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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Saedelaere sah den Schatten seines dahingleitenden Körpers über den Meeresgrund huschen. Vor ihm stob ein Schwarm kleiner Silberfische auseinander. Schräg unter ihm bewegte sich ein Tier, das wie ein schwimmendes Riesenblatt aussah, dicht über den Meeresgrund und wirbelte ab und zu Sand auf.
    Saedelaere sah, daß das Wesen mehrere Saugrüssel besaß, mit denen es immer wieder in die Schlammschicht stieß. Offenbar bezog es seine Nahrung aus dem Boden. Das Tier kümmerte sich nicht um die beiden Fremden; wahrscheinlich war es überhaupt nicht in der Lage, sie wahrzunehmen.
    Je näher sie den Gebäuden kamen, desto düsterer erschienen sie Alaska. Welches Drama hatte sich hier unten vor Jahrtausenden abgespielt?
    Waren jene, die in diesen Gebäuden Schutz gesucht hatten, trotz aller Bemühungen umgekommen, oder hatten sie dieses Gebiet wieder verlassen, nachdem die Gefahr gebannt gewesen war?
    »Es bleibt alles ruhig!« meldete Saedelaere an die GEVARI.
    »Gucky und Merkosh haben ihre Schutzanzüge angelegt«, sagte Mentro Kosum. »Sie sind bereit, Ihnen zu Hilfe zu kommen, wenn es einen Zwischenfall geben sollte.«
    »Beide werden das Schiff erst verlassen, wenn ich den Befehl dazu gebe«, ordnete Alaska an. Er kannte Guckys Voreiligkeit. Der Ilt wartete wahrscheinlich nur auf eine Gelegenheit, die GEVARI verlassen zu können.
    Wyt holte Saedelaere ein und deutete mit der ausgestreckten Hand auf eines der Gebäude.
    »Dort drüben ist es!«
    Das Licht der Schiffsscheinwerfer begleitete die beiden Männer auf ihrem Weg. Saedelaere empfand ein leichtes Unbehagen bei dem Gedanken, daß Wyt und er wie auf einer Bühne angestrahlt wurden, während andere Wesen, die sich vielleicht hier aufhielten, aus sicherer Entfernung und aus schützendem Halbdunkel beobachten konnten.
    Unwillkürlich tasteten seine Hände über den Waffengürtel.
    Tiere, die eventuell hier unten lebten, konnten ihnen nicht gefährlich werden.
    Aber vielleicht gab es noch etwas anderes …
    Alaska gab sich einen Ruck. Das war einfach unsinnig. Nichts deutete auf die Anwesenheit gefährlicher Wesen hin.
    Saedelaere sah jetzt, daß die meisten Gebäude Risse hatten. Einzelne Wände und Dächer waren eingestürzt. Der Zerfall dieser Unterwasserstadt war nicht mehr aufzuhalten. In einem Jahrtausend würden vielleicht nur noch ein paar überwucherte Hügel von ihrer Existenz zeugen.
    Plötzlich entdeckte Saedelaere einen Graben, der sich wie ein Flußbett durch den Grundschlamm wand. Er war etwa eineinhalb Meter breit und besaß scharfe Ränder. Saedelaere hielt an und machte Wyt auf seine Entdeckung aufmerksam.
    »Ein Graben«, sagte der Telekinet. »Scheint erst vor kurzem entstanden zu sein, sonst hätte die Strömung ihn schon wieder mit Sand gefüllt, und es wäre nur eine kleine Senke geblieben.«
    »Er ist künstlich angelegt worden«, gab Saedelaere zurück. »Sehen Sie sich die Linienführung an. Der Graben verbindet zwei Gebäude miteinander.«
    »Das stimmt«, sagte Wyt nachdenklich. »Ich halte es jedoch für einen Zufall.«
    »Wie viele Zufälle muß es noch geben, damit Sie glauben, daß hier unten etwas Geheimnisvolles geschieht?« fragte der Mann mit der Maske ärgerlich.
    Sie ließen sich zu dem Graben hinabsinken, und Saedelaere stellte fest, daß an den Rändern des Grabens Kratzspuren zu sehen waren.
    »Der Graben wurde ausgehoben«, erklärte Alaska. »Außerdem wird ständig daran gearbeitet. Jemand will verhindern, daß er von der Strömung wieder mit Sand zugeschüttet wird.«
    Wyt war noch immer skeptisch.
    »Ich sehe keinen Sinn in einem solchen Graben. Wozu sollte er dienen?«
    »Es ist eine Verbindungslinie zwischen zwei Häusern«, behauptete Saedelaere. »Ich bin sicher, daß wir noch weitere Gräben entdecken würden, unterzögen wir uns der Mühe, nach ihnen zu suchen.«
    Wyt seufzte. »Und was schließen Sie aus allem?«
    Der Sand, in dem Saedelaere jetzt mit beiden Füßen aufsetzte, fühlte sich weich an. Er wirbelte auf, als Saedelaere die Füße bewegte. Es entstanden kleine Rinnsale, die in den Graben flossen.
    Alaska stellte fest, daß der Graben einen knappen Meter tief war. Soweit er sehen konnte, war diese Tiefe überall gleichmäßig. Auch daraus konnte man auf die künstliche Entstehung schließen.
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, sagte Alaska, erst jetzt auf Wyts Frage eingehend. »Auf jeden Fall sieht der Graben ziemlich frisch aus.«
    Er machte eine Meldung an die GEVARI, wo man seine

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