Silberband 058 - Die Gelben Eroberer
dreifachen Sicherheitskordon zu durchbrechen und einige Aufnahmen und Messungen der Oberfläche zu machen, doch mußte er dann vorzeitig flüchten, bevor die Wachschiffe die Space-Jet abschossen. Das Ergebnis seines Erkundungsfluges war äußerst unbefriedigend. Alle Messungen der Energie- und Massetaster waren nicht zu gebrauchen, denn die durch sie erhaltenen Werte stammten durchweg von den gelandeten Wabenraumschiffen. Die optischen Aufnahmen dagegen zeigten einige annähernd geometrische Strukturen, die von Straßen und Städten herrühren konnten, doch war das nicht zu beweisen.
Rhodan focht einen langen Kampf mit sich aus. Wenn er den Beweis für eine Zivilisation auf dieser Welt gehabt hätte, dann wäre er sofort eingeschritten. Aber so wollte er das Leben seiner Männer und die beiden wertvollen Raumschiffe nicht unnötig gefährden.
Er ließ von Aronte und später dann auch von Nerken Lost, einem ehemaligen Piloten eines Explorerschiffes, noch einige Erkundungsflüge unternehmen, doch kam dabei nicht viel heraus. Es wurde dabei nur der Beweis erbracht, daß der Planet geradezu ideale Bedingungen aufwies und selbständiges Leben einfach entwickelt haben mußte. Allerdings fand die wichtigste Frage keine Beantwortung. Nämlich, welchen Stand dieses Leben erreicht hatte.
Rhodan beschloß, am 21. März endgültig dem Drängen der beiden Mutanten Gucky und Ras Tschubai nachzugeben und sie auf die Oberfläche des Planeten teleportieren zu lassen. Der Mausbiber und der Afroterraner waren gerade bei Rhodan in der Hauptzentrale, um sich letzte Instruktionen zu holen, als ein Ereignis eintrat, das den Ausschlag für Rhodans weitere Handlungen gab.
Joaquin Manuel Cascal meldete aus der Funkzentrale den Erhalt eines Hyperfunkspruchs. Dessen Wortlaut war:
»Sandal Tolk asan Feymoaur sac Sandal-Crater ruft Perry Rhodan. Wenn diese Nachricht von einem terranischen Schiff empfangen wird, dann bitte ich, sie an Perry Rhodan oder an meinen Freund Atlan weiterzuleiten. Ich bin an Bord eines Schiffes der Ersten Diener des Y'Xanthymr aus dem Schwarm geflohen und auf die Welt der Dianen verschlagen worden. Der Planet ist dem Untergang geweiht. Wir werden bald alle sterben, wenn nicht rechtzeitig Hilfe kommt.«
Der Funkspruch war kaum verklungen, da befahl Rhodan: »Schicken Sie pausenlos Hyperimpulse ab, Joak! Bestätigen Sie den Erhalt der Nachricht! Funken Sie, daß wir Sandal Tolks Hilferuf gehört haben! Wenn er noch lebt, dann muß er uns hören.«
Cascal lächelte leicht belustigt vom Bildschirm des Interkoms. »Er hat uns bereits gehört«, sagte der Cheffunker der GOOD HOPE II. »Die Hyperfunkverbindung steht bereits. Sie haben eben zu Sandal Tolk gesprochen, Sir.«
Rhodan hatte sich von Sandal Tolk und dessen Freund die Situation auf Diane berichten lassen. Er war erschüttert.
Nun war das eingetreten, was er befürchtet hatte. Die Gelben Eroberer hatten erneut auf einer bewohnten Welt eine Sekundäranpassung vorgenommen. Diesmal handelte es sich um einen Planeten, dessen Bewohner lange nicht so widerstandsfähig waren wie die Insektenwesen von Aggres. Auf Diane lebten Menschen, die die Hitze und die steigende Gravitation wohl kaum lange überstehen konnten. Es mußte zu einem Massensterben unter den Amazonen kommen.
Niemand wußte, woher die Frauen stammten. Ihre Vorfahren waren wohl terranische Siedler gewesen. Doch nicht einmal die Schiffspositronik besaß entsprechende Daten.
Rhodan handelte unverzüglich. Er gab Reginald Bull und Julian Tifflor den Befehl, in den dreifachen Sicherheitskordon der Wachraumschiffe um Diane einzubrechen und das Feuer aus sämtlichen Geschützen zu eröffnen. Es mußte um jeden Preis gelingen, eine Bresche in den Wall aus Wachraumschiffen zu schlagen, so daß man drei Space-Jets hindurch schleusen und auf Diane landen konnte.
Während die INTERSOLAR und die GOOD HOPE II bereits Fahrt aufnahmen und mit Höchstbeschleunigung auf Diane zuschossen, ließ Rhodan drei große Space-Jets startbereit machen und stellte eine ausgesuchte Besatzung zusammen.
Joaquin Cascal meldete sich als Kommandant für die erste Space-Jet.
»Wollen Sie die Funkzentrale verwaist zurücklassen?« wandte Rhodan ein.
»Ich habe vorübergehend Captain Farside mit der Leitung beauftragt«, konterte Cascal.
Damit nahm er Rhodan den Wind aus den Segeln. Cascal bekam das Kommando über die Space-Jet und fünf Mann Besatzung. Alaska Saedelaere befehligte die zweite Space-Jet. Nerken Lost flog mit seiner
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