Silberband 058 - Die Gelben Eroberer
mich umbringen, weil ich …«
Er würde in wenigen Sekunden sein Leben beendet haben. Tahonka und Sandal blickten sich schweigend und ratlos an.
»Du hast deine Pflicht nicht erfüllt. Wir haben versucht, dich zu retten.«
»Ja«, flüsterte Recanti-Tak. »Ich habe es gemerkt. Die Ersten Diener werden auf einen Planeten gebracht, den wir …« Er brach ab.
Sandal fragte aufgeregt: »Frag ihn, was jetzt geschieht, da sie sich aufblähen!«
Tahonka fragte wieder, eindringlich und laut. Die Schiffstriebwerke wurden lauter und schwiegen dann plötzlich.
»Sie werden auf einem Planeten abgesetzt, wo sie sich …«
»Wie?«
»Sie verlassen …«
Es war zum Verzweifeln. Sie hatten jemanden gefunden, der ihnen helfen konnte, den Schleier von den Geheimnissen zu reißen.
Und bevor er ihre drängenden Gedanken und Fragen beantworten konnte, starb er.
»Tahonka … bring mich in den Schatten. Ich will nicht in der Sonne sterben …«, flüsterte Tak.
»Ich werde deinen letzten Wunsch erfüllen«, sagte Tahonka.
Sandal konnte sich nicht erinnern, die Stimme seines Freundes jemals so weich und behutsam gehört zu haben. Er half Tahonka-No, den schweren Körper in den Schatten zu ziehen.
Als sie den Kopf auf ein Grasbüschel betteten, starb der Fremde.
Sandal griff nach dem Arm des Freundes: »Wir müssen zurück in unsere Särge, No!«
Der Freund sah ihn mit einem langen, traurigen Blick an, stand auf und sagte bedrückt: »Ja. Ich komme. Sie haben uns nicht entdeckt, wie?«
»Noch nicht!«
Sie bahnten sich vorsichtig einen Weg durch die Büsche, sicherten nach allen Seiten, als sie den freien Raum zwischen der Kuppel und den Büschen vor sich sahen, dann rannten sie nebeneinander auf den Schatten zu. Sie bremsten splitternd zwischen zwei Gepäckstapeln.
»Noch immer kein Alarm!« sagte der Knöcherne überrascht.
Sandal schüttelte den Kopf, während sie sich unhörbar und schnell den Weg zurück bewegten, den sie gekommen waren. Niemand schien in ihrer Nähe zu sein, aber Sandal war eher zu vorsichtig. Jetzt wollte er nicht mehr das geringste Risiko eingehen.
»Weiter?«
»Ja«, sagte Tahonka.
Dann, nach zwanzig Metern, sahen sie die beiden Sechskantröhren. Sie schwebten nach wie vor über dem runden, hellen Sockel. Fünf verschiedene Wesen arbeiteten dort und stapelten in die Fächer bunte und unförmige Gegenstände hinein. Ein Schwarminstallateur, einer der kleinen Purpurnen, ein birnenförmiges Wesen mit dem Rock und den gekreuzten Trägern, ein Knöcherner und einer jener Humanoiden, der Sandal so ähnlich sah.
»Wir warten hier!« sagte Tahonka. »Wenn wir sie umbringen, dann kommen wir in Gefahr.«
Sandal flüsterte zurück: »Wenn sie zu lange in der Nähe der beiden Särge bleiben, dann müssen wir uns trotzdem einen Weg freischießen.«
»Ich fürchte, du hast recht«, sagte No.
Sie blieben hinter einem Stapel von würfelförmigen Paketen stehen, der auf einer Seite von einem Robotwagen vergrößert und auf der gegenüberliegenden Seite verkleinert wurde. Die Maschinen brachten von der anderen Seite des Raumhafens Ladungen an und fuhren sie in das langgestreckte Zentralgebäude. Sandal stand kopfschüttelnd zwischen den Würfeln und überlegte sich, aus welchen Gründen die Robotwagen nicht gleich direkt die Ladungen in das Gebäude fuhren.
»Wie ich dieses Warten hasse!« stöhnte der Knöcherne auf. »Und die Rücksichtslosigkeit, mit der sie meinen Bekannten umbringen ließen.«
Sandal sagte: »Ich vergleiche die Völker im Innern des Schwarms mit Tieren, die sich nur von ihrem Instinkt leiten lassen. Offensichtlich sind die Leute von Gedynker Crocq eine Ausnahme. Du jedenfalls scheinst selbständig genug.«
»Danke«, versetzte Tahonka trocken. »Aber das trifft das Problem nicht.«
»Sie gehen jetzt!« sagte Sandal.
Sie veränderten ihren Standort. Langsam gingen sie nach der Seite, die näher an den beiden jeweils fünfundzwanzig Meter langen Röhren war. Niemand sah und hörte sie, nur die Robots arbeiteten dicht neben ihnen. Sie nahmen keinerlei Notiz von den Eindringlingen, aber sie wichen aus, wenn ihnen Sandal in den Weg kam.
»Los!«
Die drei letzten Helfer stiegen auf einen kleinen, schwebenden Robot. Die Maschine flog langsam und leise summend unter der Kuppel hindurch und blieb in der Mitte des Raumhafens stehen, genau zwischen dem Pilzraumschiff und dem Rand der Kuppel. Der kleine Purpurne stieg ab und blieb in der Sonne stehen. Die Schiffsmaschinen
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