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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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›Gleiter‹, denn das tropfenförmige Fahrzeug hatte höchstens äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den Fahrzeugen, die im 35. Jahrhundert Erdzeit diesen Namen trugen. Es war dafür bestimmt, ohne die Benutzung von Triebwerken oder Antigravaggregaten in die Atmosphäre eines Planeten einzudringen, sozusagen auf den Luftschichten zu gleiten, um dann entweder auf ebenem Boden oder einer größeren Wasserfläche weich zu landen.
    Captain Simmith stieg gelassen in die Kanzel und nahm sich die Checkliste vor. Er war nicht im geringsten darüber beunruhigt, in einem Raumfahrzeug zu sitzen, das eigentlich in die präkosmische Epoche der Menschheit gehörte. Aus zahlreichen Probeflügen kannte er das Flugverhalten des Gleiters genau und wußte, daß er sich auf ihn verlassen konnte. Form und Gewichtsverteilung garantierten ein sicheres ›Hinabrutschen‹ durch die Atmosphäreschichten, und im Notfall konnte er sich immer noch aus der Kanzel katapultieren und den Antigrav seines Kampfanzuges einschalten …
    Anderthalb Stunden später war der Check beendet, und Epel konnte nur noch abwarten. Nach nur wenig mehr als zwei Stunden kam das erwartete Signal aus der Kommandozentrale.
    Epel drückte einen Knopf. Damit löste er mehrere Vorgänge aus. Zuerst verwandelte sich der beulenartige Hangar in mikroskopisch feinen Staub. Der Raumgleiter sank schwankend einige Zentimeter tiefer, blieb aber in dieser Stellung, höchstens zehn Meter von der Außenwand des Kreuzers entfernt, denn der separate Schwerkraft-Generator hatte sich ebenfalls aufgelöst. Dann schoß die CESARE BORGIA einen umgepolten Traktorstrahl von geringer Intensität ab. Der Impuls traf den Gleiter und hielt nur eine Millisekunde an, aber er genügte, um das kleinere Raumfahrzeug von dem größeren zu lösen.
    Captain Simmith beobachtete seine Instrumente. Ein Kleincomputer richtete den Landekurs ein und balancierte den Gleiter aus. Der Abstieg hatte begonnen. Bald heulten verdrängte erhitzte Luftmassen um das Fahrzeug. Die Innentemperatur stieg schnell an, blieb einige Minuten lang in der Nähe von sechzig Grad Celsius und sank dann allmählich wieder ab. Es gab keinerlei Schwierigkeiten. Der Computer lenkte den Gleiter und Captain Simmith zweieinhalbmal um den ganzen Planeten, bevor die Kufen den Sand eines langgestreckten ebenen Talbodens in der Gebirgswüste von Pelukatan berührten. Sekunden später bremsten drei mächtige Fallschirme das Fahrzeug ab. Rund zweihundert Meter vor der Ostwand des Tales blieb der Gleiter stehen.
    Epel klappte das Kanzeldach zurück, atmete die trockene klare Wüstenluft ein und musterte seine Umgebung.
    »Hm!« brummte er nach einiger Zeit. »Ein ausgezeichneter Platz für den Geheimstützpunkt. Ich taufe das Tal hiermit ›Epel's Place‹.«
    Die Bilder verblaßten, und allmählich trat wieder die altvertraute Umgebung in den Vordergrund des Bewußtseins.
    Ich sah, daß ich mich die ganze Zeit über nicht aus meinem Kontursessel in der Steuerkanzel der Space-Jet bewegt hatte, und meinen Gefährten war es anscheinend ebenso ergangen.
    Dalaimoc Rorvic musterte uns mit breitem Lächeln. Sein gewaltiger kahler Schädel glänzte. Offensichtlich hatte der Tibeter ihn mit reichlich Öl gepflegt. Neben ihm, auf dem Kontrollpaneel des Hyperkoms, stand seine uralte, elektrische Gebetsmühle. Ich entdeckte zu meiner Verwunderung, daß heute an dieser Mühle ein anderer Stoffetzen als gestern angebracht war.
    Aber ich wurde abgelenkt, als Bescrilo Nonderver uns darauf hinwies, daß wir uns im Normalraum befanden.
    Rorvics Lächeln verstärkte sich. »Ich habe mir erlaubt, den Linearflug zu halbieren, damit Sie nicht zu viele Fakten hintereinander verarbeiten müssen«, sagte er phlegmatisch.
    »Wie haben Sie uns die Informationen überhaupt übermittelt?« erkundigte sich Petrow. »Mittels Hypnose?«
    »Warum wollen Sie das wissen?« entgegnete Dalaimoc Rorvic. »Wenn Sie in einem Restaurant speisen, erkundigen Sie sich doch auch nicht nach dem Essen beim Chefkoch, wie er dieses oder jenes Gericht zubereitet hat.«
    »Natürlich nicht«, meinte Batriaschwili. »Entschuldigen Sie bitte, Sir.«
    »Entschuldigen Sie, daß ich lebe, Sir!« höhnte ich. »Lassen Sie sich nicht bluffen, Petrow. Rorvic hat nur einen Trick angewandt. Wahrscheinlich betäubte er uns mit Schlafgas und schaltete danach einen Traumprojektor an.«
    Meine Gefährten redeten empört auf mich ein, verstummten aber, als Dalaimoc Rorvic die Hände anhob und sagte:

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