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Silberband 060 - Die Cynos

Titel: Silberband 060 - Die Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kaum lag das Cyno-Schiff hinter uns, da aktivierte der Tibeter auch schon den Linearkonverter.
    Das normale Universum verschwand für uns – und mit ihm das glühende Wrack des Cyno-Schiffes sowie die Kampfeinheiten des Schwarms mit den Schiffen der Schwarzen Dämonen.
    Nach kurzer Zeit schaltete Dalaimoc den Waring-Konverter wieder aus. Die BUTTERFLY stürzte in den Normalraum zurück, und der Commander paßte sie der Bewegung des Schwarms an.
    Die auf normallichtschneller Basis arbeitenden optischen Systeme zeigten noch nichts von dem Kampf, der wenige Lichtminuten entfernt stattgefunden und mit dem Untergang des Cyno-Schiffes geendet hatte. Die Hypertaster jedoch wiesen aus, daß dort vor wenigen Sekunden eine heftige nukleare Explosion stattgefunden hatte.
    Gleichzeitig fingen wir einen kodierten Hyperkomspruch der MARCO POLO auf, in dem wir gebeten wurden, uns bei einem Koordinatenpunkt einzufinden, der in einem bestimmten Verhältnis zum Explosionszentrum des Cyno-Raumschiffes lag.
    Dalaimoc Rorvic klappte seinen Helm zurück, wartete, bis wir es ihm gleichgetan hatten, und sagte: »Bescrilo, Sie übernehmen wieder die Steuerung, nachdem ich die Arbeit praktisch schon allein getan habe. Wir lassen uns von der MARCO POLO an Bord nehmen.«
    Er erhob sich und breitete mitten in der Steuerkanzel seinen alten abgeschabten Teppich aus. Ächzend ließ er sich darauf nieder.
    »Sie wollen doch nicht etwa vor sich hindösen, während wir an den Schiffen der Schwarzen Dämonen vorbeischleichen?« fragte ich den Albino.
    Rorvic sah mich vorwurfsvoll an.
    »Ich döse niemals, Tatcher! Das sollten Sie eigentlich inzwischen wissen. Ich will nur mein Inneres Auge öffnen, um vielleicht zu erfahren, warum unsere Gastgeber den Pfad der überheblichen Liebe wandelten, obwohl man der Liebe doch nur in Demut dienen kann.«
    »Ich hatte nicht den Eindruck, daß die Cynos uns sehr zugetan waren«, entgegnete ich sarkastisch.
    Das fette Vollmondgesicht legte sich in Falten, die es alt erscheinen ließen – alt und beinahe ein wenig weise. Betrübt erklärte Dalaimoc: »Sie liebten uns – und sie fürchteten uns. Das Ergebnis war Ratlosigkeit. So sehe ich es jedenfalls.«
    Er ließ seine geschwollenen Lider halb über die Augen sinken und schwieg sich aus, bis wir die MARCO POLO gefunden hatten. Rhodans Schiff holte uns mit einem Traktorstrahl ein.
    Zur gleichen Zeit aber hatten auch die Fahrzeuge der sogenannten Schwarzen Dämonen uns gefunden. Unheimliche parapsychische Kräfte griffen nach uns.
    Hinterher erinnerte ich mich nur noch an viele gewagte Flugmanöver, gräßliche Halluzinationen und das grelle Aufblitzen sonnenheller Explosionen.
    Als ich meine Sinne wieder vollständig unter Kontrolle hatte, lag die BUTTERFLY in einem Schleusenhangar der MARCO POLO, und aus dem Telekom drang Rhodans Stimme.
    »Sie sind in Sicherheit«, erklärte er. »Nachdem wir einige gegnerische Raumschiffe abschießen mußten, nahmen wir Sie an Bord und zogen uns in den Linearraum zurück. Ich schicke Ihnen Gucky und Dr. Jensen in Ihre Maschine. – Hm, welche Einsatzbezeichnung trägt Ihre Space-Jet noch? Ich brauche diese Angabe für das Logbuch.«
    »BUTTERFLY«, antwortete ich.
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte: BUTTERFLY, Sir. Oder spreche ich so undeutlich?«
    Zu meinem Erstaunen lachte Perry Rhodan, und dieses Lachen klang fast jungenhaft, gar nicht so gezwungen, wie wir es seit langem von Rhodan gewohnt waren.
    »Ganz im Gegenteil, Captain a Hainu«, sagte der Großadministrator. »Ich freue mich, einige Männer mehr zu kennen, die sich ihre Naturverbundenheit bewahrt haben.«
    »Wieso ›Naturverbundenheit‹, Sir?« fragte ich.
    Nach kurzer Pause meinte Rhodan: »Nun, wer sein Raumschiff ›Schmetterling‹ nennt, denkt doch an einen über Blüten dahinflatternden Falter …«
    »Oh!« rief ich verblüfft. »Und ich dachte, BUTTERFLY wäre der Name einer Frau …«
    Unter dem Gelächter meiner Gefährten unterbrach Rhodan die Verbindung.
    Eine halbe Stunde später saßen wir ihm am Kartentisch der MARCO POLO gegenüber. Dalaimoc Rorvic berichtete.
    Als er geendet hatte, herrschte für längere Zeit Schweigen, dann sagte Perry Rhodan: »Ich begreife die Cynos nicht. Vieles an ihrem Verhalten deutet darauf hin, daß sie den Schwarm viel besser kennen als wir. Auf der anderen Seite haben sie sich so benommen, als hätten sie keine Ahnung von den technischen Möglichkeiten der Schwarzen Dämonen. Genau genommen, sind sie wie dumme Jungen

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