Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Riev überrascht.
    Ich entdeckte die Ursache des Ausrufs im gleichen Moment wie Kalowont. Der Datenschirm zeigte an, daß wir mitten in einem Flottenverband von rund dreitausend Einheiten in den Normalraum zurückgefallen waren.
    Plötzlich sprach die Bordkommunikation an. Ohne daß ein Bild erschienen wäre, sagte eine Stimme: »Kommandant Otech an Commander Rorvic. Hören Sie sich Ihren Großadministrator an, wie besorgt er um unsere Sicherheit ist. Wir werden ihm und Ihnen beweisen, daß wir uns vor nichts zu fürchten brauchen.«
    Es knackte, dann hörten wir Rhodans unverkennbare Stimme mit eindringlichem Ernst sagen:
    »MARCO POLO an Cyno-Raumschiff! Wir orten dreitausend Schwarm-Fahrzeuge, darunter solche der Schwarzen Dämonen, die sich im Anflug auf Ihre Position befinden. Fliehen Sie! Die Schwarzen Dämonen arbeiten mit künstlich erzeugten psionischen Kräften. Ich wiederhole: Die Schwarzen …«
    Ein hartes Krachen beendete die Übertragung. Aus dem Bildschirm fuhr ein greller Blitz. Eine heftige Erschütterung schleuderte mich gegen den Albino, dann verlagerte sich das Zentrum der künstlichen Bordschwerkraft. Der Boden neigte sich um etwa zwanzig Grad.
    »Das ist das Ende …«, hörte ich Riev Kalowont sagen.
    Bevor die Bildschirme der Außenbeobachtung erloschen, sah ich mehrere riesige Walzenraumschiffe mit glühenden Kristallkuppeln auf uns zurasen. Dann brach das Inferno über uns herein.
    Es war klar, daß die Cynos sich maßlos überschätzt hatten. Ihr Schiffe wurde systematisch zusammengeschossen. Dalaimoc Rorvic gab den Befehl zur Flucht.
    Wir verschlossen unsere Kampfanzüge und verließen die Unterkunft. Von den Cynos war nichts zu sehen. Überall krachte, knackte und knallte es, dann fiel die künstliche Bordschwerkraft völlig aus. Schwerelos ›schwammen‹ wir durch die angrenzenden Räumlichkeiten.
    Wir drangen in einen langgestreckten Raum vor, in dem unter rotglühenden Energieschirmen unbekannte Maschinen arbeiteten. Dann stieß der Epsaler einen markerschütternden Schrei aus.
    Wir fuhren erschrocken herum und sahen, daß Bescrilo Nonderver auf eine der Wände zeigte, in der sich unter einem durchsichtigen Energiefeld humanoide Gestalten in offenbar grauenvoller Qual wanden. Aber bei näherem Hinsehen zerflossen die menschenähnlichen Körper zu einer homogenen Masse, aus der sich anschließend das unübersichtliche Gewimmel ekelerregenden Gewürms bildete.
    Riev und Peltrow packten mich an den Armen und rissen mich gewaltsam hoch. Sie zogen mich mit sich fort, obwohl ich mich dagegen wehrte. Allmählich aber ließ mein Widerstand nach.
    Unter Rorvics Führung verließen wir den Raum mit den geheimnisvollen Maschinen wieder. Wir mußten die Schutzschirme der Kampfanzüge aktivieren, denn Boden, Wände und Decken glühten bereits. Tiefer im Schiffsinnern mußten furchtbare Gewalten toben.
    Dann standen wir vor dem Haupt-Antigravlift und blickten in das Glutmeer, das weiter unten in ihm tobte. Es war unmöglich, tiefer vorzudringen, um vielleicht einige Überlebende zu retten.
    Wir wandten uns in die Richtung, in der sich der Hangar mit unserer Space-Jet befand, als vor uns ein Cyno auftauchte. Meiner Meinung nach handelte es sich um den Ersten Wissenshüter Kando. Er schien uns gar nicht zu sehen, sondern wollte offenbar an uns vorbei. Allerdings täuschte er noch immer menschliche Gestalt vor.
    Im nächsten Augenblick explodierte der Boden unter uns. Wir vom CYD-Kommando kamen mit dem Leben davon, da unsere Energieschirme aktiviert waren. Aber Kando wurde von einer grellen Entladung getroffen.
    Ich hielt unwillkürlich den Atem an, denn wenn ein Cyno starb, mußte er ja seine ursprüngliche Gestalt annehmen. Doch statt dessen wurde Kando nur durchscheinend und zerfloß in einem flackernden Nebelhauch.
    »Weiter!« befahl Commander Rorvic.
    Wir schalteten unsere Flugaggregate ein und beeilten uns, zum Hangar zu kommen. Um uns gab es immer mehr Explosionen. Das Schiff war eine einzige Hölle, als wir endlich in unsere BUTTERFLY stiegen.
    Der fette Albino wuchtete seinen Körper in den Pilotensitz und versetzte mir einen Stoß, der mich vor das Feuerschaltpult beförderte.
    Beinahe automatisch aktivierte ich unser Bug-Impulsgeschütz, richtete den Wirkungsbereich auf das Hangarschott und drückte auf den Feuerknopf.
    In einer für uns lautlosen Explosion flogen die beiden Schotthälften in den Weltraum. Dalaimoc Rorvic schaltete die Triebwerke zu irrsinnigen Geschwindigkeiten hoch.

Weitere Kostenlose Bücher