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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aus den Bunkern einfach hierhergeschleppt und auf einen Haufen geworfen.«
    Er zog eine Röhre aus einem Plastikbehälter und schüttelte sie. »Hohl«, sagte er.
    Er mußte seine telekinetischen Kräfte anwenden, um sie zu öffnen. Dann drehte er sie herum und ließ eine Spule herausfallen. Die Spule war sehr gut erhalten. Gucky wickelte ein schmales Band von ihr ab.
    »Sieh dir das an!« forderte er Alaska auf. »Schriftzeichen! Leider können wir sie an Bord der GEVARI nicht auswerten. Dazu müßten wir an Bord der INTERSOLAR sein.«
    Er bückte sich und zog eine weitere Röhre aus dem Behälter. »Da sind noch mehr!«
    Alaska trat neugierig näher. Die Eingeborenen hielten sich im Hintergrund. Sie schienen zufrieden zu sein, daß sie das Interesse der Fremden entfacht hatten.
    Gucky hatte die zweite Röhre geöffnet. Er hielt eine Metallfolie in den Händen. Auch sie zeigte keine Spuren des Zerfalls. »Eine Zeichnung!«
    Alaska blickte Gucky über die Schulter. »Das könnte eine Landkarte sein.«
    »Es ist ein Schaltplan«, erwiderte der Mausbiber.
    Alaska sah, daß noch weitere Röhren in dem Behälter lagen, und nahm eine davon heraus. Eine fotografische Folie fiel heraus. Alaska hielt sie gegen das Licht des Scheinwerfers und gab sie dann wortlos an Gucky weiter.
    Die Hände des Mausbibers begannen zu zittern. »Das … das ist der Schwarm!«
    »Ja«, stimmte Alaska zu. »Eine Aufnahme des Schwarms – ein paar Jahrtausende alt. Fällt dir etwas daran auf?«
    »Der Schwarm besitzt eine andere Form.«
    »Das ist nicht ungewöhnlich«, gab Saedelaere zurück. »Seine Form ändert der Schwarm auch heute noch. Aber er erscheint mir wesentlich kleiner zu sein.«
    »Das kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel heraus man ihn beobachtet hat«, gab Gucky zu bedenken.
    »Wenn die Farben echt sind, müssen wir außerdem davon ausgehen, daß diese Aufnahme in einer anderen Galaxis entstand. Einen Sternennebel, der in diesen Farben leuchtet, gibt es in unserer Galaxis nicht.«
    »Das Praspa-System stammt aus einer anderen Galaxis«, stimmte Gucky zu. »Es wurde vom Schwarm mit auf die Reise genommen.«
    Saedelaere schloß die Augen. Er sah genau vor sich, wie die Vorfahren der Wasserbewohner mit ihren Raumschiffen voller Sorge den Schwarm beobachtet und Aufnahmen gemacht hatten. Das Unheil war offenbar nicht mit elementarer Wucht über sie hereingebrochen, denn sie hatten Zeit gefunden, eine Fluchtsiedlung am Meeresgrund von Praspa IV zu errichten. Doch dann waren auch sie von der Verdummungswelle betroffen worden. Sie waren degeneriert.
    Saedelaere brauchte sich nur die Wesen anzusehen, die ihn in diese Höhle geführt hatten.
    Dieses Volk würde sich nicht mehr von den Folgen der Katastrophe erholen. Sein Niedergang hatte sich verlangsamt, aber eines Tages würde es endgültig ausgestorben sein.
    Saedelaere und Gucky öffneten alle Röhren, die sie finden konnten. Sie entdeckten noch ein zweites Foto. Es zeigte eine verlassene Riesenstadt auf einer anderen Welt: Dokument der einstigen Größe dieses Volkes.
    Alaska ließ die Röhre fallen.
    »Und noch immer sind sie Gefangene des Schwarms. Kein Wunder, daß es in ihren Sagen von Dämonen und bösen Kräften nur so wimmelt.«
    »Ich habe einen bestimmten Verdacht«, meinte Gucky. »Ich nehme an, daß das Foto von der Stadt auf Kokon entstanden ist. Bevor das Praspa-System vom Schwarm übernommen wurde, floh ein Teil der Kokon-Bewohner auf die Wasserwelt. Ein Grund mehr, daß wir uns um Kokon kümmern.«
    Saedelaere blickte sich um. »Und was geschieht mit diesen Wesen?«
    »Wir können nichts für sie tun«, gab Gucky niedergeschlagen zu. »Sie führen jetzt ein ruhiges und vielleicht sogar glückliches Leben. Früher oder später wird ihre Symbiose mit den Tieren und Pflanzen hier unten vervollkommnet sein. Das wird aber auch das Ende jeder Initiative bedeuten.«
    Noch einmal schaltete Saedelaere den Translator auf Sendung. Die Eingeborenen hatten sich ständig miteinander unterhalten.
    »Wir sind Freunde«, sprach Alaska in den Translator. Ein knarrendes Geräusch kam aus dem Lautsprecher.
    Der Muschelkönig und seine Begleiter wurden aufmerksam. Sie kamen zögernd näher. Voller Scheu betrachteten sie das Gerät, das Alaska in den Händen hielt.
    »Du mußt den Versuch wiederholen!« sagte Gucky.
    »Wir sind Freunde«, erklärte Saedelaere erneut.
    Das Gerät übersetzte. Der Muschelkönig gab eine Antwort.
    Saedelaere wartete gespannt, ob das Gerät die Aufgabe

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