Silberband 058 - Die Gelben Eroberer
bereits bewährten Mannschaft die dritte Space-Jet. Die drei Diskusschiffe wurden ausgeschleust, bevor die INTERSOLAR und die GOOD HOPE II auf die Wachraumschiffe trafen.
Kasom, Erster Feuerleitoffizier der GOOD HOPE II, gab den ersten Schuß ab – das war das Zeichen für die INTERSOLAR, ein Inferno sondergleichen zu entfesseln.
Die dreißig Transformkanonen einer Breitseite kamen zusammen mit den beiden Polgeschützen gleichzeitig zum Einsatz. In einem Augenblick wurden zweiunddreißig Transformgeschosse abgestrahlt, die an verschiedenen Stellen vor dem Ring der Wachraumschiffe mit einer Energieentwicklung von je viertausend Gigatonnen TNT detonierten.
Die Wachraumschiffe wichen vor dem Wall entfesselter Energien zurück, der sich vor dem Ultrariesen auf sie zuschob. Einige von ihnen unternahmen schüchterne Versuche einer Gegenwehr, doch hatten sie den Transformgeschossen nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen.
Die INTERSOLAR raste unaufhaltsam heran und schoß eine Salve von Transformgeschossen nach der anderen ab. Drei der Wachraumschiffe, die sich nicht rechtzeitig zurückziehen konnten, gerieten in das Zentrum entfesselter Energien und explodierten. Das schien für die anderen der Anlaß zu sein, die Flucht zu ergreifen. Die Lücke, die von der INTERSOLAR in den dreifachen Sicherheitskordon gerissen worden war, wurde von den anderen Wachraumschiffen nicht geschlossen.
Rhodan sah zufrieden und verblüfft zugleich, daß die Raumschiffe aus dem Schwarm kämpferisch keine solche Übermacht darstellten, wie sie es zahlenmäßig waren. Es bereitete ihm grimmige Befriedigung, sie ziel- und planlos fliehen zu sehen und die Verwirrung in ihren eigenen Reihen zu vergrößern.
Er gab den drei Space-Jets das verabredete Zeichen, und sie flogen aus dem Schutz der INTERSOLAR auf den Planeten Diane zu.
Dann wandte er sich an Gucky und Ras Tschubai, die sich in der Hauptzentrale auf Abruf bereit gehalten hatten.
»Ihr beide springt sofort zu Sandal und Tahonka-No hinunter und bringt ihnen Schutzanzüge«, ordnete er an. »Haltet euch nicht unnötig auf! Seht euch nach einem markanten Bezugspunkt um, der aus der Luft gut erkennbar ist, und teleportiert sofort wieder zurück.«
»Wäre es nicht einfacher, die beiden gleich mitzunehmen?« fragte Gucky.
»Gerade das möchte ich nicht«, antwortete Rhodan. »Wenn sie allerdings schon arg geschwächt sind und ihre Gesundheit in Gefahr ist, dann teleportiert mit ihnen zurück.«
Man sah Gucky und Tschubai deutlich an, daß sie den Sinn dieses Befehls nicht erfaßt hatten. Nachdem die beiden Teleporter entmaterialisiert waren, erkundigte sich Atlan: »Was hast du mit Sandal und seinem Begleiter vor?«
»Ich möchte ihnen auf Diane Gesellschaft leisten«, antwortete Rhodan. Dann ließ er eine Space-Jet, die einen kleinen Materietransmitter an Bord hatte, startklar machen und bemannen.
Tahonka-No beugte sich über den Menschen, der mit lahmen Bewegungen auf den rosarot leuchtenden Tunnel in der Felswand zu kroch. Er wandte sich an Sandal Tolk und sagte etwas.
Der Translator übersetzte: »Das ist ein Mann!«
»Lebt er noch?« fragte Sandal erschöpft. Was hatte ein Mann hier zu suchen? Hatten sie etwa einen Sklaven der Amazonen vor sich?
»Ja.«
Sandal deutete auf die Frau zu seinen Füßen. »Sie ist tot.«
Tahonka-No ging zu der dritten Person, die sich bereits halb in dem nach innen konisch zulaufenden Tunnel befand. Ihre Begleiterinnen waren auf dem Weg hierher gestorben.
»Das ist ebenfalls eine Frau«, sagte er. »Sie lebt, aber ihre Sinne scheinen umnebelt zu sein. Sie nimmt nicht wahr, was um sie vorgeht.«
»Wir werden versuchen, ihnen zu helfen, wenn die Hilfsmaßnahmen von Perry Rhodan rechtzeitig eingeleitet werden«, sagte Sandal.
Es schien ihm alles wie ein seltsamer, phantastischer Traum. Er konnte immer noch nicht glauben, daß sein Notruf von Perry Rhodans Raumschiff aufgefangen worden war. Noch unwahrscheinlicher war für ihn, daß sich Perry Rhodan im Raum dieses Planeten aufhielt.
Und doch mußte es wahr sein. Er hatte die Stimme des Terraners gehört, hatte ihm von seinen Erlebnissen im Schwarm und auf Diane berichtet … hatte mit seinem arkonidischen Freund Atlan einige Worte gewechselt. Man hatte ihm Hilfe zugesichert. Bald waren er und Tahonka-No gerettet! Jetzt ließen sich die mörderische Gravitation und die höllische Hitze besser ertragen.
»Bis deine Freunde kommen, kann es für diese beiden Menschen bereits zu spät sein«,
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