und stelle mich zum Kampf.«
    »Du bist ein verdammter junger Narr und viel zu unbeherrscht!« rief der Knöcherne. »Es wimmelt hier von Gefahren.«
    »Im Moment merke ich«, sagte Sandal lakonisch, »herzlich wenig davon.«

22.
    Und dann machten sie die zweite Entdeckung, die sie verblüffte.
    Der Raum mit dem kranken, sich euphorisch in der Antigravsphäre wiegenden Wesen füllte sich mit Ärzten, Medizinern, Doktoren, Schwestern oder Pflegern … oder welchen Rang die bekleideten Gestalten immer ausfüllen mochten. Alle waren sie ohne jenen Mikrosender-Punkt; also trugen ihn nur die Dienenden.
    »Auf dem Boden, Tahonka-No, ziehen sich breite Schleimspuren! Was soll das?«
    »Ich bin überfragt.«
    Die fremden Wesen hatten auf diesem Planeten ein Zentrum errichtet, in dem ihre kranken Mitglieder geheilt wurden. Das Personal dieses bizarren und für Sandal vollkommen verwirrenden Krankenhauses bestand ebenfalls aus Angehörigen dieses rätselhaften Volkes. Sandal war zutiefst verwirrt; es war zuviel für ihn.
    Es überstieg bei weitem sein Vorstellungsvermögen; er war aus einer kleinen, exakt überschaubaren Welt in einen Kosmos geworfen worden, der zu groß und zu mannigfaltig war, als daß er ihn selbst in den Grundstrukturen hätte überschauen können.
    Er schämte sich fast seiner Vermessenheit, dieses Ziel gewählt zu haben … aber dann dachte er an Großvater Sandal und an die schöne Beareema, an Atlan und Chelifer …
    »Wir gehen dort hinauf und sehen selbst nach!« sagte er starrsinnig.
    Seine Rachegedanken gaben ihm wieder etwas von seiner alten Selbstsicherheit zurück; immer dann, wenn er handeln konnte, verbannte er die Gedanken des Zweifels aus seinem Kopf.
    »Wir werden zuerst essen und schlafen. Nichts ist so schlecht wie ein müder und hungriger Jäger«, widersprach der

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