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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlitzte ihm das steinerne Horn nur den Hosenboden seines Kampfanzuges auf.
    Ich atmete tief durch. Einen Augenblick lang hatte ich mir tatsächlich Sorgen um Rorvic gemacht, obwohl ich ihn doch umbringen oder in eine Lage bringen wollte, in der er umkam.
    Der Tibeter verlor kein Wort über den Zwischenfall. Er flog eine Kurve, kam zurück und gab von weitem einen kurzen Impuls mit seinem Energiestrahler auf die bewußte Aschendecke ab. Die Vulkanasche wurde entweder fortgewirbelt oder schmolz. Danach landete Rorvic auf blankem Fels.
    Er deutete mit dem Spezial-Ortungsgerät auf seine Füße.
    »Dahinter liegt der gesuchte Generator. Wir können folgendes tun: Entweder arbeiten wir uns mit dem Desintegrator bis zu dem Aggregat durch und zerstören es – oder wir hinterlassen eine Mikro-Fusionsbombe, die wir später durch Fernimpuls zünden können. Aber das kommt überhaupt nicht in Frage. Wir tun keines von beidem, sondern untersuchen den Generator nur. Ansonsten lassen wir alles so, wie es ist. Unser marsianisches Genie hat ganz richtig erkannt, daß der Generator nicht als Köder für uns, sondern als Köder für den Schwarm gedacht ist. Ich behaupte, die Cynos wollen ein Experiment durchführen. Warten wir also ab und beobachten wir.«
    Meine Ohren wurden heiß.
    »Soll das heißen, ich habe den Desintegrator nur spazierengefahren, Sir?« fragte ich erbost.
    »Aber keineswegs!« versicherte Dalaimoc. »Wir ›bohren‹ uns einen Tunnel zu dem Generator, aber nicht von dieser, sondern von der anderen Seite des Kegels. Hier wäre ein Loch zu auffällig.«
    »Natürlich«, entgegnete ich sarkastisch. »Man könnte es vom Schiff aus sehen, folglich würden auch andere Leute es sehen, wenn sie ihr Fahrzeug an der gleichen Stelle parkten wie wir. Was ist aber, wenn sie auf der anderen Seite des Zentralkegels landen?«
    »Dort stellen wir ein Landeverbotszeichen auf«, versprach Dalaimoc Rorvic trocken. Dann startete er.
    Wütend folgte ich dem Albino. Doch als ich die andere Seite des Vulkanberges erreichte, sah ich, daß dort mit großer Wahrscheinlichkeit niemand landen würde.
    Hier hatte irgendwann einmal eine Eruption einen flachen Krater geschaffen und dabei die Wand des großen Kraters zerstört. Tiefe schluchtenähnliche Rinnen durchzogen den Boden vom Fuß des Zentralkegels bis weit in den Hang hinein, der etwa zwei Kilometer unter uns in brodelnden Wolken verschwand.
    Rorvic bezeichnete mir die Stelle, an der ich den Desintegrator ansetzen sollte. Da mir derartige Arbeiten vertraut waren, ging die Arbeit rasch voran. Ich schuf einen Tunnel von genau 1,60 Metern Durchmesser. Nach neunzehn Metern Tiefe stieß ich auf einen Hohlraum und schaltete den Desintegrator aus.
    Danach deutete ich auf die Öffnung und sagte zu Rorvic: »Bitte, Sir. Als Chef des CYD-Kommandos haben Sie den Vortritt.«
    Leider wurden meine Erwartungen enttäuscht. Das Scheusal zwängte seine 2,10 Meter nicht tiefgebückt durch den Tunnel, sondern aktivierte das Flugaggregat seines Kampfanzugs und flog gestreckt ein. Wir anderen folgten ihm zu Fuß.
    Genau vor einem geheimnisvollen Gegenstand blieben wir stehen. Der Lichtkegel meines Helmscheinwerfers wanderte über eine Hülle aus goldgelbem glatten Material, das in regelmäßigen Abständen flache Vertiefungen aufwies.
    »Sehen Sie sich eine dieser Vertiefungen genauer an, Tatcher«, forderte der riesenhafte Tibeter mich auf.
    Ich beugte mich vor. Zuerst sah ich nichts, dann füllte die nächste Vertiefung sich plötzlich mit einer schwarzen Substanz. Ich konnte nicht erkennen, ob es sich um ein Gas, eine Flüssigkeit oder um schwarzen Staub handelte – und im nächsten Moment verschwand die Substanz wieder.
    Ich beugte mich tiefer über die Vertiefung. Diesmal sah ich auf ihrem Grund fünf stecknadelkopfgroße schwarze Stellen. Als ich mit den Fingern darüberfuhr, merkte ich, daß es sich nicht um Löcher, sondern um flache Erhebungen handelte.
    Dann kam die Substanz wieder – und um mich wurde es dunkel und still. Ich hörte, sah und roch nichts, aber ich wußte genau, wer ich war und daß der drüsenkranke Albino mich in diese Lage gebracht hatte.
    Doch bevor ich mich richtig darüber aufregen konnte, wurde alles wieder normal. Ich sah, daß ich neben dem goldgelben Gegenstand hockte und den Finger in eine flache Vertiefung hielt.
    Im nächsten Augenblick zog ich meine Hand zurück, als hätte ich einen elektrischen Schlag erhalten. Dalaimoc Rorvic lachte laut auf.
    »Ich finde

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