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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war die GEVARI in eine weite Kreisbahn um den Planeten Kokon gegangen.
    Kosum rief sich ins Gedächtnis zurück, was sie alles über diese Welt wußten. Die Daten, die ihnen bekannt waren, stammten von einigen Sonden, die sie vor zwei Tagen von Praspa IV aus nach Kokon geschickt hatten. Sie waren auch der Grund dafür gewesen, daß Saedelaere seine Absicht, vorerst auf dem Wasserplaneten zu bleiben, geändert hatte.
    Die Auswertung der Meßergebnisse hatte sechzehn Stunden in Anspruch genommen. Exakte Berechnungen hatten sich aufgrund der stark strahlenden Energieschienen, die sich um Kokon spannten, als ausgesprochen schwierig erwiesen.
    Soviel stand jedoch fest: Kokon war etwas größer als die Erde. Auf dem Planeten war es sehr heiß, die mittleren Temperaturen betrugen plus achtunddreißig Grad Celsius. Die Rotationsdauer des Planeten betrug 22,7 Stunden, und seine Schwerkraft war wenig höher als die der Erde.
    Von der Oberflächenstruktur, davon konnte sich Mentro Kosum mit einem Blick durch die Panzerplastkuppel oder auf die Bildschirme überzeugen, war auch jetzt nicht viel zu sehen. Die Energieschienen verbargen den größten Teil der eigentlichen Planetenoberfläche unter sich.
    Es stand jedoch fest, daß es auf Kokon zwischen weiten Landmassen große Binnenmeere gab. Diese Meere waren durch kanalartige Gebilde miteinander verbunden.
    Durch das hohe Rückstrahlvermögen der Energieschienen leuchtete Kokon weit in den Weltraum hinaus.
    Kosum riß sich gewaltsam von diesem mysteriösen Anblick los und schaute auf die Kontrollinstrumente. Die Mehrzahl von ihnen wurde von den Energieimpulsen Kokons beeinflußt und zeigte irreguläre Werte.
    Der Emotionaut hatte deshalb die SERT-Haube abgenommen und steuerte das Schiff manuell. Er verließ sich ganz auf die optischen Wahrnehmungen.
    In der Zentrale der GEVARI war es auffällig still. Die Besatzungsmitglieder waren völlig in die Beobachtung des fremden Planeten vertieft.
    Die Energieschienen umliefen Kokon in unregelmäßigen Bahnen. Einige von ihnen reichten bis in die obersten Schichten der Atmosphäre, waren also fast einhundert Kilometer hoch. Andere Schienenstränge stießen in weitem Bogen fast bis auf den Boden hinab, um sich an anderer Stelle wieder in die Höhe zu schwingen, wo sie sich mit dem Gitterwerk aus Schienen vereinten. Die Schienen leuchteten in den Farben Violett bis Hellrot.
    Nur in den großen Lücken zwischen den Energiebahnen konnte Mentro Kosum einzelne Gebiete der eigentlichen Planetenoberfläche ausmachen. Seltsamerweise besaßen ganze Flächen einen ockergelben Farbton. Aufgelockert wurde diese Farbe vom Blau der Meere und vom Grün der Wälder und Savannen. Rote Farbtupfer deuteten auf das Vorhandensein kleinerer Wüsten hin.
    Kosum hatte selten einen Planeten gesehen, der vom Weltraum aus ein so farbenfrohes Bild geboten hatte.
    Corello durchbrach als erster das Schweigen an Bord.
    »Ich möchte wissen, wer diese Energiebahnen errichtet hat und welchen Zweck sie zu erfüllen haben.«
    Die GEVARI glitt jetzt über den Terminator hinweg auf die Nachtseite des Planeten. Dort konnte das Schienennetz seine volle Leuchtkraft entfalten.
    »Vergessen Sie bei diesem Anblick nicht, weiterhin Ausschau nach Fremdraumschiffen zu halten«, ermahnte Saedelaere den Emotionauten.
    »Wenn die Messungen stimmen, liegen die ockergelb gefärbten Oberflächengebiete höher als die anderen Landstriche«, sagte Blazon Beta. Er hatte seinen Zopf wie einen Schal um den Hals gelegt. »Das läßt mich vermuten, daß es sich um Berge, zumindest aber um Anhöhen handelt.«
    »Die Farbe könnte von einer schneeähnlichen Substanz erzeugt werden«, meinte Merkosh.
    »Ich glaube nicht, daß es bei diesen Temperaturen Schnee geben kann«, widersprach Blazon Beta. »Auch in großen Höhen nicht. Dazu müßten die Berge schon mehrere tausend Meter hoch sein. Das zeigen unsere Meßgeräte jedoch nicht an.«
    »Wir sind auch nicht in der Lage, exakte Tiefenlotungen durchzuführen«, fügte Blazon Alpha hinzu. »Die Geräte arbeiten eben nicht einwandfrei.«
    Kosum beobachtete die Bildschirme. Wenn sie sich auf die Ortungsergebnisse verlassen konnten, betrug die Breite einer Schiene achthundert Meter. Die Dicke konnte von den Raumfahrern nur geschätzt werden, nach Kosums Ansicht lag sie bei zweihundert Metern. Obwohl die Schienengebilde energetisch stark strahlten, schienen sie aus fester Materie zu bestehen. Die scharf geschnittenen Außenkanten verstärkten diesen

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