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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aller Bauten auf Vetrahoons Insel.«
    Sandal sprach die Wahrheit. Vor ihm, unübersehbar hoch, türmte sich jener Berg aus Metallgerüsten, der einem Bienenstock glich, der Phantasie eines kranken Malers entsprungen, dessen Krankheit Gigantomanie hieß. Schaudernd wandte sich Sandal ab und streckte die Hand aus, berührte den milchigen Energieschirm. »Nichts.«
    Der Schirm gab weder nach, noch schmerzte die Berührung. Vermutlich konnte er nur von außen eingeschaltet und auch wieder ausgeschaltet werden.
    »Wenn wenigstens einer von uns wüßte, was dies alles zu bedeuten hat!« sagte Sandal.
    »Ich kann uns nicht helfen – der andere Knöcherne hätte es uns sagen können.«
    Er war tot.
    Als sie noch weiter versuchten, Sinn und Zweck dieses Stahlriesen vor ihnen zu ergründen, bewegten sich die Röhren erneut. Sie erhoben sich langsam, drehten sich leicht und flogen nebeneinander auf einem Antigravkissen durch die Luft.
    Die Konstruktion der vielen kleinen, aneinandergereihten Höhlen näherte sich, wurde größer und deutlicher. Sandal sah zu seinem Schrecken, daß es sich um sechskantige Aussparungen innerhalb des Gerüstes handelte.
    »Ich hätte es nicht geahnt«, sagte er verstört, »aber unsere beiden Särge passen in diese Löcher. Wir werden abermals eingesperrt, Tahonka!«
    »Ich kann es nicht ändern«, murrte der Knöcherne.
    Er dachte kurz daran, daß es ein Raumschiff sein mochte, das diese dicker werdenden Gelben weitertransportierte. Aber dann drängten sich andere Gedanken nach vorn, und der Knöcherne vergaß es wieder. Die zwei Metallsärge glitten leicht auseinander.
    Der andere Sechskantbehälter schwebte etwas höher hinauf, suchte ein Schlupfloch und schob sich langsam in die Aussparung hinein.
    Die Röhre, in der die Freunde eingesperrt waren, sackte leicht ab, suchte abermals entlang einer Querlinie und blieb dann stehen.
    »Jetzt sind wir dran!«
    Glücklicherweise, dachte der junge Krieger, befinden wir uns ›außen‹, also an der offenen Seite des Kolosses. Wir können also, wenn der Schutzschirm sich öffnet, den Abstieg an der Vorderseite wagen. Die Röhre schob sich im unteren Drittel in die Wabenkonstruktion hinein.
    Dann hörte das leise Summen auf.
    Sandal und Tahonka-No sahen gespannt auf den Bildschirm, der jetzt das Raumschiff und die Geschäftigkeit ringsum zeigte. Sie waren unruhig und fieberten einer Zeit entgegen, von der sie nichts wußten. Sie waren ausgesprochen hilflos.
    Sie warteten – wieder einmal. Sandal fluchte.
    Das nächste, das geschah, hing mit dem Gelben Eroberer zusammen, mit dem Ersten Diener, der größer wurde. Sandal hatte diese Bezeichnung aufgrund seiner (und der überall anzutreffenden) Farbe gewählt: gelb.
    Er breitete sich nach beiden Seiten aus und nahm keinerlei Notiz von Sandal und Tahonka-No. Seine gelbe Haut spannte sich und schob sich immer mehr an die beiden Männer heran. Sandal rückte unbehaglich einige Meter weiter. Ihnen blieben jetzt nur noch fünf Meter Platz zwischen Haut und Schutzschirm.
    Minuten später bebte die Metallkonstruktion.
    »Es ist ein Schiff!« schrie der Knöcherne grell auf.
    »Ein Schiff, das mit uns startet!« ergänzte Sandal.
    Die Konstruktion bebte und zitterte mehr und mehr. Die Schwingungen und die Geräusche der Antriebsmaschinen setzten sich durch das Metall fort; sie kamen aus der dicken Bodenplatte, die Sandal irrtümlich für den Unterbau eines Hauses gehalten hatte. Langsam schob sich das seltsame Wabenraumschiff in die Höhe, der Lärm nahm zu, und es erfolgte ein schneller Start durch die Lufthülle des Planeten.
    Jetzt war Sandal dankbar, daß sich die Energievorhänge nicht geöffnet hatten; die dünne Luft zuerst und dann das Vakuum des Weltalls hätten ihn und Tahonka getötet.
    Als der Flug ohne Geräusche vor sich ging, nur durch die andauernden Vibrationen gekennzeichnet, begann der Gelbe, sich abermals zu rühren.
    Das schwammige Fleisch unter der Haut pulsierte, und von dem Gewebe schien eine lange Serie schriller, kurzer Töne auszugehen. Sie schmerzten, ebenso wie die schrille Musik Vetrahoons, in den Ohren der Flüchtlinge.
    »Schreit er, weil er sich auf den Flug freut oder weil er uns entdeckt hat?« fragte sich Sandal leise und tastete nach seiner Waffe.
    Der Knöcherne entgegnete: »Das ist unwichtig. Betrachte den Bildschirm!«
    Zahlreiche Raumschiffe begleiteten diesen seltsamen Transporter. Er schien auf Cormothytus Corson auf die beiden Sechseckbehälter gewartet zu haben,

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