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Silberband 059 - Herrscher des Schwarms

Titel: Silberband 059 - Herrscher des Schwarms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Meter hoch und pechschwarz. Er besaß einen turmartigen Körper mit unbeweglich wirkenden Gliedmaßen. In seinen Schädel hatte man einen metergroßen Hypnokristall eingepflanzt. Manchmal setzte er die Kräfte dieses Kristalls gegen das Plasma ein.
    Es geschah selten, daß Magallion in seinem Innern eine Regung verspürte, die einem menschlichen Gefühl ähnlich gewesen wäre. Der Riese döste vor sich hin und erfüllte mechanisch seine Aufgabe, wenn es wieder einmal Zeit wurde, gegen das Plasma vorzugehen. In regelmäßigen Abständen mußte er sich davon überzeugen, daß an den Kontrollen bestimmte Lichter brannten. Sollten sie einmal ausfallen, mußte er gekennzeichnete Hebel berühren.
    Bisher war es jedoch nicht zu Schwierigkeiten gekommen.
    Magallion sah, daß sich sein Körper aufblähte. Er achtete kaum darauf. Schläfrig beobachtete er, wie sich unter der schwarzen Haut ein Klumpen zu bilden begann. Die Haut dehnte sich immer weiter aus und gab schließlich eine kleinere Ausgabe des Giganten frei.
    Das Wesen zappelte und bemühte sich eifrig, von dem größeren Körper wegzukommen. Nachdem die Teilung endlich vollzogen war, sank Magallions neues Kind erschöpft am Bassinrand zu Boden. Dort lag es, während im Körper des eingeschlechtlichen Monstrums bereits ein neuer Teilungsvorgang vorbereitet wurde.
    Nach einer Weile begann der Jungkörper aufzuleuchten und wurde zu einer Energiewolke, die sich blitzschnell verflüchtigte. Manchmal empfand Magallion bei diesen Vorgängen ein gewisses Unbehagen, als würde ihm eine heimliche Stimme zuflüstern, daß diese sinnlose Vermehrung unnatürlich war.
    Es waren Augenblicke, in denen Magallion seine Träume vergaß und sich im Bassin aufrichtete. Die Flüssigkeit, in der er geruht hatte, lief in silberfarbenen Fäden von seinem schwarzen Körper. Der Hypnokristall in seinem Schädel leuchtete verhalten. Ab und zu erblickte Magallion sein eigenes Spiegelbild in einer polierten Wand oder in einem großen Bildschirm. Immer wenn das geschah, empfand Magallion den Kristall als Belastung.
    Vor langer Zeit hatte der Koloß einmal die Beherrschung verloren und war mit dem Kopf gegen eine Stützsäule inmitten der Station gerannt. Auf diese Weise hatte er den großen Kristall zerschmettern wollen. Er erinnerte sich noch genau an die schrecklichen Schmerzen, die damals seinen ganzen Körper durchzogen und bewegungsunfähig gemacht hatten. Diese eindringliche Warnung hatte Magallion bis heute nicht vergessen. Er wußte, daß er vorsichtig sein mußte. Irgend jemand hatte bestimmte Reflexe in seinen mächtigen Körper eingepflanzt. Sie wurden immer dann wirksam, wenn Magallion nicht im Interesse seiner Herren handelte.
    Der Hypnokristall war jedoch nicht die einzige Quelle gelegentlicher Unruhe für den Giganten.
    Es gab Augenblicke, in denen sich Magallion danach sehnte, die Burg zu verlassen und sich in das Plasma auf der Planetenoberfläche einzugliedern. Dieses Verlangen wurde oft zur Gier, so daß Magallion schon mehr als einmal die Kontrolle über sich verloren hatte. Zweimal hatte er versucht, aus der Burg auszubrechen, jedesmal mit dem Resultat, daß er bei diesen Aktionen das Bewußtsein verloren hatte.
    Magallion hatte längst begriffen, daß es zwischen den lebenden Wesen außerhalb der Station und ihm gewisse Verbindungen gab. Auch sie teilten sich pausenlos, allerdings mit dem Unterschied, daß die Nachkommen der Gelben nicht in Energie vergingen, sondern weiterlebten und ihrerseits ständig gebaren.
    Es war die Aufgabe der Schienenstation, ein übermäßiges Wachstum der Wesen auf der Planetenoberfläche zu verhindern. Nicht ohne Interesse verfolgte Magallion die zunehmende Immunisierung der Plasmaberge.
    Zwischen der Funkautomatik der Station und einer weit entfernten Zentrale kam es immer wieder zum Austausch von Nachrichten. Magallion wußte nicht viel darüber. Die Einrichtung der Station war viel zu kompliziert, als daß der Schwarze Dämon ihre Funktion hätte verstehen können.
    Schon oft hatte Magallion, wenn er sich außerhalb seines Bassins befand, voller Scheu Einrichtungsgegenstände berührt, war sich jedesmal seiner ungeheuren körperlichen Kräfte bewußt. Er fürchtete sich vor einer Bestrafung, wenn er irgend etwas zerstören würde. Deshalb verzichtete er auf eine genauere Untersuchung der Maschinen und Instrumente.
    Zur gleichen Sekunde, da die GEVARI die Höhle im Plasmaberg verließ, lag Magallion in seinem Bassin und wartete auf den

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