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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein scheint wie die nach Infekt I und II. Täuschen Sie sich jedoch nicht. Infekt III wird Ihnen Ihr ganzes Können abverlangen.«
    Atlan zog die Karte zu sich heran und sah sie sich kurz an.
    »Die GOOD HOPE II wird unter meinem Kommando Infekt II anfliegen. Der Erste Emotionaut Mentro Kosum wird den Leichten Kreuzer fliegen. Das dritte Schiff ist die CMP-49 aus der Fünften Kreuzer-Flottille mit Kommandant Major Hutyron Erkheto. Als Pilot hat er den Ertruser Toronar Kasom dabei. Beide Raumschiffe fliegen also über Ihr Zielgebiet hinaus. Daraus ergibt sich eine zusätzliche Möglichkeit, Ihnen zu Hilfe zu kommen, falls sich Schwierigkeiten für Sie ergeben sollten.«
    Kainoro Matatsi erhob sich. Sein Gesicht war ernst, doch aus seinen Augen strahlte eine gelöste Heiterkeit. Der Japaner war ganz fest davon überzeugt, daß alle Sicherheitsvorkehrungen Rhodans überflüssig waren. Er kannte seine Besatzung und vertraute ihr.
    »Niemand wird mir helfen müssen, Sir«, sagte er, »aber wir sind jederzeit bereit, auch bis in die äußerste Spitze des Schwarms vorzustoßen, um die GOOD HOPE II oder die CMP-49 herauszuschlagen.«
    »Das läßt Ihr Einsatzbefehl nicht zu«, entgegnete Rhodan. »Bitte, halten Sie sich genau an die Anweisungen.«
    Dr. Jacobi griff nach einer nadelfeinen Sonde, die auf einem Glasständer lag. Er brauchte sie, um einen Tropfen der Virusflüssigkeit entnehmen zu können.
    Seine Finger griffen daneben. Überrascht blickte er auf.
    Er versuchte, Zeigefinger und Daumen zusammenzuführen, doch es gelang ihm nicht. Unruhe erfaßte ihn. Er griff mit der rechten Hand zur linken und massierte sie. Dabei fiel sein Blick auf das Chronometer. Er hatte wieder einmal zu lange gearbeitet. Nach einer kurzen Phase höchster geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit folgte immer eine gewisse Erschöpfung.
    Der Virologe setzte sich auf eine Bank. Stechende Schmerzen krochen seinen Rücken hoch. Er mußte sich recken, um sie zu vertreiben. Unwillkürlich griff er nach seinem linken Unterarm und massierte ihn. Dabei fiel ihm auf, daß er sich kalt und hart anfühlte.
    Jetzt streifte er den Kittel zurück und sah sich den Arm sorgfältiger an. Daumen, Zeigefinger, Handballen, Handgelenk und die Innenseite des Unterarms bis zum Ellenbogen hoch hatten sich dunkel verfärbt. Schwärzliches Fleisch schien sich unter die Haut geschoben zu haben.
    Dr. Jacobi erschrak. Er fühlte, daß ihm der kalte Schweiß auf die Stirn trat. Im Zuge seiner Untersuchungen und Experimente hatte er völlig vergessen, daß er sich selbst infiziert hatte.
    Er hob den Kopf und blickte durch die Glasscheiben. Wenige Meter von ihm entfernt stand Dr. Serenti und musterte ihn. Der Internist sah sehr besorgt aus.
    Die Gegensprechanlage knackte. »Wie geht es Ihnen, Dr. Jacobi?«
    »Ich bin urlaubsreif«, antwortete der junge Arzt. »Können Sie mir nicht einen jungfräulichen Planeten empfehlen, auf dem man sich in kurzer Zeit gut erholen kann? Ich brauche nichts als eine warme Sonne, klares Wasser und eine Bedienungsmannschaft aus etwa zwanzig bis dreißig entzückenden jungen Damen.«
    »Es geht Ihnen also gut«, stellte Dr. Serenti fest.
    Dr. Jacobi wollte sich erheben. Er fühlte sich schon besser. Arbeit würde ihn ablenken. Er bemühte sich vergeblich, hochzukommen. Seine Beine machten nicht mit. Sie bewegten sich nicht.
    »Ich brauche eine kleine Pause«, sagte Dr. Jacobi. »In fünf Minuten bin ich wieder in Ordnung.«
    Er stützte die Hand auf den linken Oberschenkel. Er fühlte sich hart an, als ob er aus Holz sei.
    Der Virologe nahm seine ganze Willenskraft zusammen. Er stemmte sich mit den Armen hoch. Als er auf den Füßen stand, ging alles viel leichter, als er gedacht hatte.
    Minuten später nahm er seine Untersuchungen wieder auf. Solange er stand, fühlte er nichts. Seine Beine schienen in Ordnung zu sein.
    Eine halbe Stunde später erschien Toronar Kasom in der medizinischen Station. Er erschrak heftig, als er das sorgenvolle Gesicht von Dr. Serenti sah.
    »Dr. Jacobi gefällt mir nicht«, sagte der Arzt. »Er hat in den letzten zehn Minuten auf keine Frage mehr geantwortet.«
    Kasom bat den Internisten, ihn ins Labor hinüberzuführen.
    Wenig später stand er vor der Glaswand und konnte den Virologen sehen. Dr. Jacobi sah kleiner und schmächtiger aus als sonst. Sein Rücken war leicht gekrümmt. Die Hände steckten in gelblichen Schutzhandschuhen. Kasom konnte dennoch sehen, daß die Haut darunter sich dunkel verfärbt

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