Silberband 058 - Die Gelben Eroberer
orakelte Tahonka-No.
Sandal beobachtete den Mann und die Frau, die wie in Zeitlupe auf den Tunnel zu krochen.
»Wir können ihnen jetzt nicht helfen«, sagte Sandal.
»Doch«, widersprach Tahonka-No. »Du hast von den Dianen gehört, daß dies der Zugang zum Allerweiblichsten ist, von dem sie sich Wunderdinge erhoffen. Vielleicht stimmt es, und den beiden kann dort drinnen geholfen werden.«
Sandal Tolk nickte wortlos. Er ging zu der Frau und versuchte, sie aufzuheben und zu tragen. Sie war ihm zu schwer. So nahm er sie nur an den Händen und schleppte sie tiefer in den Tunnel hinein. Nach zwanzig Metern verließen ihn die Kräfte. Er brach zusammen und ruhte sich aus.
Tahonka-No hatte mit dem Mann weit weniger Schwierigkeiten. Er war viel leichter, und so konnte er ihn sich auf die Arme laden und tragen.
»Das muß genug sein«, sagte Tahonka-No und lud den Mann vor einem metallenen Schott ab.
Sandal erhob sich, und gemeinsam suchten sie das Freie auf.
Gerade als sie aus dem Tunnel traten, materialisierten Gucky und Ras Tschubai unweit von ihnen auf der Ebene. Sie trugen Schutzanzüge und waren im Gegenlicht der lodernden Sonne nicht zu identifizieren. Sandal Tolk holte mit einer relativ schnellen Bewegung den Bogen von der Schulter, Tahonka-No griff seinerseits zur Waffe.
Gucky, der sich anhand von Sandals Gedanken orientiert hatte, um überhaupt herteleportieren zu können, richtete seine telepathischen Fächer immer noch auf die beiden. Deshalb erkannte er sofort ihre Absicht.
»Halt, seid ihr übergeschnappt!« rief er. »Wir sind unter Einsatz unseres Lebens auf diese Welt gesprungen, um euch Hilfe zu bringen. Jetzt wollt ihr uns über den Haufen schießen.«
»Das sind Freunde«, sagte Sandal zu dem Knöchernen, ließ seinen Bogen fallen und kam auf die beiden Teleporter zu. Er keuchte, sein Atem ging rasselnd, seine Beine gaben bei jedem Schritt nach. Tahonka-No folgte ihm.
Sie nahmen von Gucky und Ras Tschubai die mitgebrachten Schutzanzüge entgegen und ließen sich hineinhelfen. Nachdem das Antigravgerät und die Klimaanlage eingeschaltet waren und die Magnetverschlüsse die Anzüge abdichteten, sagte Gucky:
»Wenn ihr euch zu schwach fühlt und nicht mehr ausharren könnt, dann teleportieren wir mit euch zur GOOD HOPE II zurück. Seid ihr aber kräftig genug, dann möchte Perry Rhodan, daß ihr noch bleibt.«
Die kühle Luft und die fast um 1,25 Gravos verminderte Schwerkraft schienen bei Sandal Tolk Wunder zu wirken. Er konnte schon wieder lächeln.
»Wir fühlen uns kräftig genug und werden bleiben«, sagte er und sog genüßlich an dem Wasserspender im Helm des Schutzanzuges.
»Dieser schroffe Felsen ist ein markanter Bezugspunkt«, sagte Gucky. »Man wird euch hier leicht finden.«
Die beiden Teleporter verabschiedeten sich von Sandal Tolk und Tahonka-No und entmaterialisierten.
Sandal deutete auf die tote Diane, die ihr Ziel nicht mehr erreicht hatte.
»Wir können sie so nicht liegenlassen.«
Gemeinsam trugen sie die Amazone zu einer Stelle, wo der Boden locker war, und häuften Erde über sie.
Als sie damit fertig waren, senkte sich aus dem gleißenden Himmel ein Diskus und landete unweit von ihnen. Rhodan stieg in Begleitung von fünf Wissenschaftlern aus der Space-Jet. Das freudige Wiedersehen mit Sandal Tolk wurde nur durch die Tatsache getrübt, daß es auf einer todgeweihten Welt stattfand.
Rhodan stellte anschließend seine fünf Begleiter vor, doch Sandal Tolk merkte sich nur den Namen des Xenologen, dessen langes, blasses Gesicht durch die Helmsichtscheibe leuchtete: Sophtorn Pienager.
Rhodan deutete auf den fast leeren Köcher auf Sandals Rücken. »Wenn wir auf der GOOD HOPE II sind, werden wir deinen Vorrat an Pfeilen auffrischen müssen. Inzwischen wirst du dich mit dem Strahler begnügen müssen. Falls wir überhaupt von unseren Waffen Gebrauch machen.«
»Es könnte zu Auseinandersetzungen mit den kleinen Purpurnen kommen«, meinte Sandal. »Sie brauchen keine Schutzanzüge und sind dennoch gegen die Hitze und die Gravitation nicht so anfällig wie Menschen, obwohl sie eigentlich Temperaturen unter zwanzig Grad bevorzugen.«
»Die Gelben Eroberer hätten sie wohl nicht zu ihren Beschützern bestimmt, wenn sie nicht widerstandsfähig wären«, gab Rhodan zu bedenken. Er verwendete unbewußt wieder einmal die von Gucky voreilig geprägte Bezeichnung für die Schwarmherren.
Sandal blickte ihn erstaunt an. »Gelbe Eroberer? Tahonka und ich, wir nennen die Ersten
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