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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der scheinbare Todesmut auf ein völliges Fehlen des Selbsterhaltungstriebes bei den Purpurnen zurückzuführen war. Sie waren Diener, und um ihrer Bestimmung willen gaben sie bedenkenlos ihr Leben hin. Das machte sie besonders gefährlich.
    Aber Sandal kannte keine Furcht vor ihnen.
    Die Purpurnen waren bereits von zwei Seiten bis auf zweihundert Meter herangekommen.
    »Noch bleibt die Möglichkeit des Rückzugs«, sagte Tahonka-No. »Aber nicht mehr lange. Bald werden sie auch hinter uns auftauchen.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, da zuckten einige Blitze über die Ebene, schlugen links und rechts von ihnen ein und brachten den Boden zum Kochen.
    Wieder blitzte es bei den Angreifern auf. Sandal brachte sich mit einigen Sätzen hinter einem ausgebrannten Panzerfahrzeug in Sicherheit. Tahonka-No hatte sich unweit von ihm in den Schutz eines Bombentrichters begeben.
    Sandal keuchte. Er ärgerte sich über seine Schwäche, aber er konnte nichts dagegen tun. Auf seinen breiten Schultern schien ein schweres Gewicht zu lasten.
    Die Purpurnen waren nur noch hundertfünfzig Meter entfernt. Sandal hob den Bogen und versuchte, ihn durchzuspannen. Es gelang ihm nur mit äußerster Kraftanstrengung. Der Schweiß brach ihm dabei aus. Als er einen Purpurnen anvisiert hatte, ließ er den Pfeil von der Sehne schnellen.
    Der Pfeil verfehlte sein Ziel – er bohrte sich gut einen Meter vor dem Purpurnen in den Boden.
    Sandal konnte diesen Schock nicht überwinden. Es war ihm seit seiner Mannwerdung noch nie passiert, daß er ein so leichtes Ziel verfehlte. Dieser Fehlschuß war alarmierend. Er war bezeichnend für seine Schwäche.
    Er holte einen neuen Pfeil aus dem Köcher, legte ihn ein und spannte den Bogen durch. Als diesmal der Pfeil von der Sehne schnellte, wußte Sandal, daß er sein Ziel finden würde. Dennoch war er nicht zufrieden, denn es hatte ihn übermenschliche Anstrengung gekostet, die Kraft aufzubringen, um den 250 Pfund Spannkraft des Bogens entgegenzuwirken.
    Inzwischen waren die Purpurnen so nahe, daß Sandal ohne große Mühe und nach Belieben treffen konnte. Aber das täuschte ihn nicht über seine Schwäche hinweg. Außerdem wurde jetzt das Feuer der Purpurnen gefährlicher. Sie hatten sich auf Tahonka-No und Sandal eingeschossen und deckten sie ständig mit wahren Energiefluten ein.
    Der Knöcherne hatte bereits zweimal seine Stellung wechseln müssen. Seine vier Millimeter durchmessenden Projektile, die beim Auftreffen zu Glutbällen mit einer Hitzeentwicklung von 10.000 Grad wurden, hatten die Reihen der Angreifer gelichtet. Dennoch waren es noch mehr als drei Dutzend Purpurne, die bereits auf fünfzig Meter herangekommen waren.
    Sandal mußte seine Stellung aufgeben. Das Panzerfahrzeug, hinter dem er Deckung gesucht hatte, war nur noch ein bis zur Unkenntlichkeit geschmolzener Metallklumpen. Die Luft um ihn war so heiß, daß es ihm die Haare und Augenbrauen versengte.
    Rückwärts gehend schoß er zwei Pfeile ab, dann rannte er über das Feld und begab sich in den Schutz der Wabenröhre, in der er und Tahonka-No auf dieser Welt gelandet waren.
    Sofort stellten die Purpurnen das Feuer ein. Tahonka-No, der erkannte, daß die Purpurnen es nicht wagten, auf den Zylinderkörper zu schießen, nahm diese Chance wahr und gesellte sich zu Sandal.
    Der junge Barbar von Exota Alpha hatte sich inzwischen entschlossen, den Kompositbogen mit dem Strahler zu vertauschen, den er von Atlan mit auf den Weg bekommen hatte. Als er den Lauf der Waffe jedoch aus der Deckung des Wabenzylinders hervor in Anschlag brachte, stellte er zu seiner Verblüffung fest, daß die Purpurnen verschwunden waren.
    Er hörte ihre kreischenden Stimmen und vernahm auch die Energieentladungen ihrer Waffen. Aber sie griffen nicht mehr ihn und Tahonka-No an. Das ließ nur einen Schluß zu: Sie mußten sich einem anderen Gegner zugewandt haben!
    Er hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, da vernahm er von weit her das Geräusch schwerer Motoren, das langsam näher kam. Er begab sich aus dem Schutz des Wabenzylinders, blickte in die Richtung, aus der das Dröhnen der Motoren kam, und sah seine Vermutung bestätigt: Die Menschen dieser Welt griffen mit schwerbewaffneten Panzerfahrzeugen an.
    »Das ist das Ende der Purpurnen!« rief Sandal triumphierend.
    Die Purpurnen stellten sich den zehn Panzerfahrzeugen mit Todesverachtung entgegen. Weder der Anblick der metallenen Kolosse noch das Rattern der Maschinengewehre der Geschütztürme konnten sie

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