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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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töten, diesen fetten, unausstehlichen Widerling. Vielleicht mit Gift, vielleicht aber auch durch einen Trick, indem ich ihn auf Heytschapan verleitete, sich in eine Gefahr zu begeben, mit der er nicht fertig wurde.
    »Schlafen Sie nicht, Captain Hainu!« sagte Rorvic mit seiner Baßstimme.
    Ich schreckte zusammen, doch dann lächelte ich. »Ich hatte nachgedacht, Sir«, sagte ich.
    »Das können Sie später tun, aber nicht während ich die Einsatzplanung bekanntgebe. Da ich als Ihr aller Vorgesetzter gehalten bin, den Dienst mit Demokratie zu erfüllen, habe ich die Einsatzbesprechung einschließlich Diskussion mit mir selbst geführt, um Ihre Nerven zu schonen.«
    Er musterte jeden von uns durchdringend, bereit, jeden Einwand im Keim zu ersticken. Ich erwiderte seinen Blick gelassen. Dalaimoc Rorvic räusperte sich.
    »Ich habe nachgedacht. Die Unabhängigen Freihändler auf Heytschapan verfügen wahrscheinlich über genügend Ortungsgeräte, um die Energie-Emissionen einer anfliegenden Space-Jet anmessen zu können, auch wenn wir uns in einen Anti-Ortungsschirm hüllen. Deshalb werden wir durch eine kleine Veränderung, die ich mir ausgedacht habe, den Anti-Ortungsschirm so modulieren, daß er als Emissions-Modulator wirkt, das heißt, die ausgehenden Energie-Emissionen werden auf der fünfdimensionalen Frequenz des Howalgoniums liegen, so daß wir uns von dem um Heytschapan liegenden Feld gleicher Frequenz nicht unterscheiden.«
    Trotz meines mörderischen Hasses auf den Albino konnte ich nicht umhin, seinen Gedankengang zu bewundern.
    »Natürlich«, fuhr Rorvic fort, »dürfen wir uns dennoch nicht länger als unbedingt notwendig in den Erfassungsbereich der planetaren Ortung begeben. Wenn wir beispielsweise eine Kreisbahn um Heytschapan einschlügen, würden die Freihändler zweifellos bald merken, daß da eine seltsame Konzentration von Howalgoniumstrahlung um ihren Planeten zieht. Wir müssen also direkt auf Heytschapan zuhalten und aus dem Anflug heraus landen.«
    Er sah mich an.
    »Captain Hainu, Sie haben die Aufgabe, während des Anfluges die Quelle oder die Quellen zu lokalisieren, von denen die künstliche Howalgoniumstrahlung ausgeht. Bei einer solchen Quelle werden wir landen.«
    »Und wenn man uns trotz aller Vorsicht ortet und abschießt, Sir?« fragte Nonderver.
    »Auch damit müssen wir rechnen«, räumte der Tibeter gelassen ein. »Selbstverständlich legen wir unsere Kampfanzüge an, bevor wir mit dem Anflugmanöver beginnen. Außerdem hat jeder einen Plastikbeutel mit Spezialausrüstung und Verpflegung bereitzuhalten. Sollten wir abgeschossen werden, verlassen wir die Space-Jet und landen mit den Flugaggregaten der Kampfanzüge. Danach muß jeder für sich allein versuchen, den Auftrag zu erfüllen. Zeit genug hätten wir ja in einem solchen Fall.«
    »Sie hätten dann sogar Zeit genug dafür, meinen vollständigen Familiennamen auswendig zu lernen, Sir«, warf ich ein. »Bisher lassen Sie fast immer das ›a‹ weg.«
    Rorvic grinste. »Oh, das tut mir aber leid, Tatcher. Ich werde als Entschädigung dafür Ihrem Namen künftig ein ›o‹ hinzufügen, Tatcher ›o‹ Hainu.«
    Unsere Gefährten brachen in unbeherrschtes Gelächter aus. Der Tibeter klatschte in die Hände, woraufhin wieder Schweigen eintrat.
    »Bitte, Major Nonderver«, sagte Rorvic lächelnd zu unserem Ersten Piloten, »bringen Sie das Schiff auf Kurs nach Heytschapan!«
    In den nächsten Minuten beschleunigte die Space-Jet, verließ die Sonnenkorona und nahm Kurs auf den Planeten. Anschließend bereiteten wir uns auf alle Eventualitäten unseres Einsatzes vor. Dalaimoc Rorvic veränderte den Anti-Ortungsschirm so, daß er die emittierte Energie der Space-Jet modulierte, dann stieg er, wie wir auch, in seinen schweren Kampfanzug und packte den Einsatzbeutel.
    Als ich meine Vorbereitungen abgeschlossen hatte, eilte ich zum Ortungsstand und richtete die Energietaster neu aus. Danach stellte ich eine Dreifach-Überlappungsanzeige mit den Mikrowellentastern und Massetastern her. Die einlaufenden Ergebnisse gab ich in unseren Hauptcomputer – und nach knapp einer Stunde konnte ich die Quelle der Howalgonium-Imitationsstrahlung auf zehn Kilometer genau angeben, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt noch rund hundert Millionen Kilometer von Heytschapan entfernt waren.
    Sie lag im dreißig Kilometer durchmessenden Kraterkessel eines inaktiven Vulkans, dessen Zentralkegel den höchsten Punkt einer kleinen Insel im Südozean

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